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055 - Labyrinth des Todes

055 - Labyrinth des Todes

Titel: 055 - Labyrinth des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Davenport
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Stiften an der Vorder- und Rückseite befestigt. Ich riß den einen Stift heraus, dann den zweiten. Mühelos ließ sich die Wand in den Boden schieben. Dann spürte ich Cocos Hände. Doch für eine Begrüßung hatten wir keine Zeit. Wir schwebten noch immer in höchster Lebensgefahr. Erst wenn wir dieses Labyrinth hinter uns gelassen hatten, konnten wir aufatmen.
    »Mir gelang es, Belial zu betäuben«, erklärte ich ihr. »Er liegt in meinem Sarg, aber ich fürchte, er wird sich in der Zwischenzeit schon befreit haben. Wir müssen uns beeilen. Er hat sicherlich schon Hilfe geholt.«
    Ich kroch so rasch es ging den Schacht hinunter. Coco folgte mir. Jeden Augenblick erwartete ich, einige der Ghouls auftauchen zu sehen.
    Endlich hatten wir den Hauptgang erreicht. Coco drängte sich eng an mich. Wir atmeten schwer. Der Gestank war unerträglich. Wir haben keine Waffen, dachte ich. Coco schien meine Gedanken zu erraten.
    »Keine Angst«, sagte sie leise. »Ich kenne Tricks, mit denen ich Ghouls für kurze Zeit aufhalten kann.«
    Sie drängte sich an mir vorbei, und ich hielt ihre linke Hand umklammert. Wir gingen langsam. Immer wieder mußte Coco stehenbleiben und sich bücken. Ich hatte kurz am Schacht gelauscht, der zu meinem Grab führte, aber keine Geräusche gehört. Belial war sicher unterwegs zu seinen Gefährten. Er kannte dieses unheimliche Labyrinth, während wir keine Ahnung hatten, wo der Ausgang lag. Es war auch sinnlos, die Seitenschächte zu erforschen, denn die Chancen, ein leeres Grab zu entdecken, waren sehr gering.
    Ich konnte es noch immer nicht glauben, daß Coco und ich am Leben waren. Irgend jemand hatte uns geholfen, aber wer?
    Der Gang wurde niedriger, und wir mußten auf allen vieren weiterkriechen. Ich bekam einen Hustenanfall, und der Brechreiz war kaum noch zu unterdrücken. Mein Magen rebellierte. Coco bewegte sich ziemlich rasch vorwärts, und ich hatte Mühe, ihr zu folgen. Es schien Stunden zu dauern, bis sich der Gang endlich verbreiterte und wir wieder aufrecht stehen konnten.
    »Hier ist Belial vor kurzer Zeit vorbeigekommen«, flüsterte mir Coco zu.
    Obwohl sie aus der Schwarzen Familie ausgestoßen worden war, hatte sie einen Teil ihrer Fähigkeiten behalten. »Wir müssen rasch weiter«, sagte sie drängend und griff nach meiner Hand und zerrte mich mit.
    Nach etwa fünfzig Schritten stieg der Gang steil an. Mein Atem kam rasselnd. Der Gang machte eine sanfte Rechtskurve, und nach einigen Schritten blieb Coco stehen.
    Ein gelber Lichtschimmer glitt langsam auf uns zu. Coco trat einen Schritt zurück, und ihr Körper preßte sich gegen den meinen. Der Lichtschein wurde heller, und ich sah ein halbes Dutzend Leichenfresser, die sich rasch auf uns zu bewegten.
    Coco bückte sich und zeichnete mit den Fingern der rechten Hand seltsame Linien auf den Boden, dann auf die Decke und die Seitenwände.
    »Wir müssen einige Schritte zurück«, sagte sie leise.
    Die Ghouls kamen immer näher. Hinter ihnen erblickte ich Belial, der sie zu größerer Eile antrieb. Der erste Ghoul hatte jetzt die Stelle erreicht, an der Coco die magischen Zeichen angebracht hatte. Er zuckte wie unter einem elektrischen Schlag zurück, krümmte sich und fing zu winseln an. Ein zweiter Ghoul erreichte die Stelle. Er zuckte ebenfalls entsetzt zurück, stieß zwei der folgenden Leichenfresser um und rannte an Belial vorbei.
    Ich hörte Belials wütende Stimme, der die Ghouls weiter antrieb. Wieder erreichte einer die Stelle und heulte schmerzerfüllt auf.
    Jetzt kam Bewegung in die Monsterschar. Sie achteten nicht mehr auf Belials Befehle, sondern dachten nur an Flucht. Und schließlich stand nur noch Belial im Gang.
    Er streckte das Kinn angriffslustig vor.
    »Ihr entkommt mir nicht!« kreischte er wütend und schüttelte die Fäuste. »Mir könnt ihr mit diesen simplen Zauberformeln nichts anhaben.«
    »Dann komm doch zu uns!« rief Coco. »Eheieh. lod. Teragrammaton Elohim.«
    Mehr brauchte sie nicht sagen. Belial wandte sich um und floh in panischer Furcht. Sie lachte hinter ihm her.
    »Komm, Dorian!« sagte sie, und wir verfolgten Belial, der etwa fünfzig Meter von uns entfernt war. Seine Gestalt war in gelbes Licht gehüllt, und wir hatten keine Schwierigkeit, ihm zu folgen. Coco schrie ihm unentwegt den Bannspruch nach.
    »Elohim Gibor. Eloah Va-Daath.« Belial wurde langsamer. Ich hatte den Eindruck, seine Gestalt würde zerfließen, doch noch einmal konnte er seine Kräfte sammeln. Er erreichte einen

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