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0545 - Der Schlangen-Altar

0545 - Der Schlangen-Altar

Titel: 0545 - Der Schlangen-Altar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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goldhaarige junge Frau auf dem Korridor stehen. Daß sie völlig nackt war, störte ihn nicht; fast hatte er sogar damit gerechnet.
    Er schoß sofort.
    Der Pfeil mit dem schnell wirkenden Betäubungsgift traf sie in Herznähe. Sie brach sofort zusammen.
    Brent Renshaw stand in der Tür zum Schlafzimmer. Das war nicht geplant. Abgesprochen war, daß er die drei Männer nicht sehen sollte. Reine Vorsichtsmaßnahme.
    Renshaw wollte etwas sagen, während Teri Rheken zu Boden stürzte. Einer der beiden anderen Männer zog seine Schalldämpferpistole und drückte ab.
    Renshaw brachte keinen Laut mehr hervor. In seiner Stirn war plötzlich ein kleines, schwarzes Loch. Dann kippte er stumm und stocksteif wie ein gefällter Baum nach hinten ins Schlafzimmer. Er rührte sich nicht mehr.
    Die Waffen verschwanden wieder.
    Der dritte Mann war schon im Schlafzimmer, riß die beiden Laken vom Bett.
    Jeder Handgriff saß.
    Blitzschnell wickelten sie die Frau ein und trugen sie aus der Wohnung zum Lift.
    Der Kahlkopf blieb noch einen Moment zurück. Er streifte dünne Plastikhandschuhe über. Rasch überprüfte er die Zimmer. Die beiden Weingläser, die Flasche und den Korken ließ er blitzschnell in einem Plastikbeutel verschwinden. Den Korkenzieher plazierte er wieder in der Schrankschublade, die noch ein paar Zentimeter offenstand. Mit der Hüfte drückte er sie zu. Geraucht hatte niemand, alles andere Geschirr war sorgsam gespült. Rasch suchte er nach der Kleidung und sonstigen Utensilien der Frau und stellte überrascht fest, daß es wohl einen Kulturbeutel mit Inhalt gab, sonst aber nichts. Er steckte ihn ein. Es irritierte ihn, daß er ihre Kleidung nicht finden konnte, aber es enthob ihn auch des Problems, sie verschwinden lassen zu müssen.
    Statt dessen unterzog er sich der Mühe, das Bett mit einem frischen Laken zu beziehen. Angesichts dessen, was die beiden natürlich hier miteinander getrieben hatten, war es ihm von Anfang an ratsam erschienen, auch hier keine Spuren zu hinterlassen.
    Nur der Tote mußte in der Wohnung bleiben.
    Jemand, spätestens sein Arbeitgeber und die Kollegen, würde ihn vermissen. Irgendwann würde man nach ihm suchen und ihn erschossen in seiner Wohnung finden. Doch bis dahin war längst alles über die Bühne gegangen.
    Fingerabdrücke der Täter gab’s keine. Was berührt worden war, wurde auch mitgenommen.
    Der Glatzkopf trat auf den Hausflur hinaus.
    Die beiden anderen Männer waren mit der Druidin schon per Lift nach unten gefahren und hatten die Kabine gerade wieder hochgeschickt. Er schloß die Wohnungstür ordentlich ab, wie man es normalerweise von Brent Renshaw kannte. Dann verließ er die Etage und schließlich auch das Haus.
    Draußen angekommen, hatte er es nicht mehr eilig.
    Für den kommenden Tag war die wöchentliche Müllabfuhr angekündigt. Die fleißigen Hausmeister der Wohnblocks hatten den Müll bereits an die Straße gestellt. Der Glatzkopf verteilte den Inhalt seines Plastikbeutels sorgsam auf drei verschiedene Tonnen abseits des eigentlichen Hauses. Den Wohnungsschlüssel ließ er in einer Tonne auf der anderen Straßenseite verschwinden.
    Kurz sah er zu dem verdunkelten Pub hinüber, in dem ein weiterer Toter lag. Der hatte in seiner Eigenschaft als Wirt zu viel von dem Gespräch mitgehört, das Gerret und Panshurab miteinander geführt hatten. Das Geld, das Gerret dem Wirt zugeworfen hatte, steckte jetzt in der Tasche des Mörders, der nun neben Panshurab im Mercedes saß.
    Der Glatzkopf stieg in den Daimler.
    Mansur Panshurab, der hinter dem Lenkrad des 560 SEL gewartet hatte, fuhr los.
    Der Glatzkopf machte es wie die drei Weisen aus dem Morgenland. Er folgte dem Stern.
    ***
    Als der Kahlköpfige schon glaubte, Panshurab wollte sie mit einer längeren Irrfahrt durch das nächtliche London ärgern, bog der Inder schließlich auf einen Fabrikhof im Industriegelände abseits der Stadt. Die Fabrik schien schon seit längerer Zeit stillzuliegen. Es gab, dachte der Kahlkopf sarkastisch, kaum einen Unterschied zu früher - obwohl seine Landsleute kaum noch streikten, wurde mancherorts erst recht kaum noch gearbeitet. Die wirtschaftliche Rezession marschierte immer noch in Gestalt des Pleitegeiers auf Beutesuche über die britischen Inseln und gab nicht zu erkennen, daß er irgendwann auch wieder abschwirren wollte.
    Aber das brauchte nicht seine Sorge zu sein. Sein Job war krisenfest - God save the Queen! Als Kontraktmann des Secret Service bekam er immer wieder gut

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