0549 - Das Elixier der Götter
hellstrahlende rote Sonne, die von sechs Planeten umlaufen wurde. Der dritte Planet war durch eine kreisförmige Markierung besonders gekennzeichnet.
Unter dem Bild erschien die Leuchtschrift.
Der Kontrolleur las die Daten ab und gab sie akustisch an einen Computer weiter, der wahrscheinlich die Programmierung des weiteren Fluges zu übernehmen hatte. Die Programmierung würde in der eigentlichen Kommandozentrale empfangen und entsprechend ausgewertet werden.
Gucky sprach innerhalb seines nun geschlossenen Helmes die telepathisch ermittelten Daten leise mit, damit sie gespeichert wurden. Das Aufzeichnungsgerät lief. Atlan konnte nicht viel tun.
Er beobachtete schweigend die Vorgänge, die sich vor seinen unsichtbaren Augen abspielten.
Die Leuchtschrift erlosch, aber der rote Stern mit seinen sechs Planeten blieb.
Der dritte Planet also ...
Sie kehrten unentdeckt in ihre Röhre zurück, wo sie von Ras und Baiton voller Ungeduld erwartet wurden. Als sie ihre Deflektorschirme abschalteten und wieder sichtbar wurden, atmeten die beiden Männer erleichtertauf.
Atlan setzte sich.
„Gucky hat die Daten. Bald werden wir mehr wissen."
Die Auswertung ergab, daß sie insgesamt etwa siebzig Lichtjahre zurückgelegt hatten und nun unmittelbar am äußersten Kopfende des Schwarms standen.
Die Entfernung bis zur MARCO POLO würde fünfundsiebzig Lichtjahre betragen.
„Eine rote Sonne", sagte Atlan nachdenklich. „Nennen wir sie Arrive-A, damit das Kind einen Namen hat. Der dritte Planet wird der voraussichtliche Landeplatz sein - Arrival-I.
Hier die Daten über diese Welt: Atmosphäre und sonstige Bedingungen erdähnlich. Warmes und erträgliches Klima ohne Ekliptikeinflüsse. Also keine Jahreszeiten. Die Schwerkraft beträgt 1,06 Gravos, die Rotation 22,89 Stunden, der Durchmesser 13099 Kilometer. Alles in allem: eine zweite Erde!
Wir haben Glück gehabt."
„Wir haben Glück, daß man unsere Anwesenheit noch nicht bemerkt hat", sagte Baiton Wyt. „Ich verstehe das nicht ganz ..."
„Ich schon", meinte Atlan unbesorgt. „Das allgemeine Durcheinander ist geblieben. Man wird versuchen, nun möglichst schnell zu landen, damit die neugeborenen Gelben Eroberer ihre uns unbekannte Aufgabe übernehmen können. Denn nur darum wurden sie hierher gebracht. Ich muß ehrlich gestehen: ich bin sehr gespannt was das sein wird."
Mit Hilfe ihrer Spezialgeräte konnten sie feststellen, daß die Landung des Wabenraumers nicht ganz ohne Komplikationen vor sich ging. Immerhin war Gucky in der Lage, nach einer weiteren Exkursion in die Bildzentrale einwandfrei festzustellen, daß der dritte Planet der roten Sonne zweifellos das Ziel ihres Fluges war.
„Vielleicht wäre es angebracht, schon jetzt ein Versteck zu suchen und zu teleportieren", schlug er nach seiner Rückkehr vor.
Atlan schüttelte den Kopf.
„Ich halte das für verfrüht. Wir kennen den genauen Landeplatz nicht und könnten später abermals umziehen. Warten wir in aller Ruhe die eigentliche Landung ab, ehe wir uns nach einem sicheren Platz umsehen, von wo aus wir operieren können. Wir führen eine umfangreiche Ausrüstung mit, die uns nur hinderlich wäre, wenn sie einmal ausgepackt ist."
„Und wenn der Kahn abstürzt?" erkundigte sich Baiton Wyt, der mehr für Guckys Vorschlag war. „Mir scheint, da sitzen angeheiterte Piloten hinter den Kontrollen."
„Die Triebwerke werden überholungsreif sein, Baiton, aber wir haben es bald geschafft. Wir nähern uns schnell der Oberfläche."
„Hoffentlich nicht zu schnell", meinte Baiton Wyt pessimistisch.
Es war ganz offensichtlich, daß die Landung Schwierigkeiten bereitete. Auch die Funksprüche der Befehlsstellen auf Arrival-I zeugten von Unsicherheit und Nervosität. Sie konnten zum größten Teil vom Translator übersetzt werden. Der genaue Landeplatz wurde angegeben und die Warnung mehrmals hinzugefügt, auf keinen Fall das Leben und die Gesundheit der „kleinen gelben Retter" zu gefährden.
Atlan schaute Ras Tschubai fragend an. Sein Gesicht verriet eine Spur von Erstaunen, mehr nicht.
„Die Retter ...? Damit können sie nur die Eroberer meinen!
Aber wieso denn Retter? Wovor sollen sie wen retten? Die ganze Angelegenheit wird immer mysteriöser."
Es war Ras Tschubai inzwischen gelungen, in einer Blitzteleportation einen winzigen Bildspion aus dem Schiff zu befördern. Er flog ferngesteuert und konnte von Baiton Wyt mit Hilfe eines kleinen Bildschirms nach Belieben gesteuert werden.
Er lieferte
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