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055 - Das Monster von Greenfield

055 - Das Monster von Greenfield

Titel: 055 - Das Monster von Greenfield Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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schon so weit war, um es selbst mit ihm aufnehmen zu können. Es war kein Kinderspiel, ihn zu töten, aber ich schaffte es. Und seit diesem Tag habe ich seine Stelle eingenommen. So gesehen stimmt es, wenn Sie behaupten, ich sei Lord Marbuel. Aber diese Rolle spiele ich nur. Ich habe mir meine eigene Persönlichkeit bewahrt. Und die könnte ich nicht einmal verleugnen, selbst wenn ich es wollte. Mike und ich sind eins, Mr. Hunter, auch wenn Sie es nicht wahrhaben wollen. Die Bande, die uns verbinden, können nicht einmal durch schwarze Magie durchtrennt werden.« Mr. Hyde straffte sich, packte die Reißzange fester.
    »Genug geredet. Jetzt wollen wir handeln. Das Eisen wird sonst kalt.«
    Er öffnete die Schenkel der Zange und ließ sie spielerisch auf- und zuschnappen, während er sie Dorians Gesicht näherte.
    »Wo wollen wir sie denn zuerst ansetzen, Hunter?«
    Dorian merkte ihm an, dass er entschlossen war, die Tortur nicht länger mehr aufzuschieben. Die glühenden Enden der Zange waren nur noch eine Handspanne von Dorians Gesicht entfernt.
    »Die Augen!«, rief Mr. Hyde fast schwärmerisch. »Diese grünlichen Kleinode haben mir zu viel gesehen. Ich werde sie ausbrennen!«
    Dorian wandte den Kopf zur Seite, um der glühenden Zange auszuweichen, aber sie näherte sich ihm unerbittlich. Er warf den Kopf auf die andere Seite herum, spürte, wie der Gluthauch über sein Gesicht strich. Die Hitze war bereits so groß, dass sie seine Brauen und Wimpern versengt haben musste.
    Mr. Hydes Gesicht verschwamm im Hintergrund. Dorian sah nur die beiden glühenden Greifer der Zange, die sich seinen Augen näherten.
    In diesem Augenblick der höchsten Not fand irgendwo in Dorians Gehirn eine emotionelle Explosion statt. Es war, als käme es zu einem psychischen Kurzschluss. In Dorians Geist brandete ein Schrei auf. War er es, der so markerschütternd schrie? War er eines so animalischen, unmenschlichen Lautes überhaupt fähig?
    Sein Blick klärte sich. Er sah, wie die glühende Zange wie in Zeitlupe durch die Luft schwebte, anscheinend lautlos gegen eine Wand prallte.
    Mr. Hyde bäumte sich auf. Seine Hände fuhren wie Halt suchend in die Höhe. Die hässliche Fratze verzerrte sich, der Mund war weit aufgerissen. Aus den Augen war alles Böse verschwunden; nur noch namenloses Entsetzen spiegelte sich in ihnen. Und die Augen starrten auf Dorian herunter. War er die Ursache von Mr. Hydes Schreckreaktion?
    Dorian konnte keinen klaren Gedanken fassen; zu sehr stand er noch unter dem Eindruck der drohenden Folterqualen. Seine eigene Panik war noch nicht abgeklungen, aber sie schien auf Mr. Hyde übergegriffen zu haben, der nun die Arme wie geblendet vor die Augen hob.
    Und jetzt erkannte Dorian, dass Mr. Hyde es war, der schrie.
    Dorian warf den Kopf herum. Der Schwarze, der an der Kurbel gestanden hatte, war bis an die Wand zurückgewichen. Seine Lippen bewegten sich murmelnd. Er bekreuzigte sich. Betet er? Auch er starrte voller Entsetzen auf Dorian. Dann drehte er sich abrupt um und stürzte davon.
    Mr. Hyde hatte sich angewidert von Dorian abgewandt. Als er sah, dass seine Helfer die Gelegenheit zur Flucht benutzten, überwand er seinen eigenen Schrecken und begann sich wie ein Rasender zu gebärden.
    »Zurück, ihr feige Bande!«, kreischte er. »Wenn ihr nicht auf der Stelle kehrtmacht, schlage ich euch die Schädel ein!«
    Die Schritte entfernten sich. Die geifernde, wütende Stimme verlor sich irgendwo im Keller.
    Dorian zitterte immer noch vor Erregung am ganzen Leib. Der Angstschweiß an seinem Körper erkaltete, ließ ihn frösteln; nur sein Gesicht war immer noch heiß, als würde es glühen. Er wusste, woher das kam, wusste, was Mr. Hyde so in Entsetzen versetzt hatte. Es war die Gesichtstätowierung, die die Jünger einer Teufelssekte aus Istanbul von dem Dämon Srasham auf ihn übertragen hatten. Mit der Vernichtung des Dämons war auch die Tätowierung verschwunden, doch es hatte sich gezeigt, dass sie stets wie ein Stigma in Dorians Gesicht zu glühen begann, wenn er sich in einer scheinbar ausweglosen Stresssituation befand. Er konnte das Erscheinen der Tätowierung nicht wissentlich steuern; es war ein unkontrollierbarer Vorgang. Wenn er Hassgefühle entwickelte, seine Nebenniere übermäßig Adrenalin produzierte – dann wurde die Tätowierung in seinem Gesicht sichtbar. Das Gleiche passierte, wenn er Todesangst empfand – so wie eben.
    Schritte näherten sich. Das konnte nur bedeuten, dass Mr. Hyde die

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