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055 - Das Monster von Greenfield

055 - Das Monster von Greenfield

Titel: 055 - Das Monster von Greenfield Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Augen.
    »Es gelingt Ihnen nicht, diese Schlappschwänze gegen mich aufzuhetzen, Hunter«, rief Mr. Hyde. »Dazu fürchten sie mich zu sehr. Und nicht ohne Grund. Wenn diese Feiglinge auch Mitleid mit Ihnen haben, so werden es letztlich doch sie sein, die Sie töten.«
    Mr. Hyde wandte sich dem Dreifuß zu, hob eine der Reißzangen hoch und betrachtete sie prüfend. Die Spitzen glühten bereits dunkelrot.
    »Es dauert noch ein wenig«, sagte er mit Kennermiene.
    Dorian wandte den Kopf auf die andere Seite und blickte hinter sich so gut es ging. Das Streckbett stand dicht an der Wand, an der nur ein großes, prunkvolles Wappen hing: Ein Löwe mit dem Kopf von Mr. Hyde, der von magischen Symbolen umgeben war.
    Das Marbuel-Wappen.
    Dorian drehte den Kopf wieder in Richtung des Scheusals. »Warum nennen Sie sich eigentlich Mr. Hyde, Lord Marbuel? Doch bestimmt nur, weil Sie Ihre Morde Mike in die Schuhe schieben wollen.«
    »Ah, Sie kennen das Marbuel-Wappen, Hunter!«, rief Mr. Hyde und legte die Zange in die Glut zurück. »Woher denn?«
    »Ich weiß noch einiges mehr«, erwiderte Dorian. »Ihre Stunde hat bald geschlagen. Zwei meiner Mitarbeiter sind bereits in Rannochmore und führen Nachforschungen durch. Schon ihre ersten Berichte waren aufschlussreich, und ich bin sicher, dass sie herausfinden werden, was Ihre Achillesferse ist. Ich bin fast überzeugt davon, dass Mike Hyde es ist, den Sie zu fürchten haben. Deshalb versuchen Sie, ihn durch Tücke und Hinterlist auszuschalten. Aber wir werden Ihnen einen Strich durch die Rechnung machen, Lord Marbuel.«
    Der Mann mit dem Affengesicht lachte nur.
    »Ihren Worten entnehme ich, dass Sie überhaupt nichts wissen, Hunter«, sagte er, während er die zweite Reißzange aus der Glut holte. Er nickte zufrieden, als er feststellte, dass die Spitzen fast weiß glühend waren, ließ sie aufklappen und blickte zwischen den Zangenschenkeln auf Dorian herab. In seinen Augen begann es dämonisch zu leuchten, und er bleckte seine hässlichen, schwärzlich verfärbten Zähne.
    »Seien Sie gewiss, dass Ihre Freunde nichts erfahren können, was Ihnen noch hilft«, fuhr er fort. »Denn Sie werden sterben. Aber Sie sollen nicht ganz unwissend von dieser Welt gehen. Sie sollen wenigstens erfahren, wer Sie ins Jenseits geschickt hat. Zuerst einmal nehmen Sie zur Kenntnis, dass ich nicht Lord Marbuel bin.«
    Mr. Hyde senkte die Zange langsam auf Dorians Brust. Der Dämonenkiller spürte bereits die Hitze des glühenden Eisens auf seiner Haut. Verzweifelt zerrte er an seinen Fesseln.
    »Wer sind Sie dann?«, fragte Dorian, um Zeit zu gewinnen.
    »Zweifeln Sie denn an der Dr.-Jekyll-und-Mr.-Hyde-Theorie?«, fragte Mr. Hyde erstaunt zurück.
    Er hob die Zange wieder und hielt sie einen halben Meter über Dorians Gesicht.
    »Allerdings«, erwiderte Dorian. »Ich halte Mike nach wie vor für unschuldig. Sie wollen mich nur glauben machen, dass Sie sein böses Ich, die andere Hälfte seiner gespaltenen Persönlichkeit sind.«
    »Aber es stimmt, dass Mike und ich untrennbar miteinander verbunden sind.«
    Mr. Hyde ließ die Zange über Dorian auf und zu schnappen und weidete sich sichtlich an seiner Angst. Ja, der Dämonenkiller empfand in diesem Moment Todesangst. Er wusste, dass er diesem Scheusal ausgeliefert war und es keine Rettung für ihn gab. Von den vier Ganoven durfte er sich keine Hilfe erwarten; die würden alles tun, was Mr. Hyde von ihnen verlangte, nur um ihr eigenes Leben zu retten.
    »Lord Marbuel war mein Förderer und Lehrmeister«, erzählte Mr. Hyde weiter. »Er nahm mich bei sich auf und ließ mich offiziell für tot erklären. Er verbarg mich auf seinem Schloss und weihte mich in die Kunst der schwarzen Magie ein. Er war das gemeinste, böseste und niederträchtigste Wesen, das Sie sich vorstellen können. Ich glaube gar nicht, dass er ein schwarzblütiger Dämon war, aber was Grausamkeit und Bösartigkeit anbelangt, konnte er es mit jedem Dämon aufnehmen. Und er war mir ein guter Lehrmeister. Ich übernahm alle seine Eigenschaften, beherrschte die Philosophie des Bösen bald besser als er – ja, ich hatte mich ihm bald so angeglichen, dass ich mich auch im Aussehen nicht von ihm unterschied. Da sah ich meine Stunde gekommen. Ich wollte meinen Lehrmeister übertreffen. Und das konnte ich nur, wenn ich ihn tötete. Dankbarkeit, Mr. Hunter, gibt es für einen Philosophen des Bösen nicht. Und Lord Marbuel erwartete sie auch nicht von mir. Er wusste nur nicht, dass ich

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