0544 - Die Panther-Frau
ganz allein.«
Nicole sah ihn nachdenklich an.
Seit wann war Zamorra so wenig neugierig…?
***
Bagira war geflohen. Fort von der Begleiterin jenes Mannes, der das Haupt des Siebengestirns von Myrriutiey-Llyrana trug.
Bagira wollte nicht tun, was das unheimliche Wesen von ihr verlangte.
Zerstören…
Zerstören war doch gleichbedeutend mit Töten!
Und das wollte sie nicht…
Nicht hier in dieser Welt!
Wenn es im weiten Land geschah, im Zusammenspiel mit den anderen, war das etwas anderes.
Und es war dort auch kein Töten um des Zerstörens willen! Es war Jagd, Beutemachen.
Doch hier…
Hier galten andere Gesetze.
Warum hatte Carlotta die Frau mitgebracht?
Bagira konnte ihr nicht erklären, warum sie weder mit dem Mann noch mit seiner Begleiterin etwas zu tun haben wollte. Carlotta würde es nicht verstehen. Sie gehörte ja in diese Welt.
Bagira aber war - anders.
Sie mußte sich verkriechen. Verschwinden. Untertauchen. Sich irgendwo verstecken, wo niemand sie fand. Wenigstens für ein paar Tage. Vielleicht würde das fremde Wesen sich dann einen anderen Helfer suchen.
Bagira verwarf den Gedanken, wieder ins weite Land zu gehen. So konnte sie zwar einer weiteren Begegnung mit den beiden Menschen entgehen, nicht aber dem unheimlichen Wesen. Dort im weiten Land würde es auf sie warten, sie wieder bedrängen.
Ein seltsamer Zwang ging von der ›Freundin‹ aus, die nicht wirklich eine Freundin war. Ein Zwang, dem Bagira sich nicht widersetzen konnte.
Und die anderen auch nicht!
Sie hatten sich verändert, waren nicht mehr wie früher. Bagira hatte es deutlich gefühlt.
Bagira erreichte die Absperrungen des Forum Romanum. In den Ruinen würde sie sich für eine Weile verbergen können. Sie würde nicht hungern und dürsten. Sie konnte in der Nacht auf Jagd gehen oder sich von den Artverwandten helfen lassen.
Die unheimliche Wesenheit würde die Geduld verlieren, wenn sie merkte, daß Bagira sich ihrem Einfluß entzog.
Denn je mehr Zeit verstrich, desto schwächer wurde der unterschwellige Zwang.
Bagira federte kurz in den Knien. Dann sprang sie über den Zaun hinweg und landete im Innenbereich des abgesperrten Forums.
Mit der ihr eigenen Schnelligkeit tauchte sie zwischen Mauerresten unter, verschwand in einem dunklen Raum, der erst vor ein paar Jahren von Archäologen freigelegt worden war.
»Warum versteckst du dich hier?« fragte das fremde Wesen.
Bagira erschrak…
***
Zamorra und die anderen waren wieder zu Teds Villa gefahren.
Mittlerweile war es dunkel geworden. Der Plan, den sie ursprünglich gehabt hatten, mußte jetzt auf später verschoben werden. Sie hatten die Regenbogenblumen unschädlich machen wollen, die Carlotta im Park der Villa Ada entdeckt hatte. Magische Blumen, die die Unsichtbaren, ein außerirdisches Volk, als Transportmittel zur Erde benutzten. Jene Unsichtbaren, die erst vor kurzem eine Wissenschaftlerin in eine andere Welt entführt und damit begonnen hatten, an den verschiedensten Orten der Erde diese Regenbogenblumen aufzustellen, um diese Welt und vor allem Zamorras Freunde besuchen zu können. [3]
Zamorra und Nicole kannten die Unsichtbaren, seitdem sie einen Ausflug auf eine Welt der Ewigen unternommen hatten. Wahrscheinlich waren sie selbst es gewesen, die die Außerirdischen erst auf diesen Planeten aufmerksam gemacht hatten. Und wahrscheinlich war das ein tödlicher Fehler gewesen. Denn zwei der Unsichtbaren hatten sich als gefährliche Killer erwiesen, als sie das erste Mal die Erde erreicht hatten. Und nur mit äußerster Kraftanstrengung war es Zamorra und Nicole gelungen, dem höllischen Treiben der Aliens ein Ende zu bereiten. [4]
Vielleicht war das ein Grund, warum die Außerirdischen ihre Blumen-Kolonien auch in der Nähe von Zamorras Gefährten anpflanzten. Wollten sie das unter Kontrolle halten? Aber woher wußten sie, wer alles zur Zamorra-Crew gehörte? Sie schienen inzwischen mehr in Erfahrung gebracht zu haben, als Zamorra lieb sein konnte. Und es hatte immer mehr den Anschein, als bereiteten sie eine Invasion auf diesem Planeten vor.
Carlotta wußte zwar sehr genau, wo sich diese seltsamen Pflanzen im Park der Villa Ada befanden. Doch Zamorra sah keinen Sinn darin, bei der hereinbrechenden Dunkelheit im Gelände herumzustolpern. Außerdem kam es wahrscheinlich auf ein paar Stunden mehr oder weniger jetzt nicht mehr an.
Irgendwann in den Nachtstunden verließ Zamorra das Haus und schlenderte durch den Garten.
Nicole folgte ihm.
»Was
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