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0548 - Feuerdrache

0548 - Feuerdrache

Titel: 0548 - Feuerdrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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irgendwie nicht zusammen.
    Aber es gab niemanden, der sich daran störte. Für Nicole war es ein gewohnter Anblick.
    Kein Drache über dem Château zu sehen. Aber eine heraufziehende dichte Wolkenbank. Darin oder darüber mochte sich das Ungeheuer durchaus verbergen.
    Aber wenn, dann war es weit entfernt, und falls es jetzt einen Angriff aus den Wolken heraus startete, würde genug Zeit bleiben, sich darauf vorzubereiten.
    Nicole ging an Zamorra vorbei und sah sich im Vorhof um. Der BMW stand an dem Platz, an dem Zamorra ihn abgestellt hatte, das Garagentor war immer noch verschlossen. Schön, Raffael war beschäftigt gewesen, aber zumindest William hätte die Limousine in die Garage fahren können. Zeit genug hatte er dazu mittlerweile.
    Und warum überhaupt war das Tor geschlossen? Es stand doch zumeist offen. Einmal der ständigen Fahrbereitschaft wegen, zum anderen, weil die Garage in sich feucht war und dringend einer Sanierung bedurfte. Bei geschlossenen Türen wuchs die Rostgefahr für die Autos, weil es dann keine vernünftige Entlüftung gab.
    Wo steckte William?
    In der Garage? Von dort erklangen jedenfalls Geräusche.
    Nicole öffnete die Tür. Drinnen brannte Licht, und William war in Arbeitskleidung beschäftigt, werkelte in Nicoles Cadillac herum.
    Weshalb?
    Im nächsten Moment sah Nicole das Ungeheuer!
    Ihre Hand mit der Strahlwaffe flog hoch!
    Der entsicherte Projektionsdorn vor der Mündung, auf Lasermodus geschaltet, zeigte schwach glühend auf die geflügelte Bestie!
    ***
    »Was zum Teufel ist das?« stieß Zamorra hervor, der Nicole mit dem Schwert in der Hand gefolgt war. »Was geht hier vor, William?«
    »Das möchte ich auch gern wissen!« verlangte Nicole. Sie näherte sich dem Cadillac, während sie nach wie vor die Waffe auf das geflügelte Wesen gerichtet hielt. »Was stellen Sie hier mit meinem Auto an?«
    Sie schnupperte. »Das stinkt ja böse nach…«
    Der Butler schluckte.
    »Mit Verlaub, Mademoiselle, ich versuche nur zu beseitigen, was dieser… dieser… äh…«
    Das Ungeheuer klatschte in die Pfoten. »Jetzt fängt er auch noch an zu stottern, dieser dumme Mensch. Statt mich euch einfach vorzustellen. Alles muß man selber machen! Ich bin Fooly!«
    »Er ist ein Drache«, murmelte William.
    »Beim Ächzflügel der Panzerhornschrexe«, entfuhr es Nicole. »Das hat uns gerade noch gefehlt!«
    »Panzerhornschrexe?« rief der Drache und watschelte munter auf Nicole zu. »Du kennst sie? Du hast eine Panzerhornschrexe gesehen? Wo? Zeigst du es mir? Ich…«
    »Was, bei Merlins hohlem Backenzahn, ist das für eine Kreatur?« stieß Zamorra hervor. »Bleib da stehen, du Bestie! Rühr dich nicht vom Fleck!«
    Er mußte an den »Glücksdrachen« denken, der einen Menschen ermordet hatte. Dieser Drache hier hatte recht wenig Ähnlichkeit mit dem riesigen Ungeheuer. Vor allem hatte es nur zwei Extrimitäten, und die Flügel glichen eher denen von Stygia oder Lucifuge Rofocale. Allenfalls der Schweif und das krokodilartig vorgestreckte Maul mit den hervorstehenden Fangzähnen erinnerten ein wenig an das Biest von Lyon.
    Und was die Größe anging, so war dieses massige Ungeheuer eher ein kleiner Drache, eine Miniaturausgabe.
    Er hätte als Primat in die Echsenwelt gepaßt, die sich zwar parallel zur Erde entwickelt hatte, in der aber die Saurier niemals ausgestorben waren, sondern die Rolle der Menschen übernahmen, während die Säuger dort keine Entwicklungschance bekommen hatten.
    Immerhin konnte er sprechen! Und das in perfektem, akzentfreien Französisch!
    »Was ist denn jetzt mit der Panzerhornschrexe?« drängte das Ungeheuer. »Ich kann es kaum glauben, daß du eine gesehen hast, Menschin. Bisher hat das nämlich noch keiner von eurer Art überlebt. Sagt zumindest mein Elter, und der muß es wissen.«
    Nicole warf, während sie weiter auf das seltsame Wesen aufpaßte, einen mißtrauischen Blick ins Innere ihres Wagens.
    Tief atmete sie ein.
    »Das kostet Sie eine Erklärung, William!« verlangte sie und kämpfte gegen ihren Ärger an. Es stank furchtbar nach Erbrochenem, und was in dem Eimer neben William schwappte, sah auch ziemlich vorverdaut aus. Angesichts dieses Anblicks und des Gestankes wollte auch ihr eigener Mageninhalt so langsam den Gesetzen der Schwerkraft trotzen und aufsteigende Tendenzen entwickeln.
    William hob die in beschmutzten Gummihandschuhen steckenden Hände. »Warten Sie… das ist alles ganz anders. Er… er ist mir, äh, gewissenmaßen… nun, ich möchte es so

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