0548 - Testflug zur Erde
herumgeschleudert. Batala versuchte, ihn wieder in seine Gewalt zu bekommen.
Sekundenlang hatte Bowo das Gefühl, in einen endlosen Abgrund zu stürzen. Dann stabilisierte sich der Flug des Fluggerätes wieder.
„Das waren wenigstens zwei Raketenwerfer, die mit ihren Geschossen explodiert sind", sagte einer der Männer. „Jetzt brauchen wir uns um die anderen wirklich keine Sorgen mehr zu machen."
„Wir sind noch nicht am Ende", erklärte Masko Batala. „Gut, hier haben wir Pech gehabt. Imperium-Alpha war ein wenig zu stark für uns. Wir verlassen die Erde und knöpfen uns einen anderen Planeten vor."
Ovo Bowo wartete in seinem Versteck ab. Der Flug dauerte etwa zehn Minuten. Dann landete der Schweber. Die Männer stiegen aus. Er folgte ihnen. In einer Felsenschlucht stand ein schneller Drei-Mann-Zerstörer. Die torpedoförmige Kampfrakete war nicht für interstellare Reisen geeignet. Batala wollte also nur in ein schnelleres Transportmittel umsteigen, um sein Ziel hier auf der Erde oder den anderen Planeten des Sonnensystems zügiger erreichen zu konnen.
Der Siganese sprang aus dem Schweber. Er kam gut auf und konnte den drei Männern sofort nachlaufen. Furchtlos hängte er sich an den Stiefel von Masko Batala, als dieser in den Zerstörer stieg. Er suchte im Innern ein neues Versteck auf. Er war entschlossen, alles zu tun, was er nur tun konnte, um zu verhindern daß Batala die Flucht gelang. Er war sich klar darüber, daß er Hilfe benötigte, wußte nur noch nicht, woher er sie bekommen konnte.
*
Aronus Belcant sah es über Terrania-City aufblitzen.
Hung-Chuin blickte ihn vom Bildschirm her an. Er hob beide Hände und lächelte beruhigend.
„Von da oben sieht es vermutlich schlimm aus", sagte er, „aber wir haben es schon überstanden. Roi Dankon ließ mir gerade mitteilen, daß die Angreifer geschlagen sind. Der HÜ-Schirm steht wieder. Leider ist die JOHN MARSHALL stark beschädigt worden. Oberst Tamika übermittelte eben, daß sie flugunfähig ist.
Die Reparatur wird einige Zeit in Anspruch nehmen."
„Von hier oben sieht es nach einem Weltuntergang aus", entgegnete Belcant.
Du kannst beruhigt sein, Aron. Es ist alles in Ordnung. Bitte, schicke mir jetzt die Testpersonen."
Aronus Belcant nickte. Als er sich umdrehte, sah er, daß bereits vier Männer vor dem Materiesender standen. Sie blickten ihn fragend an.
„Es kann losgehen", sagte er.
Der erste Mann ging in das schwarze Transportfeld. Er erschien im gleichen Augenblick im Flottenraumhafen auf der Erde Belcant konnte ihn auf dem Bildschirm sehen, als er aus dem weiß umrandeten Feld heraustrat.
Die anschließenden Untersuchungen dauerten acht Minuten.
Dann gab Hung-Chuin das Freizeichen für die nächste Testperson. Von jetzt an verkürzten sich die Zeiten zwischen den einzelnen Experimenten immer mehr, bis der elfte Mann durch den Transmitter ging.
Aronus Belcant stöhnte leise auf, als er sah, daß eine nebelhafte Leuchterscheinung aus dem Transmitter auf der Erde kam. Das seltsame Feld hatte eine nur annähernd humanoide Gestalt. Es verharrte fast eine Minute bewegungslos vor dem Transmitter und wanderte dann offenbar ziellos im Testraum hin und her. Professor Hung-Chuin konnte sich die Erscheinung ebensowenig erklären wie sein Assistent. Fünf Minuten verstrichen, dann rematerialisierte der Mann schlagartig. Verwirrt blickte er sich um, als er merkte, daß er wenigstens vier Meter vom Transmitter entfernt war.
Mart Hung-Chuin ließ Professor Waringer kommen. Eine Stunde verstrich. Der Mann wurde eingehend untersucht. Das GrIko-Netz wurde mehrfach geprüft. Es konnte jedoch kein Unterschied zu anderen Geräten festgestellt werden. Die Testperson hatte keine Erinnerung an die verlorenen fünf Minuten.
Belcant erörterte den Vorfall mit den Frauen und Männern an Bord, kam jedoch ebenfalls zu keiner Erklärung. Waringer stellte es den Versuchspersonen frei, die Tests fortzusetzen.
„Eine unmittelbare Gefahr für Leben und Gesundheit scheint nicht zu bestehen", sagte er. „Dennoch läßt sich nicht annähernd sagen, ob alle Versuche ähnlich verlaufen. Bitte, überlegen Sie es sich genau, was Sie tun wollen, und lassen Sie sich durch nichts beeinflussen."
Belcant blickte die restlichen Männer und Frauen prüfend an.
Einer nach dem anderen nickte. Keiner wollte die Prüfung abbrechen. Eine Wissenschaftlerin erhob sich und ging in den Transmitter. Die Untersuchungen gingen weiter. Sie erbrachten jedoch auch kein
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