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055 - Der Würger aus dem See

055 - Der Würger aus dem See

Titel: 055 - Der Würger aus dem See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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zusammengesunkene, reglose Gestalt. Larry blutete aus einer
Platzwunde am Hinterkopf.
    »Mußte das sein?« krächzte die Alte. Es sah ganz so aus, als wäre
sie nur ins Wohnzimmer gegangen, um dort eine Whiskyflasche aus der Vitrine zu
holen. Sie entkorkte die Flasche und setzte sie an. Nach dem ersten Schluck
schon schoß die Hand des Mannes vor und entriß ihr den Whisky.
    »Später, Mutter! Jetzt ist es besser, wenn du nüchtern bleibst.«
    Gerome Trane trat aus dem Schatten der Ecknische, von der aus die
Rumpelkammer zu betreten war. Der Fischer hielt einen Schürhaken in der Hand,
den er jetzt weglegte.
    Keuchend zerrte Trane den Bewußtlosen hoch, so daß Larry in sitzen
der Stellung mit dem Rücken gegen den Türpfosten zu lehnen kam.
    »Hoffentlich hast du ihn nicht totgeschlagen«, murmelte die Alte.
»Die Sache kann dich ins Gefängnis bringen.«
    »Ach was, Mutter«, sagte Trane, »der ist nur bewußtlos. Der wird
wieder munter.«
    Er warf einen letzten Blick auf Larry Brent und meinte dann: »Ich
will nur seinen Wagen schnell hierherschaffen.« Die Autoschlüssel des Agenten
hatte er schon aus dessen Tasche gezerrt. »Dann wird das andere nur noch
Beiwerk sein, etwas, das in wenigen Minuten zu erledigen ist.«
    Gerome Trane war genau zehn Minuten abwesend, ehe er in das dunkle
Haus zurückkehrte. Der Bentley des PSA-Agenten stand jetzt vor der Haustür.
    Ohne viel Federlesens schnappte der muskelbepackte Fischer den
Amerikaner und trug ihn aus dem Haus, nachdem er sich vergewissert hatte, daß
die Straße völlig frei lag und auch keine neugierigen Bewohner aus der
Nachbarschaft den seltsamen Transport beobachten konnten.
    Achtlos wie ein Paket warf der Fischer den Agenten auf den
Beifahrer sitz, rückte ihn zurecht, so daß es aussah, als ob Larry, den Kopf an
der Rückenlehne, einfach nur schlief. Danach setzte er sich hinter das Steuer,
vergewisserte sich, ob auch noch die Whiskyflasche auf dem Rück sitz lag, und
startete.
    Gerome Trane starrte wie in Trance auf die dunkle, schmale Gasse
vor sich. Er fuhr bis zu den Feldern, drehte und benutzte dann einen
unbefestigten Weg, der zum See hinunterführte.
    Niemand begegnete dem einsamen Autofahrer.
    Aus den Augenwinkeln warf der Schotte einmal einen Blick auf Larry
Brent. X-RAY-3 rührte sich noch immer nicht.
    Gerome Trane verzog die Mundwinkel.
    »Verdammter Schnüffler«, preßte er hervor, »deine Neugierde sollst
du bereuen.«
    Neben einer Baumgruppe, gut zweihundert Meter von dem ein wenig
bergab führenden Pfad zum See entledigte sich Gerome Trane des vor letzten
Punktes seines Planes.
    Er nahm die Whiskyflasche, entkorkte sie und setzte dann dem
Agenten die Flasche an. Mit unbewegtem Gesicht schüttete der Fischer den hoch prozentigen
Stoff in Larry Brent hinein. X-RAY-3 mußte schlucken. Er tat es mechanisch.
Seine Kehle brannte höllisch. Er begriff nicht, wie ihm geschah. Der Whisky
holte ihn sekundenlang in die Wirklichkeit zurück, und seine matten,
schmerzenden Muskeln regten sich, als wolle er sich gegen das teuflische Spiel
wehren, das man mit ihm trieb.
    Schon lief der braune Saft seine Mundwinkel herab. Larry hustete und
wollte die Flasche zur Seite schieben.
    Aber schon machte sich die Wirkung des Alkohols bemerkbar. Die
Reaktionen des Amerikaners erfolgten nur langsam, und sie verfehlten vor allen
Dingen ihr Ziel. X-RAY-3 griff ins Leere. Unbewußt spürte er, daß sich eine
seltsame Schwere seines Körpers bemächtigte, daß sein Geist abschaltete und er
vergebens sich mühte, die Dinge, die geschahen, zu begreifen.
    Die halbe Flasche wurde leer. Der Kopf des Amerikaners fiel nach
vom, die Lippen des Agenten bewegten sich, und doch kam nur ein
unverständliches Murmeln aus der Kehle.
    Trane schüttete den Whisky über das Jackett von X-RAY-3 und legte
die Flasche dann einfach zwischen die beiden Vordersitze, wo sich der letzte
Inhalt auf den Boden ergoß.
    »Schade um den guten Tropfen«, murmelte der Schotte. »Dieser
Dreckskerl hat ihn am allerwenigsten verdient.«
    Er stieß die Tür auf, warf einen Blick über den völlig betrunkenen
und lallenden Amerikaner und zerrte ihn dann nach mehrmaliger ergebnisloser
Anstrengung auf den Sitz hinter dem Steuerrad.
    Larry kippte nach vom über und schlug schwer mit der Stirn auf das
Steuerrad.
    »Nun, das macht nichts«, murmelte Gerome Trane im Selbstgespräch
vor sich hin. »Die Beule auf der Stirn paßt irgendwie zu dem Kratzer auf dem
Kopf.«
    Anfangs hatte ihm diese Verletzung

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