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0545 - Der Schlangen-Altar

0545 - Der Schlangen-Altar

Titel: 0545 - Der Schlangen-Altar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dotierte Aufträge, die er nach bestem Wissen, wenn auch ohne Gewissen, ausführte. So wie diesen. Zu gern hätte er gewußt, in welcher Position dieser Odinsson eigentlich beim MI 5 tätig war - oder ob er überhaupt zum Geheimdienst gehörte.
    Dagegen sprach die Ausstattung mit diesen auffälligen Luxuswagen, die weisungsgemäß nach dem Einsatz zerstört werden sollten, vor allem der Super-Mercedes dieses Odinsson. Hochrangige MI-Leute fuhren unauffällige Kleinwagen britischer oder vielleicht noch japanischer Produktion, die höchstens technikmäßig »frisiert« waren.
    Andererseits war Odinssons Ausweis echt. Noch echter waren höchstens die Kronjuwelen, das huldvolle Lächeln der Königin und die Staatsverschuldung.
    Aber es ging ihn nichts an; er fragte weder danach noch nach einem Grund für den Widerspruch, den er darin sah, diese Aktion einerseits möglichst ohne Spuren und Zeugen, andererseits aber mit diesen Autos durchzuführen. Ein schweigsamer Kontraktmann, der keine Fragen stellte, weder an den Auftraggeber noch an die Opfer, bekam immer wieder gute Aufträge. Wer zu neugierig war, bekam bisweilen einen Sarg. Für eine solche Zwangspensionierung fühlte sich der Kahlköpfige jedoch noch um mindestens ein Leben zu jung.
    Der Inder stoppte vor einem Seitenzugang, der ins Produktionsgebäude der stillgelegten Fabrik führte.
    Der Kahlkopf stieg aus und war mit ein paar Schritten an der Fahrertür des Mercedes. Er riß sie wutschnaubend auf.
    »Was sollte die verrückte Irrfahrt, Schlangenbändiger? Ich habe keine Sightseeing-Tour durch London bestellt.«
    Diesmal zeigte Panshurab ihm keine Giftzähne und keine Schlangenzunge, sondern ein normales Gebiß, als er ihn spöttisch anlächelte.
    »Ich wollte sichergehen, daß wir nicht von Ratten deiner Art verfolgt werden, Supermungo.«
    »Paß auf, daß ich keinen Schlangenfraß aus dir koche«, warnte der Kahlköpfige.
    »Rassist!« grinste Panshurab ihn an.
    Der Kontraktmann schlug mit der flachen Hand zu.
    Aber Panshurab war schneller.
    Seine spitzen Zähne bohrten sich in den Handrücken seines Widersachers und zogen sich ebenso schnell wieder zurück.
    Der oberste Diener des Kobra-Kults zischte drohend; die gespaltene lange Zunge pendelte dicht vor dem Glatzkopf hin und her.
    »Wenn du mich vergiftet hast…«
    »Keine Sorge«, versicherte Panshurab. »Du hast selbst so viel Gift in dir, das neutralisiert alles andere. Streiten wir jetzt weiter, oder erledigen wir den Auftrag deines Gottkaisers?«
    »Sobald wir das hier hinter uns gebracht haben, begrabe ich dich«, versprach der Geheimdienstler.
    Panshurab lachte böse. »Wenn du dann noch lebst, häßliches Säugetierchen.« Er stieg aus und schob seinen frischgebackenen Todfeind einfach zur Seite. »Schafft das Weib durch diese Tür. Man wird euch empfangen und alles weitere erklären.«
    »Da gibt es nichts zu erklären, du verhinderte Blindschleiche. Du präparierst die Frau so, daß sie als Köder für diesen Franzosen dient. Das und nichts anderes will Mister Odinsson. Soviel zum Thema Erklärungen. Und wir werden hübsch aufpassen, daß du nichts anderes tust und auch keinen Fehler begehst.«
    Panshurab zuckte mit den Schultern. Er ging voraus und öffnete die schmale Tür. Die beiden Pistolenmänner hoben die immer noch in die Bettlaken gewickelte Teri Rheken aus dem Kofferraum des Mercedes und trugen sie herüber.
    »Du gehst direkt hinter ihnen her, und ich folge euch als letzter, um dich in Schach zu halten«, forderte der Kahlkopf. »Und bevor du anfängst, irgendwelche Pläne zu schmieden, denk daran, daß wir auch mit dieser Frau fertiggeworden sind. Und die verfügt über erheblich stärkere magische Kräfte als du. Es gibt Möglichkeiten, diese Kräfte zu blockieren; wir besitzen sie. Noch bevor du dich verwandelst, erwische ich dich.«
    »So wie dich Mister Odinsson mit dem Zauberpulver erwischt hat«, lachte einer der beiden anderen Männer. »Kaninchen fängt man, indem man ihnen Salz auf den Schwanz streut. Schlangenmenschen fängt man, indem man ihnen Zauberpulver…«
    »Das reicht«, sagte der Glatzkopf. »Vorwärts.«
    Nacheinander betraten sie das Gebäude.
    Nichts passierte, auch nicht, als der Glatzkopf als letzter hereinkam und die Tür hinter sich schloß, um dann die Beleuchtung einzuschalten.
    Erst fünf Meter weiter fielen die Ssacah-Ableger von den Lampen herunter!
    Zielhewußt trafen sie genau die drei Männer, um sofort zuzubeißen!
    Der Inder grinste

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