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0545 - Der teuflische Engel

0545 - Der teuflische Engel

Titel: 0545 - Der teuflische Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»ist er verdammt gefährlich. Dann ist er uns auch über und besser als die Bullen«, sagte er noch.
    »Der macht sie fertig!« flüsterte Slicky.
    Hyatt nickte. »Wie lange dauern eigentlich die Ferien? Sechs Wochen oder mehr?«
    »So ungefähr«, gab Slicky zu. »Weshalb fragst du?«
    »Kannst du dir das nicht denken? Bis man uns hier rausholt, das kann dauern.«
    Die drei starrten sich gegenseitig an. Phil wischte über sein verklebtes Gesicht. »Daran habe ich gar nicht gedacht«, flüsterte er.
    »Auch Hausmeister gehen in Urlaub, glaube ich.«
    »Das brauchst du nicht zu glauben, das stimmt.«
    »Und nun, Grandy?«
    »Wir warten.«
    »Auf die Bullen.«
    »Ja.«
    »Wir könnten schreien«, schlug Slicky vor. »Draußen laufen immer welche herum. Die werden uns bestimmt hören.«
    Hyatt winkte ab. »Zunächst einmal hören uns die Bullen«, sagte er, »falls sie noch hier sind.«
    »Wenn nicht, lassen die uns abholen«, meinte Phil. »So gut kennen wir sie immerhin.«
    Slicky enthielt sich eines Kommentars. Er war in Richtung Tür gegangen und wirkte so, als wollte er sie eintreten. Doch er ließ beide Füße auf dem Boden. Dafür hob er die Arme an und preßte die Hände gegen seine Wangen.
    »Was hast du?« fragte Hyatt.
    »Verdammt, mir ist so komisch.«
    »Wie?«
    »Es brennt.« Slicky drehte sich um. Die anderen beiden erschraken, als sie seinen hochroten Schädel sahen. Das Gesicht wirkte so, als wären darauf Flammen erstarrt. »Hitze!« keuchte er. »Ich… ich spüre die verfluchte Hitze …«
    Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als es noch schlimmer wurde. Sein mit Wunden bedeckter Kopf bewegte sich. Zumindest sah es so aus, als die Wunden wieder aufplatzten und kleine Blutfontänen entließen, die in sich zusammenfielen und ihren Weg zur Stirn oder zum Hinterkopf hin fanden, wo sie dann an den Seiten wie zittrige Fäden herabrannen und sein Gesicht furchtbar zeichneten.
    Die anderen beiden kümmerten sich nicht um ihren Kumpan. Sie bekamen ihre eigenen Probleme.
    Grand Hyatt, der noch immer saß, beugte sich plötzlich nach vorn.
    Er öffnete dabei den Mund, und es sah so aus, als wollte er anfangen, sich zu übergeben.
    Nur zischende Laute drangen über seine Lippen, zudem floß auch Speichel hervor. Er hob seine Arme an und preßte die Hände dorthin, wo sich die Wunden abzeichneten.
    »Es… es brennt …«, keuchte er, »verdammt, es brennt …« Er stöhnte unter dem unheimlichen Druck.
    Phil, dem dritten im Bunde, erging es auch nicht besser. Das Brennen breitete sich bei ihm auf dem Gesicht aus, wo die Haut kaum noch zu sehen war, weil die graue Masse sie verdeckte. Er hatte versucht, sie zu entfernen, zurückgeblieben waren an den Stellen nur Wunden, und die brannten, als hätte man sie mit Feuer gefüllt.
    Sie torkelten durch die Dusche, stießen sich gegenseitig an und aus dem Weg, nur Grand Hyatt blieb hocken. Leise wimmerte er vor sich hin. Niemand war noch in der Lage, auf seine Umgebung zu achten. Deshalb sahen sie auch nicht, wie aus dem Abfluß etwas hervorquoll. Es war ein grünlichgrauer Dampf, zitternde Qualmwolken, die aufstiegen und sich im Raum verteilten.
    Es gab nichts, wo sie hätten abziehen können. Also glitten sie an den Wänden entlang, nahmen auch den Weg bis hoch zur Decke und strichen über die Glasbausteine hinweg.
    Hyatt, Phil und Slicky waren verzweifelt. Sie sahen keine Chance mehr, dieser Hölle zu entkommen. Wo sie auch hingingen, wurden sie von diesem widerlichen Rauch erreicht, der sie umfing wie dünne Gardinen und dafür sorgte, daß ihnen ein Teil des Atems genommen wurde.
    Slicky fiel gegen die Tür. Auch sie konnte ihn nicht mehr stützen.
    Am Holz entlang rutschte er zu Boden und schlug schwer auf.
    Bäuchlings blieb er liegen.
    Seine Kumpane hatten sich noch halten können. Allerdings nicht mehr lange.
    Zuerst erwischte es Phil. Der junge Mann mit dem grauverschmierten Gesicht stolperte über seine eigenen Beine. Direkt unter einer Duschtasse blieb er liegen.
    Nur mehr Grand Hyatt hielt sich. Noch saß er, aber auch er schwankte von einer Seite auf die andere. Er starrte in den Duschraum hinein und dorthin, wo der Nebel allmählich aus dem Abfluß quoll.
    Dick und zähschwadig fand er seinen Weg. Wieder hüllte er die drei Menschen ein.
    Etwas schob sich auf Hyatt zu. Es war wie eine graue Wand, die aus unzähligen Händen bestand und Zugriff.
    Hyatt wollte noch schreien, ihm fehlte einfach die Luft. Zuletzt nahm er noch wahr, daß sich jemand aus

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