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0545 - Der Schlangen-Altar

0545 - Der Schlangen-Altar

Titel: 0545 - Der Schlangen-Altar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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spöttisch.
    »Die Schlange aber war listiger als alle Tiere auf dem Felde «, zitierte er. »Erstes Buch Mose, Kapitel 3, Vers 1 - wie der große Mister Odinsson vielleicht gesagt hätte…«
    ***
    Unter anderen Umständen hätten der Glatzkopf und die beiden anderen vielleicht wenigstens die Chance gehabt, zumindest Panshurab noch zu töten. Doch der Inder hatte vorgesorgt. Die drei Männer wurden gleich von mehreren der Ssacah-Ableger gebissen. Ihnen blieb nicht einmal mehr der Bruchteil einer Sekunde, um zu reagieren. Die Lebensenergie wurde ihnen so schlagartig entzogen, daß sie nicht einmal merkten, auf welche Weise sie angegriffen wurden.
    Sie brachen nicht zusammen.
    Sie blieben einfach stehen, erstarrt wie Statuen in ihrer Pose des Entsetzens.
    Es würde eine Weile dauern, bis diese Starre sich wieder löste. Wenn ein Mensch nur von einer Messing-Kobra gebissen wurde, hielt diese Starre meist nur ein paar Sekunden an. Wenn es in einem regelrechten Opferritual geschah, trat sie oft erst gar nicht ein. Hier jedoch würden die drei Männer wohl über zehn Minuten lang in dieser Schockstarre verharren.
    Diesmal waren auch keine neuen Ssacah-Ableger entstanden. Bis zu einem halben Dutzend der Messing-Kobras hatten sich die Lebensenergie jedes der drei Menschen teilen müssen; es blieb für jede einzelne nicht genug, um den Teilungsprozeß durchzuführen.
    Panshurab bedauerte das. Aber es hatte sein müssen.
    Diese Angeber hatten ihn gehörig unterschätzt. Offenbar hatte auch Odinsson nicht alles über Mansur Panshurab und den Ssacah-Kult in Erfahrung bringen können. Oder er hatte es nicht für nötig gehalten, seine Leute in alles einzuweihen, und sie bewußt geopfert?
    Panshurab hatte die Ssacah-Ableger schon instruiert, als er noch hierher unterwegs war. Die mentale Verbindung stieß durch das Fahrzeug auf Schwierigkeiten; die Karosserie wirkte nicht nur auf Blitzschläge, sondern auch auf Ssacahs Magie wie ein faradayscher Käfig. Deshalb hatte Panshurab auch Umwege benutzt, um Zeit zu gewinnen, bis die mentale Verbindung zustande gekommen war und er endlich von den Ssacah-Ablegern die Rückmeldung empfangen hatte, daß alle Vorbereitungen getroffen waren.
    Panshurab konnte diese mentale Verbindung zu den Messing-Schlangen erst seit kurzer Zeit zustande bringen. Aber er arbeitete an sich und der Magie des Kobra-Kultes, und Ssacah war auch wieder stärker geworden. Vielleicht hing das damit zusammen, daß der Kult in aller Heimlichkeit und allen Widerständen zum Trotz nun ebenfalls auf Ash’Cant, einer der Welten der DYNASTIE DER EWIGEN, Fuß gefaßt hatte. Vor geraumer Zeit hatte Panshurab das schon einmal versucht, aber gewaltige Probleme bekommen. [3]
    Nun hatte es funktioniert. Und allmählich wuchs Ssacahs Kraft…
    Allmählich kam wieder Bewegung in die drei Untoten. Sie sahen immer noch wie Menschen aus, sie sprachen und bewegten sich wie Menschen und konnten so täuschend echt auftreten, daß selbst Leute wie Professor Zamorra darauf hereinfielen…
    Aber sie waren keine Menschen mehr! Sie waren nur noch Körperhüllen, die von Ssaeahs Kraft ausgefüllt waren und von dieser Kraft gesteuert wurden!
    Panshurab spürte, daß diese drei nicht lange ihr unterstes Leben leben würden. Sie hatten ihre Lebensenergie an zu viele der Ableger abgeben müssen. So war nicht genug Kraft von Ssacah zu ihnen zurückgeflossen. Es hatte keine neuen Messing-Kobras gegeben, und die drei Männer würden bald unbrauchbar sein.
    Das störte Mansur Panshurab nicht sehr. Er konnte auf diese drei Männer durchaus verzichten.
    Zuvor aber wollte er ihr Wissen an sich bringen.
    Nachdem sie die immer noch betäubte Teri Rheken dorthin gebracht hatten, wo Mansur Panshurab sie haben wollte, begann er mit dem Verhör…
    ***
    Torre Gerret konnte seine Leute über die kodierte Telefonverbindung nicht erreichen. Sie meldeten sich nicht mehr. Dabei hätte längst die Erfolgsmeldung kommen müssen, auf die er wartete. Als die sich auch nach mehrfachem Anruf ihrer Autotelefone nicht rührten, kümmerte er sich um den Verbleib der beiden Fahrzeuge. Er saß jetzt in dem Ledersessel eines kurzfristig angemieteten Büros, das er für die Dauer seiner Nutzung mit allerlei High-Tech-Geräten ausgestattet hatte. Wenn er sich aus London wieder zurückzog und diese Technik in einer anderen Stadt oder einem anderen Land benötigte, würde es einen recht schnellen Umbau geben.
    Den Begriff »unmöglich« gab es für einen Mann wie Torre Gerret

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