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055 - Der Zahn der Hydra

055 - Der Zahn der Hydra

Titel: 055 - Der Zahn der Hydra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Aasgeier… Ich legte sie unter einen steinernen Vorsprung und schloß die Öffnung mit Steinen. Da ich die Symbole ihrer Götter nicht kannte, zerbrach ich die Lanzen zweier Feinde und bildete daraus ein Kreuz.
    Und ich betete zu meinem Gott - für Sheesa.
    Dann stieg ich auf mein Pferd und ritt weiter. Ich war noch nie so traurig gewesen und hatte mich noch nie so einsam gefühlt. Sehr kurz nur hatte ich Sheesa gekannt, aber sie würde mir immer in Erinnerung bleiben.
    Wo immer ich den Rest meines Lebens verbringen würde, ob hier in der Feuerwelt oder auf der Erde, ich würde immer an dieses großartige Feuermädchen denken, das sein Leben geopfert hatte, um meines zu retten.
    ***
    Ich erreichte das Ende der Schlucht, in deren gerader Fortsetzung die Siedlung der Verdammten lag. Vor mir hatte ich einen breiten, aber nicht sehr tiefen Fluß.
    Ich trieb mein Feuerpferd hinein. Hin und wieder spritzten Wassertropfen so hoch, daß sie mir ins Gesicht klatschten und mir in Erinnerung brachten, wie die Veränderung mit mir begonnen hatte, was die Ursache dafür gewesen war.
    Damals hatte ich die Feuerwesen noch für meine Feinde gehalten.
    Mittlerweile waren wir Freunde geworden, und ich war drauf und dran, einer von ihnen zu werden.
    Bald lag der Fluß hinter mir, und ich lenkte mein Pferd in den dichten Wald. Mißtrauisch blickte ich mich nach allen Seiten um. Auch nach oben schaute ich immer wieder, um einen etwaigen Feind rechtzeitig zu entdecken.
    Erstaunlich scharf waren meine Sinne. Bewirkte das auch Sheesas geheimnisvoller Heiltee?
    Als ich zwischen brennenden Blättern eine Bewegung wahrnahm, zügelte ich mein Pferd. Ich streichelte den Hals des Tiers, damit es ruhig blieb. Zwei Reiter tauchten auf.
    Sie bemerkten mich nicht, ritten in einer Entfernung von etwa zwanzig Metern an mir vorbei. Als sie nicht mehr zu hören und zu sehen waren, schnalzte ich leise mit der Zunge, und mein Tier setzte sich langsam in Bewegung. Es hatte den Anschein, als wisse es, daß es so leise wie möglich sein sollte.
    Aber dann wieherte es schrecklich laut, doch ich hatte keine Gelegenheit, mich darüber zu ärgern, denn plötzlich brach der Boden unter uns auf.
    Die brennende Erde schien uns verschlingen zu wollen.
    Pferd und Reiter!
    Die Vorderbeine des Tiers brachen ein, und wir stürzten beide in eine Grube, die mit angespitzten Pflöcken gespickt war!
    ***
    Wieder sandte Yarrambool seine Späher aus, Männer, die im Wald zu Hause waren. Sie wußten, wie man sich in dieser Wildnis lautlos bewegte und alles entdeckte, was Gefahren in sich barg, ohne selbst entdeckt zu werden.
    Mr. Silvers Ungeduld wuchs.
    Wenn er allein gewesen wäre, hätte er hier nicht angehalten, aber er sah ein, daß Yarrambool auf seine Krieger Rücksicht nehmen mußte. Es war besser, die Lage zuerst auszukundschaften, bevor man zuschlug.
    »Ich bin froh, daß Tony nicht mit dabei ist«, sagte der Ex-Dämon. »Wir hätten uns ständig Sorgen um ihn machen müssen. Es ist besser, er kuriert seine Verletzung aus. Dann werden wir weitersehen.«
    »Du hängst sehr an ihm, nicht wahr?« sagte Yarrambool.
    »Ja«, gab der Hüne mit den Silberhaaren zu. »Ich hatte nie einen besseren Freund. Ich hätte nicht gedacht, daß ich mich einem Menschen einmal so verbunden fühlen könnte. Tony ist mutig und ehrlich, und er würde sich für mich in Stücke reißen lassen.«
    »Und du?«
    »Es gibt nichts, was ich für Tony nicht tun würde«, behauptete Mr. Silver.
    »Dann wäre es wohl falsch, ihn dabehalten zu wollen«, meinte Yarrambool. »Arme Sheesa. Hast du gemerkt, wieviel sie für deinen Freund empfindet?«
    »Zu Hause gibt es ein Mädchen, das genauso nett ist wie Sheesa.« Der Ex-Dämon lächelte.
    Sie schwiegen eine Weile.
    Dann fragte Yarrambool: »Bist du immer noch entschlossen, Moorgha anzugreifen?«
    »Warum sollte ich meinen Entschluß geändert haben?«
    »Moorgha ist gefährlich.«
    »Das bin ich auch«, sagte der Hüne und grinste breit.
    »Und die Drims?«
    »Ich werde mit ihnen fertig«, sagte Mr. Silver zuversichtlich. »Wenn ich nur nicht auf einem Pferd sitzen und untätig warten muß.«
    ***
    Das Feuerpferd und ich stürzten in die Grube. Der Anblick der angespitzten Pflöcke versetzte mich in Panik. Ich warf mich zurück, riß die Beine hoch und das Tier kippte unter mir zur Seite.
    Es landete auf den brennenden Pfählen - und ich auf dem Pferd. Das rettete mir das Leben. Wäre ich vornüber in die Grube gefallen, dann hätten mich Dutzende

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