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0544 - Die Panther-Frau

0544 - Die Panther-Frau

Titel: 0544 - Die Panther-Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schreiner«, sagte er, »Wenn Sie wollen, besorge ich Ihnen eine neue Tür. Ich fahre eben in die Firma und hole eine Fertigtür. Wir haben bestimmt was Passendes vorrätig.«
    »Was soll das denn kosten?« fragte Carlotta. »Außerdem weiß ich nicht, ob ich einfach so einen Auftrag erteilen kann. Die Hausverwaltung…«
    Der Nachbar grinste und breitete die Arme aus.
    »Es muß schnell gehen«, sagte er. »Schließlich kann die Wohnung nicht offen stehenbleiben, nicht wahr? Wenn Sie jetzt Handwerker rufen, verlangen die Überstundentarif, weil um diese Zeit schon jeder Feierabend hat. Aber ich mach’s Ihnen zum normalen Stundenlohn. Mit der Verwaltung werden wir uns schon einigen.«
    »Na schön«, stimmte Carlotta zögernd zu.
    Der Schreiner befühlte die Türplatte.
    »Wie ist das eigentlich passiert? Sieht so aus, als wenn jemand mit ’nem Rammbock dagegengedonnert wäre.«
    Nicole hob die Brauen.
    »Wenn wir das nur selbst wüßten, signore… «
    ***
    Carlotta rief Ted an. Wenig später tauchte er mit Zamorra auf, um sich die Sache anzusehen.
    »Ich fürchte, deine Schulfreundin ist nicht unbedingt das, was ich als hundertprozentig menschlich bezeichnen würde«, sagte Zamorra. »Du kennst sie von der Schule, hast du erzählt. Hat es da auch schon unerklärliche Vorfälle gegeben? Besaß sie vielleicht besondere Körperkräfte, oder war sie besonders reaktionsschnell?«
    Carlotta zuckte mit den Schultern.
    »Woher soll ich das wissen? Außerhalb der Schule hatte ich ja nichts mit ihr zu tun. Du glaubst, sie ist eine Hexe?«
    »Hexe nicht unbedingt. Vielleicht ein… halbmenschliches Wesen. Dämonisch im eigentlichen Sinn kann sie nicht sein, sonst hätte Merlins Stern im Lokal auf sie reagiert. Aber ich bin sicher, daß sie über magische Fähigkeiten verfügt. Andernfalls wäre das hier nicht passiert. Außerdem dieser versuchte Sprung aus dem Fenster - was sollte das für einen Sinn haben? Ich glaube nicht, daß sie wirklich versucht hat, sich umzubringen.«
    Ted Ewigk breitete die Arme aus und bewegte sich wedelnd.
    »Flap, flap, flap… vielleicht wären ihr Flughäute gewachsen?«
    »He, das ist nicht witzig!« protestierte Carlotta.
    »Ich meine es auch recht ernst.«
    »Es war irgendwie seltsam«, sann Nicole vor sich hin. »Als ich ihre Beine umfaßte und sie zurückriß… Das hätte eigentlich gar nicht funktionieren dürfen. Sie war ja schon fast aus dem Fenster. Sie hätte draußen an der Hauswand hängen müssen. Aber ich bin zurückgefedert, als hätte ich gar nichts in den Händen. Es war, als hätte sie überhaupt kein Gewicht. Oder… laß es mich physikalisch ausdrücken: als hätte sie keine Masse. «
    »Vielleicht solltest du froh sein, daß sie dich mit ihrem Gewicht nicht mit aus dem Fenster gerissen hat«, sagte Zamorra. »Gesetzt den Fall, sie hätte Flughäute entwickelt - dann hätte sie zwar fliegen können, aber du nicht.« Nicole schüttelte sich.
    »Aber ich konnte sie schließlich nicht einfach springen lassen«, sagte sie. »Sie hat vor irgend etwas Angst.«
    »Aber wovor?«
    »Vielleicht… nicht vor uns, sondern vor sich selbst. Sie sagte: Sie sind es, die Angst haben müssen. Seltsam, nicht?«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Da war noch etwas«, sagte Nicole. »Als ich sie zurückriß und wir auf dem Bett landeten… da wehrte sie sich gegen mich. Sie schlug nach mir. Und… ich weiß, es klingt ziemlich verrückt, aber mir war, als würde sie wie ein Raubtier mit Krallen nach mir schlagen.«
    »Na ja…«, murmelte Ted.
    Zamorra atmete tief durch.
    »Lacht mich nicht aus… Als sie aus der ›Taverna‹ flüchtete, hatten ihre Bewegungen für mich auch etwas Raubtierhaftes. Aber wie auch immer, zwischen ihr und uns muß es eine Verbindung geben, von der wir nichts wissen. Wir müssen herausfinden, was das für eine Verbindung ist. Dafür müssen wir aber mit ihr reden können.«
    »Sie ist verschwunden. Willst du versuchen, ihr mit der Zeitschau des Amuletts zu folgen?«
    Zamorra schloß die Augen.
    »Nein«, sagte er dann. »Das halte ich für Kraftverschwendung. Ich bin sicher, daß Bagira uns bald wieder über den Weg laufen wird. Diese Verbindung, die wir noch nicht kennen, wird dafür sorgen.«
    »Und was ist«, warf Ted ein, »wenn genau das Gegenteil eintritt. Wenn sie die Gelegenheit nutzt, endgültig von hier zu verschwinden, damit sie euch nicht mehr begegnet?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »In dem Fall erledigt sich die Sache höchstwahrscheinlich von

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