Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0545 - Der teuflische Engel

0545 - Der teuflische Engel

Titel: 0545 - Der teuflische Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Kletterleitern durften nicht fehlen. In der Ecke lagen die blaugrauen Matten aufeinandergestapelt, daneben die Sprungbretter.
    Eine aufgebaute Reckstange wirkte wie ein Tor. Das Parkett war glatt.
    In der Hallenmitte blieben wir stehen und drehten uns auf der Stelle.
    »Da wären wir also«, sagte ich. »Fehlen nur noch Ihre Freunde, Wendy. Wo stecken sie?«
    »Das weiß ich nicht.« Sie schluckte. Ihr Blick bekam etwas Hektisches. »Sie haben mir erklärt, daß sie hier auf uns warten würden. Aber ich sehe auch keinen.«
    »Könnte das auch eine Falle gewesen sein?« erkundigte sich Suko.
    »Sie wissen ja…«
    »Bitte, ich habe damit nichts zu tun.« Sie ging einen Schritt zurück.
    »Ich konnte nicht anders.«
    »Also doch eine Falle!« stellte ich fest.
    »Und ob, Bulle, und ob!«
    Die Stimme war hinter uns aufgeklungen. Jedenfalls hatte es der Typ geschickt angestellt. Hinter den aufgetürmten Matten war sein Versteck gewesen.
    Jetzt drückte er sich dort hoch. Er trug Lederkleidung, eine Mütze mit rotem Plastikschirm und sah schon so drohend genug aus. Auf die kurzläufige Maschinenpistole der Marke UZI hätte er eigentlich verzichten können…
    ***
    Ich mochte es nicht, wenn die Mündung einer derartigen Waffe auf uns wies, auch Suko hatte das Gesicht verzogen, wobei gleichzeitig ein lauernder Ausdruck in seine Augen getreten war. »Das ist kein Spielzeug, junger Mann«, sagte er leise.
    »Ich weiß.«
    »Dann nehmen Sie es weg!«
    Der Mützenträger schüttelte den Kopf. Er war mit einem großen Schritt auf die Matten geklettert, die zwar unter seinem Gewicht etwas nachgaben, trotzdem machte er, da er sich breitbeinig aufbaute, einen sehr sicheren Eindruck.
    »Was haben wir Ihnen getan?« fragte ich.
    »Bis jetzt nur Indirektes.«
    »Ach so.«
    Er drehte den Kopf und rief etwas in den Gang hinein. Es dauerte einige Sekunden, bis dort die Typen erschienen, die wir zu den Freunden des MPi-Trägers zählten.
    Zwei junge Männer, ebenfalls in Leder gekleidet, aber auf eine gewisse Art und Weise angeschlagen. Wir waren einiges gewohnt, was das Aussehen von Personen anging.
    Im Gegensatz zu Wendy. Sie hatte Mühe, einen Schrei zu unterdrücken, als sie die beiden sah, die stehengeblieben waren und uns anschauten.
    Der Mützenmann übernahm das Wort. »Hört zu, Bullen, ich will euch was erklären. Ich bin Grand Hyatt und eigentlich noch gut dran. Meine Freunde aber hat es erwischt. Der mit dem verklebten Gesicht ist Phil. Er hat versucht, das Zeug abzubekommen, aber es klappte nicht. Immer wenn er zog, riß er sich ein Stück Haut ab. Du kannst dir vorstellen, daß uns sein Wimmern verdammt auf die Nerven gefallen ist.«
    »Sicher.«
    »Dann sieh dir mal meinen zweiten Freund an. Slicky heißt er. Er hatte mal Haare, bis dieser Schönling kam und ihm einen Eimer mit Wasser über den Kopf stülpte.« Hyatt lachte scharf auf. »Wir dachten, daß es Wasser gewesen wäre. Das war es aber nicht. Irgendwie muß sich das Wasser verwandelt haben. Leider nicht in Wein, sondern in eine verdammte Säure, die dafür sorgte, daß Slicky seine Haare verlor. Statt dessen ist sein blanker Schädel mit kleinen blutenden Wunden bedeckt.«
    Grandy Hyatt hatte nicht gelogen. Sein Freund Slicky sah tatsächlich schaurig aus. Das Blut hatte zudem seinen Weg über den Kopf hinweg gefunden und war an seinem Gesicht entlanggelaufen. Er hatte nicht alle Spuren wegwischen, nur verwischen können, so daß er aussah wie ein makaber geschminkter Clown. Slicky litt unter seinem Zustand. Immer wieder verzog er den Mund und atmete heftig und unregelmäßig.
    »Willst du noch etwas sagen, Bulle?«
    Ich hob die Schultern. »Eigentlich nicht. Ich weiß nur nicht, was es mit uns zu tun haben soll?«
    »Ich bin noch nicht fertig. Schau mich an.« Sicher wie Rambo in seinen besten Zeiten wechselte er die MPi in die rechte Hand.
    Mit der Linken schlug er die beiden Lederjackenhälften zurück.
    Unter der Kleidung war er nackt. Kein T-Shirt, kein Unterhemd, nur eben die blanke Haut, die ebenfalls gezeichnet war. In verschiedenartiger Höhe sahen wir drei Wunden. Sie hatten sich, das konnten wir selbst erkennen, ziemlich tief in den Körper hineingefressen, aber es war kein Blut zu sehen, das aus den Wunden rann.
    »Ist das auch ein Andenken an den Schönling?« fragte Suko.
    »Genau.«
    »Und was haben wir damit zu tun?«
    Grand Hyatt wollte sich schütteln vor Lachen. »Das fragt ihr noch? Wollt ihr uns verarschen?«
    »Nein, aber…«
    Er streckte

Weitere Kostenlose Bücher