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055 - Das Monster von Greenfield

055 - Das Monster von Greenfield

Titel: 055 - Das Monster von Greenfield Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Verfolgung der Ganoven aufgegeben hatte und zurückkam, um da fortzufahren, wo er unterbrochen worden war.
    Eine geduckte Gestalt kam in das Gewölbe geschlichen.
    »Mr. Hunter!« Es klang wie ein Seufzer der Erleichterung.
    Mikes Gesicht tauchte über Dorians auf. Seine Augen betrachteten interessiert Dorians Tätowierung. Er zeigte keine Angst, kein Entsetzen, war nur leicht verwundert.
    »Ich werde Sie von den Fesseln befreien«, sagte Mike, während er die Kurbel des Streckbettes zurückdrehte.
    Dorian empfand es als unsägliche Erleichterung, als die Spannung nachließ. Gleichzeitig spürte er, wie sein Gesicht sich abkühlte, und er wusste, dass die Tätowierung wieder verblasste.
    »Ich bin so froh, Mr. Hunter, dass ich die Triebe meines bösen Ichs unterdrücken konnte und Sie nicht getötet habe«, sagte Mike, während er Dorian von dem Strick und den Fußschellen befreite. »So froh! Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie.«
    »Damit hast du dir aber Mr. Hyde zum Feind gemacht«, sagte Dorian und massierte sich die Hand- und Fußgelenke. Arme und Beine waren wie gelähmt; der Brustkorb schmerzte, aber es schienen keine Muskeln und Sehnen gerissen zu sein.
    »Mr. Hyde war schon immer der Feind in mir«, erklärte Mike. »Aber ich glaube, jetzt habe ich ihn endgültig überwunden.«
    »Kein Selbstvernichtungsdrang mehr?«, erkundigte sich Dorian.
    »Schnell! Wir müssen weg, bevor es mich wieder überkommt!«, drängte Mike.
    Beim Verlassen des Gewölbes sagte er: »Vielleicht ist es mir jetzt möglich, Mr. Hyde zu vernichten.«

    Dorian Hunter hatte Mike und seine Tante in die Jugendstilvilla gebracht. Als er ihre Habe ins Haus schleppte, stellte er fest, dass etwas fehlte.
    »Wo haben Sie denn Ihr Fotoalbum?«, fragte er Mikes Tante.
    »Ich habe es verbrannt«, antwortete sie kurz angebunden.
    »Schade. Diese Mühe hätten Sie sich ersparen können«, sagte Dorian bedauernd.
    Miss Prelutsky fragte nicht, was er damit meinte, obwohl sie sich sicher ihre Gedanken machte. Sie war Dorian gegenüber immer noch so ablehnend wie am Anfang, wenngleich sie seine Hilfe nicht ausschlug. Er fragte sich, ob es nur ihr Stolz war, der ihr verbot, sich ihm anzuvertrauen, oder ob sie ihm immer noch misstraute. Eigentlich hätte sie längst erkennen müssen, dass er es nur gut mit Mike meinte.
    Miss Prelutsky schloss sich den ganzen Tag über mit Mike in dem ihnen zugeteilten Gästezimmer ein; sie ließen sich nicht einmal zum Lunch blicken. Es war schließlich Miss Pickford, die sie dazu bewegen konnte, zum Dinner zu erscheinen.
    Dorian hatte inzwischen seine Vorbereitungen getroffen und auch Zeit gehabt, sich alles noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Er fand keinen Fehler in seinem Plan.
    Er setzte das Dinner für achtzehn Uhr an, was einige Proteste Miss Pickfords hervorrief. Nach dem Dinner führte Dorian Miss Prelutsky in den Keller.
    »Ich finde, Sie sollten einmal einen Einblick in die Arbeitsweise der Mystery Press bekommen«, erklärte er. »Dann werden Sie sehen, dass wir alles andere als Sensationsreporter sind.«
    Den Hermaphroditen sperrte Dorian aus, weil er befürchtete, dass Phillip, ohne es zu wissen und zu wollen, seinen ganzen Plan über den Haufen werfen könnte. Gegen Miss Pickfords Anwesenheit hatte er dagegen nichts, denn ihm war aufgefallen, dass Mikes Tante zu ihr Zutrauen gefasst hatte.
    »Miss Prelutsky«, lenkte Dorian sofort das Gespräch auf das eigentliche Thema, »wollen Sie nicht endlich mit der Geheimnistuerei aufhören und uns alles sagen? Es ist zwar fast zu spät dazu, aber vielleicht können wir von Ihnen Einzelheiten erfahren, die wir noch nicht wissen.«
    »Was wissen Sie?«, fragte sie argwöhnisch.
    »Nun, so ziemlich alles Interessante – von Mikes Geburt an bis hin zum Tod seiner Eltern«, antwortete Dorian.
    »Sie lügen!«
    »Glauben Sie wirklich, dass es so schwer war, dieses Geheimnis zu ergründen?«, fragte Dorian. »Jeder mittelmäßige Detektiv hätte sich die gewünschten Informationen beschaffen können. Es war nur eine Frage der Zeit. Sie hätten uns eine Menge Mühe ersparen können, Miss Prelutsky, wenn Sie sich uns sofort anvertraut hätten.«
    »Ich werde auch jetzt schweigen«, beharrte sie. »Sie bluffen doch nur, um mich zum Sprechen zu bringen. Aber ich sage nichts.«
    »Vielleicht wissen wir sogar mehr als Sie«, sagte Dorian. »Denn wir betrachteten die Dinge von einer ganz anderen Seite. Für uns steht zum Beispiel Lord Marbuel im Mittelpunkt –

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