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0548 - Feuerdrache

0548 - Feuerdrache

Titel: 0548 - Feuerdrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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tödlichsten Feind, den du dir vorstellen kannst!«
    »Aye, Sir«, seufzte der Drache.
    William schaffte es gerade noch, das Spielzeugpaket aus dem Kofferraum zu nehmen und die Garagentür zu schließen, da tauchte auch schon Zamorras BMW auf.
    Der Butler hoffte, daß niemandem die kleinen Schweißtröpfchen auf seiner Stirn auffielen.
    Zamorra stoppte den BMW vor der Treppe zum Haupteingang. Die beiden Insassen stiegen aus.
    »Ah, Sie sind ja schon wieder da, William«, stellte Nicole überflüssigerweise fest. »Alles in Ordnung?«
    »Natürlich«, log William.
    »Bei uns nicht«, sagte Zamorra. »Halten Sie sich fest, William - in Lyon sind die Unsichtbaren wieder aktiv. Und, als wär’s damit noch nicht genug, schwirrt auch noch ein Drache in der Gegend herum.«
    Williams Kinnlade klappte, entgegen dem Berufsethos, erdmittelpunktwärts.
    ***
    »Haben Sie ein Problem, William?« fragte Zamorra erstaunt.
    »N… nein, Sir…, äh, Monsieur«, stieß der Butler hervor. »Ein Drache, soso. Und die Unsichtbaren…«
    »Sie haben doch etwas«, mißtraute der Dämonenjäger Williams unsicherer Versicherung. »Was ist los? Ist etwas vorgefallen?«
    »Natürlich nicht«, schwindelte der Butler und fragte sich, warum er seine Rettungsaktion - oder als was auch immer man es bezeichnen mochte - verschwieg. Er straffte sich. »Es ist alles in Ordnung. Ich war nur ein wenig überrascht, daß Sie bereits wieder hier auftauchten. Was haben Sie in Lyon erfahren? Was ist das für ein Drache, und in welcher Beziehung steht er zu den Unsichtbaren?«
    »Das erfahren Sie, wenn Sie mit ins Haus kommen«, sagte Zamorra. »Raffael sollte auch Bescheid wissen. Mal sehen, was unser Computer dazu zu sagen hat. Und mit dem kennt sich Raffael ja derzeit am besten aus.«
    Die EDV-Anlage bestand aus drei parallelgeschalteten Pentiumrechnern, die Olaf Hawk optimiert hatte. Der Computer-Spezialist hatte sich dabei gewundert, was Zamorra mit einer derart gewaltigen Rechen-Power anfangen wollte. »Damit können Sie die Kurse von Raumschiffen berechnen, die jahrelang Kreise im Alpha-Centauri-System drehen, aber wäre das nicht eher eine Sache für die NASA?« hatte er spöttisch angemerkt. Da wußte er noch nicht, wofür Zamorra diese Rechnerkapazitäten tatsächlich benötigte.
    »Sie werden verzeihen, Monsieur«, entschuldigte sich William. »Aber ich werde zunächst diese Sachen«, er hob das Paket an, »meiner Chefin bringen müssen.«
    »Schon gut, dann kommen Sie eben später hinzu«, sagte Zamorra. »Oder Raffael kann Sie informieren.« Er faßte nach Nicoles Arm; gemeinsam betraten sie hastig den Haupttrakt.
    William folgte ihnen etwas langsamer. Er sah sich noch einmal nach der Garage um. Nur gut, daß er das Tor geschlossen hatte und Zamorra dadurch nicht auf die Idee gekommen war, den Wagen direkt hineinzufahren.
    Jetzt galt es, das Paket so schnell wie möglich abzugeben und sich dann um den Cadillac zu kümmern.
    Und notfalls dem verflixten Drachen den Hals umzudrehen…
    Hoffentlich stellte der jetzt keinen Unfug an!
    ***
    Jene, die den Plan eingefädelt hatten, waren nicht mehr sicher, ob er auch wirklich funktionierte. Ihr Druckmittel war verschwunden. Sie hatten es nicht geschafft, es rechtzeitig wieder einzufangen. Es war zwar unglaublich, aber es sah danach aus, als habe die Geisel instinktiv den richtigen Weg eingeschlagen - zum Château Montagne, der Basis des Gegners.
    Der Geisel schien es gelungen zu sein, sich innerhalb des abweisenden Schutzschirms des Châteaus einzufinden. Damit war sie vorerst dem erneuten Zugriff entzogen.
    Erfreulicherweise wußte das unter Druck gesetzte Wesen davon nichts -noch nicht.
    Aber einige befürchteten, daß das nur eine Frage der Zeit war - und daß die Zeit gegen sie arbeitete …
    ***
    Zamorra betrat sein Arbeitszimmer und bat über die Sprechanlage auch Raffael Bois hinzu. Er wunderte sich ein wenig, daß der alte Diener nicht längst zur Begrüßung erschienen war; er pflegte sonst immer »allgegenwärtig« zu sein. Als Raffael schließlich im Arbeitsraum eintraf, entschuldigte er sich damit, vorübergehend beschäftigt und unabkömmlich gewesen zu sein.
    Das mochte stimmen. Der kleine Sir Rhett konnte durchaus ein Fulltime-Job für mehrere Personen zugleich sein. Deshalb fragte Zamorra auch gar nicht, womit Raffael beschäftigt gewesen war. Etwas beschäftigte derweil Nicole. »Irgendwie habe ich das Gefühl«, sagte sie, »daß mit William etwas nicht stimmt. Findest du nicht auch,

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