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0546 - Satans Amulett

0546 - Satans Amulett

Titel: 0546 - Satans Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht sein darf?«
    Abermals vernahm er die orakelhafte Nicht-Antwort. Du maßt noch warten. Warte. Es ist noch zu früh. Zu früh. Du erfährst es noch nicht.
    Da war auch noch etwas anderes.
    Er bemerkte es fast zu spät. Eine Kraft, die vom siebten Amulett ausging - oder von dem Bewußtsein, das darin steckte? - griff nach den beiden anderen Amuletten und versuchte, sie seiner Kontrolle zu entziehen!
    Rasch unterbrach er den Kontakt wieder.
    Das fehlte ihm gerade noch, daß er das vierte und fünfte Amulett verlor!
    Fasziniert starrte er das siebte an. Er fragte sich, ob Zamorra von dem Geheimnis wußte, das sich in dieser Scheibe verbarg. Und wenn dem so war, wie er damit fertig wurde, denn schließlich war die seltsame Entität sehr stark.
    Lucifuge Rofocale ballte die Fäuste. Die langen, scharfen Krallen bohrten sich schmerzhaft in seine Handballen. Er mußte das siebte Amulett unter seine Kontrolle bekommen und verhindern, daß Zamorra es ihm wieder abnahm! Aber er mußte sich dazu etwas anderes einfallen lassen. So, wie er es bis jetzt versucht hatte, ging es nicht. Er hatte nicht geahnt, daß sich ein denkendes, mysteriöses Etwas in dem Amulett befand. Er mußte es bei seinem weiteren Vorgehen berücksichtigen und verhindern, daß es ihm ins Handwerk pfuschte.
    »Töten«, murmelte er. »Auch wenn ich dann das Rätsel vielleicht nicht mehr lösen kann. Aber es ist das beste, wenn ich diese Entität vernichte. Ich muß sie töten.«
    ***
    Zamorra hielt sich den schmerzenden Arm. Der Ärmelstoff verfärbte sich an dieser Stelle rot. Der Parapsychologe taumelte ins Bad, zog das Hemd vorsichtig aus und betrachtete die Bißwunde. Die Giftzähne der Riesenkobra waren tief eingedrungen. Aus den Einstichen sickerte Blut hervor; allerdings ließ die Blutung bereits wieder nach und kam rasch zum Stillstand.
    Zamorra gab sich nicht der Illusion hin, daß das wenige Blut das Ssacah-Gift wieder aus der Wunde gespült haben könnte. Aber er spürte keine Wirkung. Der Schmerz ließ allmählich nach.
    Durch die offene Tür sah ihm Nicole vom Zimmer her mißtrauisch zu. Sie hielt den Dhyarra-Kristall in der Hand, den Zamorra aufs Bett geworfen hatte, ehe er ins Bad gegangen war.
    Draußen hämmerte jemand an die Zimmertür. Der Parapsychologe war mit ein paar Schritten da, zog die Tür auf. Zwei Angestellte des Hauses befanden sich auf dem Korridor. »Sir, jemand hat sich über den Lärm in Ihrem Zimmer beschwert. Sie… Oh, Sie sind verletzt. Warten Sie bitte.« Er wedelte seinen Kollegen mit einer Handbewegung davon, um Verbandsmaterial zu besorgen. »Was ist geschehen, Sir?«
    »Ich habe mich als Schlangenbändiger versucht«, erwiderte Zamorra sarkastisch.
    »Sir, Sie werden sicher verstehen, daß eine derartige Geräuschentwicklung in unserem Haus nicht üblich ist. Sie werden…«
    »Ihnen die Tür vor der Nase zuknallen«, kündigte Zamorra an.
    »… gebeten, das Zimmer so bald wie möglich zur Verfügung zu stellen…«
    Der zweite Angestellte kam mit einem Verbandskästchen zurück. Zamorra nahm es ihm aus der Hand, versah ihn mit ein paar Münzen Trinkgeld und schloß die Tür. Er drehte den Schlüssel gleich zweimal herum.
    »Die Leute haben ja recht, aber warum müssen sie einem das auch noch mitteilen?« murmelte er. »Wollen doch mal sehen, ob ein Pflaster für den Biß ausreicht oder ob ich noch etwas mehr benötige.« Er begann die Wunde zu desinfizieren.
    Nicole näherte sich wachsam. »Bist du in Ordnung, Chef?«
    »Sieht so aus. Wäre ich eine Schlange, würde ich mich etwas anders verhalten, nicht wahr?«
    »Teri hat sich auch ganz normal verhalten«, sagte Nicole. »Und trotzdem hast du sie als Ssacah-Dienerin entlarvt. Wie bist du darauf gekommen?«
    »Du müßtest es selbst bemerkt haben. Ihr Verhalten. Es wäre ihr früher nie eingefallen, andere Leute grundlos telepathisch zu belauschen. Dann ihr Versuch, mich von einem Sprung zum Château abzubringen! Welchen Grund sollte sie dafür haben, wenn sie nicht Schwierigkeiten mit der Abschirmung befürchtet hätte? Also habe ich den Dhyarra-Kristall entsprechend eingerichtet: Sobald er eine Abweichung vom Sprung- ziel feststellte, sollte er den Sprung unverzüglich unterbinden. Genau das hat er getan. Ich selbst hatte mich zwar aufs Château konzentriert, Teri muß aber eine andere Zielvorstellung gehabt haben, anstatt meine zu übernehmen. Vielleicht nur ein paar Meter vor das Grundstück, vielleicht aber auch in einen anderen Teil der Welt. Das war

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