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0545 - Der Schlangen-Altar

0545 - Der Schlangen-Altar

Titel: 0545 - Der Schlangen-Altar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schlange verwandelt!
    Zugleich geschah noch etwas.
    Etwas, womit sie nicht gerechnet hatte. Vielleicht hatte nicht einmal Mansur Panshurab etwas davon geahnt.
    Die gelben Kristallaugen des steinernen Dämons leuchteten hell auf! Das Leuchten begann sich über sein Gesicht auszubreiten, ließ den Drudenfuß auf seiner Stirn strahlen.
    Der Steinerne bewegte sich!
    Irgend etwas hatte ihn zum Leben erweckt!
    Oder war das nur eine Illusion? Verlor die Druidin langsam, aber sicher den Verstand? Zerstörte die körperliche Verwandlung nun auch Teri Rhekens Geist?
    Über ihr lachte der gewaltige Dämon.
    Die Schlange, die sich um ihren Körper geringelt hatte, löste sich wieder von ihr. Sie bog ihren geschmeidigen, schweren und flinken Riesenkörper und kroch an dem geöffneten Zauberbuch empor. Die trocken-kühle, glatte Schuppenhaut raschelte über die pergamentene Menschenhaut der blutrot beschriebenen Seiten.
    Dann wand die Panshurab-Kobra sich einmal um den Oberkörper des Steindämons und strebte seinem Kopf zu.
    Der grüne Geflügelte sah die Schlange an. Er öffnete den Mund -den Rachen mit spitzen Zahnreihen.
    Und die Panshurab-Kobra kroch in den geöffneten Rachen des Dämons!
    Es gab keine Schluckbewegung. Der Gehörnte schien wieder zu Stein erstarrt zu sein.
    Schließlich verschwand auch das Schwanzende der mächtigen Schlange im Innern des Steins. Und noch einmal bewegte sich die gewaltige, grüne Figur. Sie beugte sich noch weiter über Teri Rhekens Schlangenleib.
    Die gelben Kristallaugen leuchteten heller als die Sonne.
    »Nun kann dir niemand mehr helfen, nicht einmal Zamorra«, brüllte der Dämon triumphierend. »Im Gegenteil, du wirst ihn für mich finden. Und du wirst Zamorra töten!«
    ***
    Das Echo hallte in Mansur Panshurab wider.
    Du wirst Zamorra töten - töten - töten - töten…
    Es dauerte, bis der Nachhall verklang.
    Und Mansur Panshurab wußte, daß nicht er es gewesen war, der diese Worte gesprochen hatte.
    Da stimmte etwas nicht. Natürlich hatte er gesprochen, und zugleich doch nicht er, sondern ein anderer… Der grüne Dämon…
    Etwas hatte ihn zum Leben erweckt!
    Das Ritual? Die Verwandlung Teri Rhekens?
    Sollte derjenige, dem diese Statue gewidmet war, die freiwerdende Energie für sich beansprucht haben?
    Panshurab sah durch die leuchtenden Kristallaugen des Steinernen. Es waren plötzlich seine eigenen Augen, mit denen er aus dem Körper des grünen Teufels vor sich blickte. War er mit dem Steinernen eins geworden? Hatte auch ihn eine Verwandlung ereilt?
    Er wußte nicht einmal, weshalb er in die Figur hinein gekrochen war, die sich plötzlich bewegte!
    Da stieg ein geradezu wahnwitziger Verdacht in ihm auf.
    Sollte die Verwandlung der Druidin der letzte Tropfen gewesen sein, der nötig war, Ssacah in die Wirklichkeit zurückzuholen? War Ssacah in Ermangelung eines eigenen Körpers, der einst von Professor Zamorra vernichtet worden war, in diesen steinernen Teufel geschlüpft und benutzte ihn jetzt als Hilfe?
    »Ssacah?« fragte er vorsichtig. »Bist du das, Gebieter?«
    Er bekam keine Antwort.
    »Gebieter, mächtige Kobra, bist du endlich zurückgekehrt? Beseelst du diesen Stein?«
    Da brüllte der Dämon wieder sein Lachen hinaus in den unterirdischen Tempel.
    Und Mansur Panshurab wurde klar, daß viel mehr schiefgegangen war, als er es sich in seinen schlimmsten Alpträumen jemals hätte vorstellen können.
    Es war ein Fehler gewesen, diesen Tempel zu benutzen. Von den Menschen mochte er längst vergessen worden sein, nicht aber von dem Dämon, dem er einst geweiht worden war.
    Und dieser Dämon war jetzt durch das Ritual erweckt worden!
    War er selbst versteinert gewesen, oder war nur sein Geist in diesen Stein gefahren, um ihn zu beleben?
    Er hatte Mansur Panshurab verschlungen.
    Der Erste Diener Ssacahs befand sich in dem grünen Dämon…
    ***
    Teri Rheken öffnete das Schlangenmaul und zisch te.
    Die lange, gespaltene Zunge tanzte hin und her.
    Sie nahm eine Geruchswelt wahr, die sich der Druidin bislang verschlossen hatte. Sie konnte sogar Empfindungen anderer Wesen riechen. Sie witterte die Spur, die Panshurab in Menschen- und Schlangengestalt durch den Tempelraum hinterlassen hatte. Sie witterte seinen Körper noch auf dem ihren. Und sie nahm dabei auch wahr, daß es ihm nicht nur darum gegangen war, sie zu einer Ssacah-Dienerin zu machen.
    Es ging um mehr.
    Er wollte sie als seine untergeordnete Gefährtin. Er wollte sogar ein Gelege von ihr!
    Zumindest dazu war es

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