0549 - Das Elixier der Götter
sollten wir vermeiden, außer daß wir Rhodan verständigen."
In der nächsten halben Stunde hatten sie genug zu tun.
Hosprunow programmierte die bevorstehende Linearetappe, während Kosum den Funkimpuls an die MARCO POLO vorbereitete, entsprechend verschlüsselte und raffte - und schließlich abstrahlte.
Sie konnten nur hoffen, daß er von dem Flaggschiff selbst oder zumindest einer der Patrouille fliegenden Korvetten und Kreuzer aufgefangen wurde. Sie erhielten keine Bestätigung.
„Wir sind soweit." Hosprunow wandte sich an Kosum, der inzwischen seinen Platz hinter den Steuerkontrollen wieder eingenommen hatte. „Alles programmiert und eingeschoben.
Sie können den Vorgang jederzeit einleiten."
Kosum nickte. Aufmerksam betrachtete er den Panoramaschirm, auf dem außer einigen nahen Sternen in Kopfrichtung nicht viel zu sehen war. Auch die Orterschirme blieben leer. Es gab keine Echos.
„Gut. Dann wollen wir mal..."
Wenig später gingen sie in den Linearraum, und als sie in das Einstein-Universum zurückfielen, stand in Flugrichtung eine leuchtend rote Sonne.
Sie war noch zwei Lichttage entfernt.
„Das also ist sie!" sagte Hosprunow, und in seiner Stimme schwang Erleichterung und zugleich Unsicherheit mit. „Ob sie uns Antwort auf die vielen Fragen geben wird, die uns alle bewegen?"
4.
Erst nach einem Tag ging der Wabenraumer in die Transition.
Atlan, Baiton Wyt, Ras Tschubai und Gucky verbrachten die Zeit in ihrer engen Zelle, die sie sich ausgesucht hatten. Sie hielten abwechselnd Wache, und nur einmal unternahmen Gucky und Atlan einen kurzen Ausflug in den Plattformteil des riesigen Schiffes.
Gucky zeigte Atlan die Bildschirmzentrale.
Immer noch hockte der seltsame Kontrolleur hinter seinem halbrunden Tisch und manipulierte die eintreffenden Impulse.
Fast sämtliche Bildschirme waren nun in Betrieb. Sie zeigten die verschiedensten Sterne mit ihren Planeten.
„Wenn auf jedem Wabenraumer eine solche Zentrale existiert, ist jedes Schiff über Ziel und Aufenthalt des anderen informiert.
Die Flotte kann sich beliebig verteilen, sie bleibt trotzdem zusammen." Sie waren in ihre Sechskantröhre zurückgekehrt und berichteten Ras und Baiton. „Ich nehme an, auch unser Schiff hat seinen Zielstern zugeteilt erhalten. Es kann nicht mehr lange dauern bis wir in die Transition gehen. Erst dann werden wir feststellen können, wohin wir gelangen."
„Hoffentlich ist es uns möglich, die Koordinaten herauszufinden."
„Das wird möglich sein, und zwar in der Bildzentrale", beruhigte Atlan den pessimistischen Baiton Wyt. „Es gibt dort einen separaten Bildschirm, der allerdings noch nicht in Betrieb war.
Ich nehme an, er ist für uns maßgebend. Da auch die entsprechenden Daten in Leuchtschrift erscheinen und der Kontrolleur sie liest - und damit an sie denkt -, wird es Gucky leichtfallen, sie für uns zu ermitteln. Wir müssen nur den richtigen Augenblick abpassen."
Die Transition kündigte sich im ersten Augenblick nicht an, aber dann verspürten die drei Männer und auch der Mausbiber den ziehenden Schmerz in den Gliedern, als sie für den Normalraum entmaterialisierten. Immerhin mußten die unbekannten Herrscher eine gute Puffertechnik haben, denn der Schmerz war leicht und erträglich. Er dauerte auch nicht die ganze Transitionszeit über an. Seine Intensität ließ keine Rückschlüsse über die zurückgelegte Entfernung zu.
Sie saßen auf dem Boden, um Kräfte zu sparen. Gucky war der erste von ihnen, der die Beendigung der Transition feststellte.
Sein Nervenzentrum war das empfindlichste.
„Fertig - oder auch nicht! Warten wir noch?" Er sah Atlan fragend an. „Oder sehen wir gleich nach?"
Ehe Atlan antworten konnte, kehrte der ziehende Schmerz zurück.
„Was soll das?"
„Eine zweite Transition, bereits vorher programmiert", glaubte Gucky zu wissen. „Vielleicht ist ihre Reichweite nicht so groß, und sie müssen entsprechende Teilstrecken zurücklegen.
Warten wir ab."
Diesmal dauerte es nicht ganz so lange, ein sicheres Anzeichen dafür, daß keine weitere Transition mehr erfolgen würde. Sie hatten somit ihr Ziel errreicht.
Atlan nickte Gucky zu und reichte ihm die Hand. Mit der anderen schaltete er den Deflektorschirm ein, um sich unsichtbar zu machen. Der Mausbiber folgte sofort seinem Beispiel, und dann teleportierten sie in die Bildzentrale in der Plattform des Wabenraumers.
Alles war hier gleichgeblieben, nur auf dem großen Zentralschirm stand nun eine
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