Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0545 - Der teuflische Engel

0545 - Der teuflische Engel

Titel: 0545 - Der teuflische Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
den linken Arm aus. Die Spitze seines Zeigefingers wies auf uns. »Hört zu! Dieser Hundesohn ist in das Geschäft gekommen und hat einen Blumenstrauß verlangt. Einen Strauß, der allein für euch bestimmt war. Kapiert?«
    »Ja, den haben wir bekommen.«
    »Wie schön. Dann müßt ihr auch den Hundesohn kennen, der uns fertiggemacht hat. Wir wollen nicht viel von euch, nur seinen Namen, damit wir ihm die Rechnung präsentieren können.«
    »Wir kennen ihn auch nicht!« erklärte ich.
    Grandy Hyatts Gesicht zeigte eine Mischung aus Staunen und Wut. »Wollt ihr mich…?«
    »Niemand will Sie auf den Arm nehmen, Meister. Wir kennen ihn tatsächlich nicht.«
    »Dann hat euch ein Fremder die Blumen geschickt?«
    »So ist es.«
    »Glaubt ihr das?« fragte Grandy Hyatt seine beiden Kumpane.
    »Nein!« sagte der mit dem verklebten Gesicht.
    »Ich auch nicht!« meldete sich Slicky.
    »Tut mir leid für euch, aber ich kann euch nicht helfen. Wir kennen ihn tatsächlich nicht.«
    Auch Suko bestätigte meine Meinung durch ein Nicken. Das aber wollte Hyatt nicht einsehen. »Ihr lügt!« keuchte er, »ihr lügt, obwohl ihr in die Mündung der MPi schaut?«
    »Nein, wir…«
    Da schoß er. Wir sahen die blassen Flämmchen vor der Mündung und hörten das Rattern der kurzen Feuergarbe. Kugeln frästen ihre lange Spur in das Parkett. Rillen entstanden, Splitter zogen in die Höhe, Späne wirbelten wie Schneeflocken. Einige Querschläger sirrten gefährlich durch die Halle, schlugen aber an der anderen Seite in das Mauerwerk. Selbst ein Fenster wurde nicht getroffen.
    Suko und mich hatte die Garbe relativ kalt gelassen. Anders Wendy Lakeman. Sie war totenblaß geworden und zitterte vor Angst.
    Wahrscheinlich hatte sie den Hauch der Kugel noch gespürt.
    Grand Hyatt lachte. »Das war die erste Warnung«, erklärte er, »die zweite geht in die Beine. Soll ich euch noch sagen, wo die dritte Garbe hinfegen wird?«
    »Das kannst du doch nicht machen!« schrie Wendy. »Du… du kannst uns nicht erschießen!«
    »Meinst du?«
    »Ja, zum Henker!«
    »Ich kann alles, Blumen-Lady. Wer die Kanone hat, der hat auch die Macht. Im Moment bin ich sehr mächtig. Das soll auch so bleiben, kapiert? Ich bin derjenige, der hier die Zeichen setzt. Und das mit Kugeln, wenn ihr begreift!«
    Wendy schüttelte den Kopf. Sie sah aus, als wollte sie jeden Augenblick anfangen zu weinen. Dann schaute sie uns an. Der Blick bat um Verzeihung.
    Suko und ich lächelten knapp. Wir konnten ihr keine Vorwürfe machen. Daß sich alles so entwickelt hatte, wer hätte das schon voraussehen können? Am allerwenigsten Wendy.
    »Kommen wir zur Sache!« sagte Grand Hyatt, der sich mit seiner MPi sehr sicher fühlte. »Wie heißt der Hund?«
    »Wir wissen es nicht!« antwortete Suko.
    Hyatt überlegte. Dabei schien sein Gesicht zu vereisen. »Mach es doch!« hetzte Phil. »Leg den ersten um!«
    »Haben Sie schon jemand ermordet?« fragte ich.
    »Bulle!« zischte Hyatt. »Bei uns geht es jetzt ums Ganze, begreifst du? Wir sind gezeichnet. Wir können uns kaum unter die Leute wagen. Nur ich kann mich noch auf der Straße sehen lassen. Bei uns geht es ums Ganze. Du sollst nicht so einen verdammten Mist reden.«
    »Das ist kein Mist, Hyatt. Wir wissen ebenso wenig wie ihr. Laßt uns vernünftig…«
    »Komm her, Blumen-Lady!« unterbrach er mich. Als Wendy sich nicht rührte, wurde er sauer. »Los, mach schon!«
    »Und dann?« hauchte sie.
    »Herkommen.«
    Sie nickte. Es kostete sie große Überwindung, auf den jungen Mann mit der MPi zuzugehen. Wendy zitterte bei jedem Schritt.
    Dennoch ging sie so steif, als wären bei ihr einige Muskeln eingefroren. Ihr Gesicht wirkte wie das eines Toten.
    Ohne daß Hyatt seinen Kumpanen einen Befehl gegeben hätte, setzten diese sich in Bewegung. Sie schlichen und beschrieben einen Halbkreis. Dabei gerieten sie nie in die Schußlinie. Diese Kerle wußten genau, wie sie sich zu verhalten hatten.
    Sekunden später hatten sie Wendy in die Zange genommen. Dabei beließen sie es nicht. Ihre Hände waren wie Klammern, als die Finger die Schultern der jungen Verkäuferin umschlossen.
    »So, meine Liebe!« flüsterte Hyatt und schwenkte den Lauf der Waffe nach links. »Ich hatte euch doch versprochen, daß ich mir zuerst die Beine vornehmen werde. Wendy ist genau das richtige…«
    »Hören Sie auf!« sagte ich scharf.
    Hyatt mußte lachen. »Was willst du, Bulle? Nenn uns den Namen, dann ist alles klar.«
    »Wir wissen ihn nicht!«
    »Dann werde

Weitere Kostenlose Bücher