Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0545 - Der Schlangen-Altar

0545 - Der Schlangen-Altar

Titel: 0545 - Der Schlangen-Altar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Panshurabs befand sich nun unmittelbar vor Teris Kopf. Die gespaltene Zunge fuhr aus dem Maul und bewegte sich wie hypnotisierend vor ihren Augen hin und her. Der schwere Schlangenleib lastete auf Teris Körper.
    Sie sah die großen, spitzen Giftzähne, sah überdeutlich die kleinen Öffnungen der Giftkanäle und die daran hängenden Tropfen…
    Die Panshurab-Kobra produzierte bereits das Ssacah-Gift!
    Im nächsten Moment biß sie zu!
    ***
    Der Schlangenschädel zuckte so blitzschnell vorwärts, daß Teri völlig überrascht wurde, obgleich sie mit dem Zubeißen der Riesenkobra gerechnet hatte. Heftig zuckte sie zusammen, als sich die spitzen Zähne in ihren Hals bohrten, als sei Panshurab keine Kobra, sondern ein Vampir.
    Teri bäumte sich auf.
    Für einen winzigen Augenblick überwand sie die Paralyse. Der Bißschock neutralisierte das lähmende Gift sekundenlang.
    Die Silbermond-Druidin schnellte sich hoch. Im Reflex versuchte sie, sich von dem Dämonen-Altar fallen zu lassen und dabei nach einer der Kerzen zu greifen.
    Da war es schon wieder vorbei.
    Hart stürzte sie auf den Stein zurück.
    Etwas Glühendheißes floß durch ihren Körper, hinterließ in ihren Adern eine schmerzhafte Spur.
    Ihr Körper zuckte, schüttelte sich.
    Dann dehnte sich die Hitze aus, drang von den Adern in die Muskeln, in die Organe, ließ die Haut brennen, fraß sich in die Knochen bis ins Knochenmark.
    Sie schrie gellend auf.
    Sie versuchte, gegen den Schmerz und die Hitze anzukämpfen, den Ssacah-Keim einzudämmen und seine Ausbreitung zu verhindern.
    Aber es gelang ihr nicht…
    Sie mußte voller Entsetzen miterleben, wie Ssacah von ihrem Körper Besitz ergriff!
    Ein normaler Mensch hätte vermutlich gar nicht so viel gespürt. Doch sie war kein normaler Mensch, sondern eine Silbermond-Druidin. Sie war fähig, ihren Körper, ihren Organismus, auf eine Weise zu kontrollieren und zu steuern, wie es keinem Menschen möglich war. Sie konnte Krankheiten schon im Moment des Entstehens erkennen und verschwinden lassen, sie konnte Fehlfunktionen in Organen oder bei organischen Vorgängen und Abläufen kontrollieren, korrigieren, steuern. Selbst der Alterungsprozeß wurde - wenn auch eher unterbewußt und ohne ihr gezieltes Eingreifen -gesteuert. Silbermond-Druiden alterten nur, wenn sie es selbst wollten. Auch Gryf ap Llandrysgryf sah immer noch wie ein Zwanzigjähriger aus, obgleich er bereits mehr als achttausend Jahre lang lebte. Er hatte sogar einmal von einem Silbermond-Druiden erzählt, der sich durch Steuerung seiner Körperfunktionen je nach Stimmung das Aussehen eines Jugendlichen oder eines hinfälligen Greises gegeben hatte - mit allen körperlichen Stärken und Schwächen, die damit verbunden waren. Der Wille, die Kontrolle über die biologischen Vorgänge, waren entscheidend. Der Geist beherrschte die Materie.
    Und jetzt wurde diese Materie von einem anderen, von einem fremden Geist beherrscht.
    Das schmerzte mehr als das lodernde Gift in ihr. Es war eine Vergewaltigung des Geistes! Und Teri war nicht in der Lage, sich dagegen zur Wehr zu setzen!
    Der Kampf war schon verloren, noch ehe er überhaupt begonnen hatte. Der Ssacah-Keim dominierte im gleichen Moment, in dem er in Teris Blutbahn geriet.
    Jetzt kontrollierte nicht mehr ihr Wille, sondern der Ssacah-Keim ihren Körper.
    Ssacah hatte gewonnen…
    ***
    Teri erschauerte.
    Die Schlange ringelte sich um ihren Leib. Der glattschuppige Körper schob sich teilweise unter sie, wand sich um ihre Gliedmaßen. Eigenartige Impulse gingen von der Kobra aus, durchdrangen Teris Haut und begannen, den in ihr wühlenden und fressenden Ssacah-Keim zu steuern.
    Wieder versuchte Teri, sich verzweifelt zur Wehr zu setzen. Dazu hätte sie jedoch ihre Para-Fähigkeiten einsetzen müssen. Das konnte sie aber nicht. Sie kämpfte auf verlorenem Posten. Panshurab und Ssacah waren stärker.
    Gleichzeitig fühlte die Silbermond-Druidin, wie eine Veränderung mit ihr vorging. Ihr Körper begann sich zu strecken. Arme und Beine verschmolzen in einem grausam langsamen Vorgang mit dem Leib, auf dem sich eine feine Schuppenhaut bildete!
    Auch der Kopf der Druidin veränderte sich. Er wurde flacher, streckte sich vor, die Kiefer schoben sich nach vorne! Die Nase wurde zu zwei kleinen Löchern! Die Haare fielen ihr gleich büschelweise aus!
    Teris verzweifelter Schrei wurde zu einem wütenden Zischen. Als sie den Mund öffnete, zuckte eine lange, gespaltene Zunge daraus hervor!
    Sie hatte sich in eine

Weitere Kostenlose Bücher