0548 - Testflug zur Erde
noch nicht finden können.
Er wartete, bis es vor dem Funkraum still geworden war. Dann desintegrierte er die vier Schrauben, die das Belüftungsgitter hielten. Feiner Staub rieselte in den Raum hinunter, aber das störte den Siganesen nicht. Diese Spuren ließen sich beseitigen.
Nach wenigen Minuten konnte er das Gitter bewegen. Er hakte seinen Gürtel in die Streben und schaltete seinen Antigrav hoch.
Das reichte aus, um die schwere Sperre zur Seite zu ziehen.
Ein Spalt bildete sich, der breit genug für den Siganesen war.
Bowo löste den Gürtel ab und schwebte in den Raum hinab. Er ließ sich wieder steigen, bis seine Schultern sich gegen das Aluminiumgeflecht stemmten. Dann regulierte er sein Antigravgerät so, daß er es mit seiner Hilfe anheben konnte.
Er benötigte jedoch fast zehn Minuten, bis es ihm endlich gelang, das Gitter in seine alte Lage zu manövrieren. Von unten war jetzt nicht mehr zu erkennen daß es vorher losgelöst worden war.
Ovo Bowo flog zu den Funkgeräten hinab und landete auf einer transparenten Fläche. Fieberhafte Erregung packte ihn. Er überlegte, wie er Imperium-Alpha verständigen konnte. Seine eigenen Funkgeräte reichten dafür nicht aus. Er mußte eine Tonkristallaufnahme machen und diese als Kursimpuls absenden. Nur dann konnte er damit rechnen den ganzen Funkspruch absenden zu konnen, ohne von den Männern Batalas aufgehalten zu werden.
Dennoch ließ sich diese Arbeit nicht durchführen ohne daß Spuren hinterlassen würden. Ovo Bowo merkte sofort daß Batala noch über alte Geräte verfügte, bei denen eine Aufnahme - und eine Starttaste gleichzeitig gedrückt werden mußte. Für eine Terranerhand war das eine sehr leichte Aufgabe, für einen Siganesen jedoch ein kaum zu bewältigendes Problem, da die Tasten sieben Zentimeter auseinander lagen.
Bowo stellte fest, daß es ihm nichts nützte, wenn er erst eine und dann die andere Taste drückte. Bediente er nicht beide gleichzeitig, dann sprang eine unweigerlich wieder heraus. Er konnte sich nur dadurch helfen, daß er eine Taste festschweißte, sobald er sie mit seinem Körpergewicht heruntergewuchtet hatte.
Das aber mußte ihn schon bei der ersten Kontrolle verraten.
Der Siganese entschloß sich dennoch zu diesem Weg. Er warf sich gegen die Aufnahmetaste und verschweißte sie mit Hilfe seines Energiestrahlers. Das Plastikmaterial verschmolz und verband sich mit der Nebentaste. Bowo wartete ab, bis das Material sich abgekühlt hatte und flog dann mit der Schulter voran gegen die Starttaste. Das Gerät zeigte an, daß es aufnahmebereit war. Der Siganese schwebte zum Mikrophon hinüber. Von hier aus konnte er die automatische Aussteuerungskontrolle überblicken. Ruhig und so laut, wie er eben konnte, sprach er seine Nachricht in den Kristall. Er brauchte fast vier Minuten dafür.
Danach desintegrierte er die Schweißstelle, bis die Taste von selbst wieder heraussprang. Ohne große Schwierigkeiten schaltete er auf Raffergeschwindigkeit um, bei der die Botschaft mit tausendfacher Geschwindigkeit abgespielt wurde. Dann stellte er eine Verbindung mit dem Funkgerät her. Wiederum begann eine äußerst schwierige Prozedur die Zeit und Kraft kostete. Er mußte die Frequenz von Imperium-Alpha einstellen und dazu ein schwergängiges Stellrad drehen. Eine halbe Stunde verstrich, bis er alle Vorbereitungen getroffen hatte.
Da hörte er Schritte, die sich der Funkzentrale näherten.
Er blickte zum Tonkristall. Das Gerat war so schwer beschädigt, daß seine Tatigkeit sofort auffallen mußte. Schlimmer war jedoch, daß sich auf einer Transparentscheibe auf dem Pult der Anlage deutliche Fußspuren im Staub abzeichneten, der vom Belüftungsschacht herabgerieselt war.
Ovo Bowo zögerte. - Was sollte er zuerst tun?
Er entschied sich dafür, das Funkgerät sofort einzuschalten, damit die Nachricht abgestrahlt werden konnte. Es klickte vernehmlich, als das Gerät die Arbeit aufnahm. Dann warf er sich schwungvoll gegen den Hauptfunktionsschalter des Tonkristalls.
Es war geschafft. Die Nachricht wurde abgestrahlt und in der gleichen Sekunde in Imperium-Alpha automatisch aufgenommen.
Jetzt kam es nur darauf an, daß sie auch tatsächlich unverzüglich ausgewertet wurde. Der Siganese hoffte inständig, daß der Funkraum des Flottenraumhafens besetzt war.
Er ließ sich fallen, bis seine Füße gegen die Transparentscheibe schlugen. In der Tür erschien eine Hand.
Bowo rettete sich in den Deckungsschutz seines Deflektorschirmes. Er
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