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0545 - Der Schlangen-Altar

0545 - Der Schlangen-Altar

Titel: 0545 - Der Schlangen-Altar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Teri«
    »Hm«, machte Nicole. »Hast du schon mal was von dem alten Sprichwort gehört, daß Ausnahmen die Regel bestätigen? Mir ist unwohl bei dem Gedanken, daß wir sie einfach im Stich lassen.«
    »Sie telegrafiert nicht, daß sie sich in Gefahr befindet«, erinnerte Zamorra. »Dies ist nur ein Hinweis, daß sie angeblich Torre Gerret entdeckt hat und wir… nein, daß ich schnell zu ihr kommen soll, um ihn mir zu greifen.«
    Nicole nagte vorsichtig an ihrer Unterlippe. »Du kannst mich verrückt nennen, wenn du willst… Aber irgendwie habe ich den Eindruck, daß sie sich in Gefahr befindet. Und daß wir ihr helfen müssen.«
    Zamorra nannte sie nicht verrückt. Wenn Nicole derartige Ahnungen hatte, stimmten sie meistens. Auf ihren Sinn für Gefahren konnte man sich verlassen.
    Mittlerweile jedenfalls mehr als auf die Warnungen von Merlins Stern, das handtellergroße, silberne Zauberamulett Zamorras.
    Aus irgendeinem Grund verweigerte es in letzter Zeit immer wieder den Dienst. So auch bei der Begegnung mit der Pantherfrau Bagira. Natürlich, die geheimnisvolle Shirona war mit im Spiel gewesen, und mit der wollte Merlins Stern grundsätzlich nichts zu tun haben. Es kapselte sich bei jeder Begegnung ab, selbst wenn sie nur zufällig Zamorra über den Weg lief. Dann dauerte es regelmäßig eine kleine Ewigkeit, bis Zamorra es schaffte, das Amulett wieder zu aktivieren. Das künstliche Bewußtsein, das sich in der Silberscheibe entwickelt hatte, wurde immer eigenwilliger und störrischer.
    Wenn diese Entwicklung so weiterging, überlegte Zamorra, würde er irgendwann dem Zauberer Merlin sein Amulett einfach vor die Füße werfen. Was nützte es ihm mit all seinen fantastischen Möglichkeiten, Tricks und Zauberkünsten, wenn er sich im Ernstfall nicht darauf verlassen konnte?
    Momentan funktionierte es wieder. Dafür hatte er aber fast einen Monat gebraucht und konnte froh sein, daß sich zwischendurch nichts ereignet hatte, wofür er es dringend benötigt hätte.
    Vielleicht würde er es jetzt benötigen!
    »Ich glaube«, sagte er langsam, »ich weiß, von wem dieses Telegramm in Wirklichkeit stammt. Nicht Teri hat Gerret aufgespürt, sondern er sie!«
    ***
    Mansur Panshurab wußte, daß die Silbermond-Druidin in wenigen Minuten wieder erwachen würde. Aber dann war es für sie zu spät. Auch, wenn sie wieder bei Besinnung war, würde sie ihre magischen Kräfte weder gegen ihn einsetzen noch sie zur Flucht nutzen können.
    Panshurab hatte die Hilfe eines Chemikers in Anspruch nehmen müssen, um den Inhalt einer Pfeilampulle analysieren und das auf den Körper wirkende Betäubungsmittel von dem anderen trennen zu können.
    Diese Hilfe war zwar nicht ganz freiwillig zustandegekommen, doch das änderte nichts an dem Ergebnis. Panshurab hatte den Mann zunächst von einem Ssacah-Ableger beißen lassen. Aber der neu entstandene Diener sollte den Keim nicht weitergeben und dadurch die Präsenz des Kobra-Kultes in London frühzeitig verraten. Deshalb hatte Panshurab die mitgebrachte und die neu entstandene Messing-Kobra sofort wieder an sich genommen. So war der Mann zwar einer von Ssacahs Zombies, aber niemand würde es bemerken, weil er sein jetzt untotes Leben so fortsetzen würde, wie er es bisher gelebt hatte.
    Erst wenn Mansur Panshurab oder Ssacah selbst ihn riefen und seinen Gehorsam forderten, würde er sich als gehorsamer Diener zeigen. Dann würde sich der Untote nicht mehr nur damit begnügen, Ssacah anzubeten, während er aus Tarnungsgründen weiterhin auch die Kirche besuchte und der Predigt lauschte, von Kopfschmerzen und akuter Atemnot geplagt.
    Das Mittel, das ihre Druiden-Magie blockierte, hatte Panshurab der Goldhaarigen nun gesondert verabreicht. Ihr Körper dagegen wurde von einer anderen Droge gelähmt. Ihr Bewußtsein war davon jedoch nicht betroffen. Wenn sie erwachte, würde sie auf ihre Druiden-Kraft ebenso verzichten müssen wie auf ihre Beweglichkeit. Sicher, sie war nicht völlig gelähmt, aber es würde ihr sehr schwer fallen, sich zu rühren. Und in Superzeitlupe konnte sie nicht aufspringen und fliehen.
    Sie mußte ihre Wandlung bei vollem Bewußtsein erleben, um sie wirklich »genießen« zu können. Schließlich sollte sie keine einfache, normale Dienerin Ssacahs werden, sondern Panshurabs Gefährtin. Zumindest so lange, bis er sich anders entschied.
    Sie war zu begehrenswert, um ihre Schönheit zu verschwenden. Panshurab wollte sie besitzen und sich an ihrem Körper erfreuen.
    Natürlich

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