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0547 - Die Sonne warf keinen Schatten

Titel: 0547 - Die Sonne warf keinen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waren nicht flink genug, Herr Major."
    Draußen begann die Tierwelt sich zu beruhigen. Das Geschrei verstummte. Ellsmere strengte die Ohren an, aber auch das harmonische Summen war erstorben.
    „Besser so, als wenn wir schon unterwegs gewesen wären", antwortete er. „Wir werden uns morgen um die Sache kümmern.
    Vielleicht läßt sich bei Tageslicht etwas finden."
    Sie tauschten die Meßdaten aus, dann wurde die Verbindung unterbrochen. Pollack setzte das unterbrochene Schnarchkonzert fort. Nur Ellsmere fand vorläufig noch keine Ruhe. Er nahm eine der Bildkarten zur Hand und trug von seinem und Hollingsworths Standort aus die Linien ein, die die Theodoliten gemessen hatten. Sie schnitten sich in einem Punkt, der achtzig Kilometer südwestlich von Ellsmere und knapp siebzig Kilometer südlich von Hollis Übernachtungsplatz lag. Die Bildkarte zeigte, daß der Punkt sich inmitten bergigen Geländes befand.
    Am nächsten Morgen war der Shift schon früh unterwegs.
    Die Unruhe hatte Orin Ellsmere gepackt. Der Talkessel mit den Obelisken blieb hinter ihnen zurück. King Pollack brachte das Fahrzeug auf dreitausend Meter Höhe, um von den immer dichter werdenden Berggipfeln nicht zu allzu häufigem Manövrieren gezwungen zu werden. An diesem Tag kam es darauf an, daß jedermann die Augen offenhielt.
    Ellsmere fand es beachtenswert, daß das Leuchten ebenso wie die Blitze, die die sich auflösenden Obelisken im Talkessel ausgestrahlt hatten, von violetter Farbe war. Bestand da ein Zusammenhang?
    Um neun Uhr lokaler Zeit meldete sich Hollingsworth. Er war soeben aufgestiegen und bewegte sich mit mäßiger Geschwindigkeit nach Süden. Er beschrieb das Gelände unter seinem Fahrzeug als wild zerklüftet und schwer einsehbar.
    Infolgedessen kam er nicht so schnell vorwärts, wie er es sich wünschte.
    Die UST-3048 war inzwischen über den nächtlichen Vorfall informiert worden. Kochern besaß die Koordinaten des Ortes, den Ellsmere und Hollingsworth in der Nacht angemessen hatten.
    Auf diese Weise brauchte die Suche selbst dann nicht unterbrochen zu werden, wenn den beiden Teams wider Erwarten etwas zustoßen sollte.
    Es mochte gegen elf Uhr sein, als Pollack ohne vorherige Warnung den Gleiter plötzlich in Schräglage brachte, um besseren Ausblick nach Westen zu haben. Mit wortloser Geste deutete er auf einen Punkt am Südhang eines mäßig hohen Berges, durch dessen Dschungelbewuchs sich hier und dort die glitzernde Oberfläche eines schmalen Wasserlaufes zeigte.
    Ellsmere wußte sofort, was er meinte. Von einem Ort unmittelbar am Nordufer des Flüßchens stieg eine dünne, bläuliche Rauchfahne auf. Es war windstill. Der Rauch stieg senkrecht in die Höhe und war weithin zu sehen.
    Pollack handelte, ohne auf Anweisungen zu warten. So schnell, daß sich Ellsmere der Magen hob, drückte er den Gleiter nach unten. Innerhalb weniger Minuten erreichte er die Sohle eines Tales, dessen nördliche Begrenzung von dem Berg gebildet wurde, von dem die Rauchfahne aufstieg. Dicht über die Wipfel der Bäume dahinstreichend, fand er ohne Schwierigkeit die Stelle, an der sich der kleine Fluß in einer Serie von wildschäumenden Stromschnellen von der Flanke des Berges herab ins Tal ergoß. Die Stelle, an der der Rauch durch die Bäume brach, lag rund zwei Kilometer flußaufwärts und knapp einhundert Meter über der Talsohle. Pollack dirigierte den Shift über die reißenden Schnellen hinweg den Flußlauf hinauf.
    Hochstämmiger Urwald wuchs zu beiden Seiten unmittelbar bis an die Ufer des Flusses. Nur hier und da gab es eine schmale Bresche, wahrscheinlich eine Wasserstelle größerer Tiere.
    Ellsmere setzte Kochern und Hollingsworth über seine jüngste Entdeckung in Kenntnis und beschrieb den Flug flußaufwärts, bis der Shift knapp einen Kilometer von der Stelle entfernt war, an der das Feuer brannte. Pollack entdeckte eine Schneise im Dschungel des nördlichen Flußufers und dirigierte das Fahrzeug hinein.
    Von dort aus drangen sie zu Fuß weiter vor. Da der Wald selbst nahezu undurchdringlich war, hielten sie sich am Ufer und kamen watend weitaus schneller vorwärts, als es durch die verfilzte Dschungelwildnis möglich gewesen wäre.
    Sechs oder siebenhundert Meter vom Landeplatz des Shift entfernt beschrieb der Fluß eine Krümmung. Sie folgten ihr vorsichtig im flachen Uferwasser. Als das langsam zurückweichende Südufer den Blick auf die Flußstrecke jenseits der Krümmung freigab, sahen sie das Feuer.
    Es brannte auf einer

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