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055 - Der Würger aus dem See

055 - Der Würger aus dem See

Titel: 055 - Der Würger aus dem See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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stehen, in denen die Fische sortiert und
gewaschen wurden. .
    Larry parkte den Bentley hinter einer Straßenecke. Eine dunkle
Gasse führte zu einem Silo, das am Ende der Straße stand und wie ein großer
Finger in den dunklen Himmel wies.
    Die abgelegene Straße war ruhig.
    Der Amerikaner näherte sich dem Haus mit der Nummer 45. Es war ein
flaches, einstöckiges Gebäude, das in diesem Stil eher nach Foyers als in die
Stadt gepaßt hätte.
    Ein kleiner, ungepflegter Garten lag vor dem Wohnhaus, der von
einem verrosteten Zaun umgeben war. An der schwarzen Tür stand auf einem
Metallschild in weißer Schrift ein Name. Er stimmte mit der Adresse überein,
die man Larry in Foyers gegeben hatte. Man roch die Nähe des Sees.
    Die zur Straße weisenden Fenster des Hauses lagen völlig dunkel. Auch
im Haus war es still.
    Larry drückte den Klingelknopf und wartete ab.
    Während er auf eventuelle Geräusche innerhalb des Hauses achtete,
warf er einen Blick in die Runde, um festzustellen, ob sich ein abgestellter
    Wagen in der Nähe befand. Der Amerikaner sah aber nur ein einziges
Auto unmittelbar unter einer Laterne auf der gegenüberliegenden Straßenseite
stehen. Doch dieser Wagen gehörte unmöglich Trane, da er ein irisches
Kennzeichen besaß.
    Der PSA-Agent mußte ein zweites Mal klingeln, ehe sich Schritte
hinter der schwarzen Holztür bemerkbar machten.
    An dem Geräusch war zu erkennen, daß es sich offenbar um eine Frau
handelte. Ein Rock raschelte, und Füße, die in Hausschuhen steckten, schlurften
über den blanken Dielenboden.
    »Ja?« fragte eine brüchige Stimme. »Wer ist denn da?«
    »Ein Freund von Mr. Trane«, antwortete Larry.
    »Mein Name ist Larry Brent. Kann ich Gerome sprechen?«
    »Gerome?« sagte die alte Stimme. »Nein, der ist nicht hier.«
    Sprach er mit der Mutter?
    Larry bohrte weiter.
    »Aber er wollte seine Mutter besuchen. Sie soll schwer krank sein.
Habe ich vielleicht die Ehre, mit Mrs. Trane zu sprechen? Geht es Ihnen
besser?«
    »Ich bin die Schwester von Mrs. Trane, Mr. Brent.«
    Eine Kette rasselte hinter der Tür, dann wurde ein Riegel
zurückgeschoben. Die Tür wurde gerade so weit geöffnet, wie die eingeklinkte
Kette es zuließ.
    X-RAY-3 erblickte ein runzliges Gesicht, das von dünnen weißen
Haaren eingerahmt war.
    »Mein Name ist Pamela Slenforth«, sagte die Alte und musterte den
vor der Tür stehenden Agenten eingehend. »Wenn Sie ein Bekannter von Gerome
sind, dann lasse ich Sie natürlich rein. Sie sehen mir auch nicht so aus, als
ob Sie etwas Böses im Schild führen.«
    Larry winkte ab.
    »Nein, nein, Sie brauchen keine Bedenken zu haben. Ich will Ihnen
weder eine Zeitschrift andrehen, noch bin ich Vertreter für Staubsauger und
Küchenmaschinen.«
    Die Alte lachte rauh, als hätte sie ihr ganzes Leben lang nur
Whisky pur getrunken. Die Kette fiel, und die Tür wurde vollends geöffnet.
    »Dann treten Sie mal ein! Freunde von Gerome sind auch uns
willkommen.«
    Larry schüttelte den Kopf. »Ich wundere mich, daß Gerome noch
nicht hier ist. Er hat vor mir Foyers verlassen. Geht es der Mutter so
schlecht?«
    Die Miene von Pamela Slenforth verfinsterte sich.
    »Meine Schwester wird wohl die letzten Stunden ihres irdischen
Lebens erreicht haben, Mr. Brent. Es wäre schön, wenn Gerome seine Mutter noch
mal sehen könnte, ehe es mit ihr zu Ende geht.«
    »Unterrichtet wurde er ja, nicht wahr?«
    Pamela Slenforth nickte.
    »Ja, gestern schon.«
    Dieser Widerspruch berührte den Amerikaner eigenartig.
    Trane hatte behauptet, erst heute von der Verschlechterung des
Gesundheitszustandes seiner Mutter erfahren zu haben.
    Die Luft in der kleinen Wohnung war verbraucht. Es roch nach
Speiseresten, verbranntem Fett und verwesendem Fisch. Gleich links mündete eine
Tür in das verschlossene Schlafzimmer, in dem die Sterbende angeblich lag.
    »Ich führe Sie ins Wohnzimmer, da können Sie auf Gerome warten«,
sagte Pamela Slenforth. Sie ging dem Agenten voran und verschwand in dem
dunklen, unbeleuchteten Raum. Larry wartete auf der Schwelle, während die Alte
an der Wand herumfummelte.
    »Na, wo ist er denn?« hörte er die leise Stimme von Pamela
Slenforth. Offenbar fand sie den Schalter nicht.
    Larry beugte sich nach vom. Im gleichen Augenblick tauchte
seitlich hinter ihm ein Schatten auf.
    Ein harter Gegenstand knallte auf den Schädel von X-RAY-3. Wie ein
Sack fiel Larry Brent zu Boden.
    Pamela Slenforth tauchte aus dem Dunkel des Wohnzimmers auf und
starrte auf die

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