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0546 - Menschen unter Cynos

Titel: 0546 - Menschen unter Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein Transportband geschoben und mir suggeriert, ich stünde neben ihm.
    Aber warum?
    Mir wurde abwechselnd heiß und kalt, als ich den Grund däfür ahnte.
    Der Albino wollte etwas erkunden, wobei ich nur störend gewesen wäre. Wahrscheinlich barg sein Vorhaben außerdem unbekannte Gefahrenmomente.
    Ich wechselte auf das andere Band und ließ mich in die Richtung zurücktragen, aus der ich gekommen war. Nach einiger Zeit hatte die Sorge um den Commander ein solehes Ausmaß angenommen, daß ich zusätzlich lief.
    Dort, wo Dalaimoc mich aufs Band geschoben hatte, sprang ich ab und sah mich um. Hier mußte er etwas entdeckt haben, das ihn veranlaßte, mich im wahrsten Sinne des Wortes abzuschieben.
    Aber ich sah nichts Ungewöhnliches.
    Dann kam mir der Gedanke, däß Dalaimoc seine Entdeckung ja auch schon gemacht haben könnte, während wir eins oder drei unter uns liegenden Decks passierten.
    Ich stieg in das abwärts gepolte Kraftfeld und schwebte langsam hinab. Im Deek darunter stieg ich aus, sah mich um - und entdeckte im nachsten Moment, was dem fetten Albino aufgefällen sein mußte.
    Eine breite Tür mit leuchtender Aufschrift war auf eine lange Strecke die einzige auf diesem Deck. Doch das war nicht alles.
    Ich entsann mich, daß auf ungefähr der gleichen Strecke, aber auf dem darüber liegenden Deck, keine Tür vorhanden gewesen war. Hinter der breiten Tür verbarg sich also wahrscheinlich ein Raum, dessen Höhe dem zweier Decks entsprach.
    Was das bedeutete, wußte ich nicht, aber es lohnte sich gewiß, einmal hinter die Tür zu schauen.
    Ich ging hin, in der Hoffnung, däß sie sich automatisch vor mir offnete. Als sie das nicht tat, tastete ich sie mit den Händen ab, utn ein eventuell vorhandenes Thermoschloß zu aktivieren. Doch die Tür öffnete sich um keinen Millimeter.
    „Phobos und Deimos!" schimpfte ich.
    „Phobos und Deimos?" wisperte es echogleich zurück. Doch was dann kam, war kein Echo. „Gehört der, der da sprach, zu den Arval - Brüdern, die Dea Dia opferten und Mars verehrten?"
    Ich spürte, wie sich meine Haare sträubten. Als echter Marsianer wußte ich natürlich, wer die Arval - Brüder gewesen waren.
    Es hatte sich um eine Bruderschyäft aus dem Altertum der Menschheit gehandelt, die vor allem mit dem Marskult verbunden gewesen war, ansonsten jedoch ihre Tänze und Opfer der alten agrarischen Gottheit Dea Dia darbrachte.
    Aber das lag Jahrtausende zurück!
    „Ich gehöre nicht zur Arval - Bruderschaft", antwortete ich, „aber ich hin ein Marsgeborener. Deshalb kenne ich die alten Kulte, die sich dem vermeintlichen Gott Mars widmeten. Wer bist du eigentlich?"
    „Ich bin Yltuvar, der vor langer Zeit von Fremden, die mit einer schwarzen Scheibe auf die Erde kamen, entführt wurde."
    „Zeige dich, Yltuvar!"
    „Das kann ich nicht, denn ich existiere nicht mehr körperlich, sondern in einer aus Elementarteilchen vorgetäuschten Scheinwelt, die gleichzeitig Wächter und Schwelle des Schwarzen Heiligtums ist. Im Laufe der Zeit habe ich gelernt, mich der Scheinwelt zu bedienen - und ich habe hin und wieder einmal mit Gefangenen sprechen können. Dabei lernte ich sehr viel, unter anderem auch, daß Mars In Wirklichkeit kein Gott, sondern ein Planet ist - und daß seine beiden Monde die Namen Phobos und Deimos tragen."
    Die Eröffnungen Yltuvars hätten mich zu einem anderen Zeitpunkt sicher seelisch erschüttert, denn sie verrieten, daß Cyno-Raumschiffe die Erde schon vor vielen Jahrtausenden besucht hatten.
    Doch ich ahnte, daß Dalaimoc in großer Gefahr schwebte, deshalb verschob ich alle sonstigen Überlegungen.
    „Wenn du Wächter und Schwelle des Schwarzen Heiligtums bist", sagte ich, „dann öffne mir das Tor!"
    „Das geht nicht", gab Yltuvar zurück. „Es ist mir bisher nicht gelungen, den Teil meiner Programmierung zu überwinden, der mir zwingend vorschreibt das Tor nur auf das Kodewort ‘Laren und Manen’ zu öffnen."
    Ich lächelte flüchtig und sagte: „Laren und Manen!"
    Ich vernahm ein leises Kichern in meinem Gehirn, dann glitten die beiden Flügel des Tores auseinander. Dahinter sah ich einen goldglänzenden, leicht ansteigenden Boden und zahllose gläserne Fäden, die von einer unsichtbaren Decke hingen. Das Ganze wurde von mattrosa Licht erhellt.
    Und über dem Mittelpunkt der Halle schwebte Dalaimoc Rorvic, umgeben von einer bläulich strahlenden Aura. Ich hörte die Echos eines grauenhaften Schreies, dann stürzte der Commander und schlug auf den

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