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055 - Der Zahn der Hydra

055 - Der Zahn der Hydra

Titel: 055 - Der Zahn der Hydra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Oberfläche Milliarden von Feuerzungen tanzten, zügelte Yarrambool sein Pferd.
    »Das ist die Grenze«, sagte er zu Mr. Silver. »Dort drüben liegt das Gebiet der Verdammten, das Contax nicht hätte verlassen dürfen. Es war ein großer Fehler von mir, zu glauben, er würde sich an dieses Verbot halten. Er wartete nur, bis er stark genug geworden war, um die Verbannung gefahrlos verlassen zu können.«
    Die stärksten, tapfersten und verwegensten Krieger aller Stämme standen Yarrambool zur Verfügung. Sie alle waren entschlossen, den Verdammten einen Denkzettel zu geben, den sie nie vergessen würden.
    Und Contax sollte diese Strafexpedition nicht überleben!
    Man konnte Contax nicht schlagen, ohne ihn zu töten. Er würde sich immer wieder erheben und morden, rauben und plündern.
    Contax war eine Geißel, die vernichtet werden mußte.
    Yarrambool wartete, bis sich seine Krieger gesammelt hatten, dann ritten sie durch den Feuerfluß. Die Gefahr begann.
    Sobald sie das andere Ufer erreicht hatten, schickte Yarrambool Späher aus, und als diese zurückkehrten und ihm Bericht erstatteten, traf er seine Entscheidungen.
    Sie drangen in den Wald ein und stießen auf eine Gruppe von Verdammten, denen sie zahlenmäßig weit überlegen waren. Dennoch kamen die Feinde Yarrambools Aufforderung, die Waffen zu strecken, nicht nach.
    Ein Kampf ließ sich nicht vermeiden, und Mr. Silver stürzte sich mitten hinein in das Getümmel. Seine Handkanten, aus purem Silber wie sein ganzer Körper, wurden scharf wie Beile.
    Damit hieb er auf die Feuerwesen ein und tötete mehrere von ihnen. Hinterrücks warfen sie ihm Stricke über den Hals und versuchten ihn blitzschnell zu fesseln, doch er durchtrennte die brennenden Stricke mit gewaltigen Hieben und überwältigte die Krieger, die vergeblich versucht hatten, ihn zu Fall zu bringen.
    Yarrambools Männer dezimierten die Zahl der Feinde stark. Der Rest der Verdammten erkannte endlich die Aussichtslosigkeit des Kampfes und ergab sich.
    Contax hätte keine Gefangenen gemacht, Yarrambool hingegen schon. Er tötete nicht um des Tötens willen wie Contax, sondern nur, wenn es unbedingt sein mußte und sich nicht vermeiden ließ.
    Yarrambool ließ die Gefangenen an Bäume binden, und zwei Wachen blieben bei ihnen zurück.
    Die anderen zogen weiter.
    ***
    Sheesa brachte mir einen Gürtel, an dem ein Schwert hing, und sie reichte mir einen Dolch.
    »Die Pferde stehen bereit, Yalla«, sagte das Feuermädchen. »Ich habe die schnellsten und kräftigsten Tiere ausgesucht. Wie fühlst du dich?«
    »Die Wirkung des Schlafmittels hat merklich nachgelassen«, sagte ich.
    »Das ist gut. Und deine Verletzung?«
    »Du mußt mir das Rezept des Heiltees verraten. Es ist wirklich hervorragend, Sheesa.«
    »Er besteht aus Kräutern und Früchten, die es auf deiner Welt nicht gibt.«
    »Schade«, sagte ich und verließ mit dem Feuermädchen Yarrambools große steinerne Behausung.
    Auch Sheesa war bewaffnet, und sie versicherte mir, daß sie ausgezeichnet zu kämpfen verstand.
    »Du? Eine Dienerin der friedfertigen Orakelpriesterin?« fragte ich verwundert.
    »Ich war nicht immer Cannittas Dienerin. Ich habe einen Bruder. Burrshy ist sein Name. Er lehrte mich, zu kämpfen.«
    »Ist Burrshy bei Yarrambool?«
    »Das weiß ich nicht, aber es ist möglich«, sagte Sheesa und reichte mir auch noch eine Lanze. Als sie mir beim Aufsteigen behilflich sein wollte, lehnte ich ab.
    »Wenn ich nicht allein aufs Pferd komme, muß ich wirklich hierbleiben«, sagte ich, biß die Zähne zusammen und schwang mich in den Sattel.
    Dieser Heiltee war ein Wundermittel. Er wäre auch ein Segen für die Menschheit gewesen. Auf jeden Fall überlegte ich mir, ob ich nicht etwas davon mit nach Hause nehmen sollte - falls ich die Möglichkeit haben sollte, in meine Welt zurückzukehren.
    Als ich das Sheesa gegenüber erwähnte, sagte sie, sie glaube nicht, daß das einen Zweck hätte, denn die Zauberkraft würde vergehen, wenn ich mit dem Heiltee die Feuerwelt verließe.
    Nachdem auch sie auf dem Pferd saß, ritten wir los. Der Schmerz in der Hüfte hielt sich in erträglichen Grenzen. Mir war fast, als könnte ich mich an ihn gewöhnen.
    Sobald wir die letzte Steinbehausung hinter uns gelassen hatten, schwenkte Sheesa rechts ab, und ich folgte ihr. Sie trieb ihr Tier nicht sonderlich zur Eile an.
    »Sollten wir nicht etwas schneller reiten?« fragte ich das Feuermädchen. »Yarrambool hat einen beachtlichen Vorsprung.«
    »Es ist

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