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055 - Der Würger aus dem See

055 - Der Würger aus dem See

Titel: 055 - Der Würger aus dem See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Besorgnis bereitet, doch jetzt
schob der Schotte alle Gewissensbisse beiseite. Niemand kannte den Fremden hier
in Inverness.
    Es war gut möglich, daß Brent nach dem Besuch eines Gasthauses
Streit mit jemand bekommen hatte.
    Total betrunken hatte der Agent sein Auto bestiegen. Im Bentley
stank es wie in einer Whiskybrennerei.
    Der Motor des Autos lief noch, die Scheinwerfer stachen in das
Dunkel des einsamen Weges, und die kraftlosen Hände Larry Brents hielten in
Trunkenheit und halber Bewußtlosigkeit das Steuer umfaßt.
    Trane löste die Handbremse und schlug dann die Tür vorsichtig zu.
Auch jetzt noch trug er die dünnen Lederhandschuhe, als er daranging, den
Bentley anzuschieben. Das bereitete auf der ein wenig abschüssigen Strecke
keine Schwierigkeiten.
    Der Wagen rollte an, gewann an Geschwindigkeit und holperte auf
dem unbefestigten Pfad direkt auf den dunklen See zu.
    Gerome Trane stand neben der Baumgruppe und beobachtete alles.
    Der Bentley kippte über den steinigen Uferuntergrund, und schon
befanden sich die Räder im Wasser.
    Ein leises Gurgeln erfüllte die stille Nacht, als der Wagen mit
dem Amerikaner in den eiskalten Fluten versank.
     
    ●
     
    Richard Delugan mußte zweimal hinschauen, ehe er seinen Augen traute.
    Die Felsenhöhle enthielt zum Teil Gegenstände und Geräte, die der
Wissenschaftler hier nicht vermutet hätte.
    Da war der Generator, den der verschwundene Kollege Walt Mitchell
vor zwei Monaten in der kleinen, schwimmenden Forschungsstation mit geschleppt
hatte! Und da befand sich auch das unversehrte Boot, das Mitchell in die Tiefe
riß.
    Wie kam es hierher?
    Die bizarre Höhle wurde zu einem Bezirk der Geheimnisse.
    Nicht nur die vertrauten Gegenstände waren es, die den jungen
Wissenschaftler verwirrten, auch die anderen Dinge, die es hier in Hülle und
Fülle gab.
    In der Bodenmulde lagen zahllose aufgebrochene Muscheln. Es stank
nach Meertang und Fisch.
    Der Amerikaner bewegte sich wie in Trance weiter in die Höhle.
    Rechts vor ihm schwappte das dunkle Wasser über den schwarz-grünen
Felsenboden.
    Delugan hob den Blick und starrte zur Decke hinauf. Er sah an
einem verrosteten Nagel die primitive Lampe hängen, die Walt Mitchell auf
seinem Boot gehabt hatte. Und die Birne wurde durch den heftig brummen den
Generator gespeist, dessen Geräusche das gesamte Innere der Höhle erfüllten.
    Der Generator stand auf einem Block aus aufeinander geschichteten
Steinen. Daneben ein kleiner Kasten. Delugan öffnete ihn und entdeckte einige
Instrumente und persönliche Utensilien Mitchells.
    Der Wissenschaftler erkannte, daß es dem Kollegen gelungen sein
mußte, auf unerklärliche Weise am Leben zu bleiben. Mitchell hatte diese Höhle
gefunden und sich - so gut es die Umstände zuließen - häuslich darin
eingerichtet.
    Wo aber befand sich Mitchell jetzt?
    Und warum hatte er nicht ein einziges Mal versucht, wieder Kontakt
mit seinen Kollegen aufzunehmen?
    Diese letzte Frage beschäftigte Delugan ganz besonders. Mitchell
hatte den Unfall überstanden, das bewiesen eindeutig die Dinge, die hier versammelt
waren. Auch er, Delugan, war noch einmal davongekommen, zwar mit einem sich
ankündigenden Schnupfen, im übrigen aber ohne Schaden.
    Und Mitchell? Hatte er den Ausgang der Höhle nicht mehr gefunden?
    Oder - war durch den Schock, den er wahrscheinlich erlitt - sein
Gedächtnis in Mitleidenschaft gezogen worden? •
    Man mußte alle Möglichkeiten in Betracht ziehen.
    Aber er mußte noch leben! Die Speisereste waren der beste Beweis
für eine solche Annahme!
    Mitchell ernährte sich von Muscheln, Seetang und Fischen.
    »Mitchell?«
    Laut und deutlich rief Delugan den Namen des Kollegen. Der Ruf
hallte durch die labyrinthartige Felshöhle und kehrte mehrfach verstärkt als
schauriges Echo zurück
    Delugan lauschte, in der Erwartung, außer dem Geräusch des laufen den
Generators noch etwas anderes zu vernehmen. Aber es erfolgte keine Reaktion.
Der Ruf verhallte und schien in den Ritzen und Spalten der feuchtkalten
Felsenwände zu versickern. Wie ein Schwamm nahmen die Wände das Echo auf.
    Delugan konnte sich eines plötzlichen aufkommenden Gefühls der
Angst nicht erwehren. Er mußte daran denken, daß vorhin, auf dem Weg zur Höhle,
irgend etwas in seiner Nähe gewesen war und ihn beobachtete. Das leise, tiefe
Atmen!
    Hatte Mitchell ihn beobachtet? Verbarg er sich irgendwo?
    Wie eine Raubkatze, die jeden Augenblick mit einem Angriff
rechnete, schlich der Amerikaner durch die

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