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0551 - Menschheit im Test

Titel: 0551 - Menschheit im Test Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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allen Räumen des Schiffes riefen die Besatzungsmitglieder um Hilfe.
    Ras Tschubai ließ sich an der Funksprechanlage nieder.
    „Es besteht kein Grund zur Beunruhigung." Er zog das Mikrophon näher an sich heran. „Die Tatsache, daß die Schwarmbewohner uns mit Hypnosestrahlen angreifen, beweist, daß sie die AYCROM nicht vernichten wollen. Eines der großen Kaperschiffe hat Kurs auf uns genommen. Wir werden uns zur Wehr setzen."
    „Fellmer!" rief Atlan. „Wir müssen den Schiffsriesen angreifen."
    Der Telepath betätigte den Raketenwerfer. Einige Geschosse explodierten in unmittelbarer Nähe des schwarzen Schiffes, erzielten jedoch keine Wirkung.
    „Da haben wir kein Glück, Sir!"
    „Ausweichmanöver beginnen!" befahl der Arkonide.
    Entschlossen, auch etwas zu tun, näherte ich mich den Kontrollen. Ich bildete mir ein, die Impulse bereits leichter ertragen zu können.
    Baiton Wyt stieß mich jedoch zurück.
    „Alle Betroffenen lassen die Hände von den Kontrollen!" rief er.
    „Wir wollen Zwischenfälle vermeiden."
    Ich schaute ihn verständnislos an. Erst jetzt merkte ich, daß ich noch sehr benommen war. Ich bewegte meine Armprothesen und stellte fest, daß ich sie nur schwer kontrollieren konnte.
    Die AYCROM wälzte sich schwerfällig herum. Für Lloyd waren diese Manöver nicht einfach zu fliegen. Er mußte so manipulieren, daß beim Gegner der Eindruck entstand, die AYCROM würde von einem zum größten Teil hypnosuggestiv beeinflußten Wesen gesteuert.
    In diesen Minuten zweifelte ich ernsthaft an einem Erfolg unseres Unternehmens. Wie konnten wir überhaupt glauben, hochintelligente Wesen überrumpeln zu können? Früher oder später würden sie das Schauspiel durchschauen.
    Ich begriff, daß dieser Pessimismus mit der hypnosuggestiven Beeinflussung einherging. Die parapsychischen Impulse suggerierten den Opfern auch Hoffnungslosigkeit ein. Ich kämpfte dagegen an, aber es wurde nicht besser. Unsere Zukunft erschien mir immer trostloser.
    Inzwischen hatten die Mutanten alle wichtigen Kontrollen der AYCROM übernommen. Sie mußten aufpassen, daß sie ihre Aufgabe nicht zu gut ausführten, denn dann hätten die Manöver des Schiffes bei unseren Gegnern Mißtrauen hervorgerufen.
    Plötzlich ging ein Ruck durch die AYCROM.
    „Traktorstrahlen!" rief Ras Tschubai. „Sie gehen vom großen Walzenschiff aus."
    „Sie ziehen die AYCROM auf ihr Schiff zu!" stellte Merkosh fest. Seine trompetenähnliche Stimme dröhnte in meinen Ohren.
    „Sollen wir etwas dagegen unternehmen?" erkundigte sich Lloyd.
    „Vorläufig nicht!" befahl Atlan.
    „Wenn wir erst einmal auf der Plattform des anderen Schiffes festsitzen, können wir nicht mehr entkommen", prophezeite Major Subate. Ebenso wie ich wurde er hypnosuggestiv beeinflußt.
    Er mußte über große Willensstärke verfügen, sonst hätte er nicht so gesprochen.
    „Wir wehren uns nicht", beharrte der Arkonide. „Schließlich ist es unser Ziel, eingefangen und untersucht zu werden. Wir wollen vor den Götzen bestehen und als geeignete Kämpfer angesehen werden."
    Die Atomtriebwerke der AYCROM kämpften vergeblich gegen den starken Traktorstrahl an. Unaufhaltsam wurden wir auf das große Schiff gezogen.
    Auf der Plattform, wo man uns zu landen beabsichtigte, hätten bequem drei Schiffe von der Größe der AYCROM Platz gefunden. Dadurch konnten wir uns ein Bild von der Größe des schwarzen Walzenschiffes machen.
    „Soll ich weitere Raketen abfeuern?" erkundigte sich Lloyd.
    „Nein", sagte Atlan. „Das wäre jetzt zu gefährlich. Wenn das große Schiff explodiert, kann passieren, daß die Götzen die Geduld verlieren, ganz abgesehen davon, daß bei einer Explosion die AYCROM stark gefährdet wäre."
    Lloyd schien enttäuscht zu sein.
    Ich spürte an einer kaum wahrnehmbaren Erschütterung, daß die AYCROM auf dem Rücken des Walzenschiffs aufsetzte.
    Die Triebwerke liefen zwar noch, aber sie konnten das Schiff nicht aus der magnetischen Verankerung befreien.
    „Da wären wir!" stellte Atlan gelassen fest.
    „Befehle?" fragte Tschubai.
    „Warten wir ab, was jetzt geschieht", sagte Atlan. „Die Besatzungsmitglieder des Walzenschiffes werden versuchen, an Bord zu kommen. Vielleicht fliegt das große Schiff auch mit der AYCROM davon, ohne das wir vorher mit seiner Besatzung Kontakt bekommen."
    Ich überlegte, wohin man uns bringen würde. Wenn wir zwischen uns und das Solsystem ein paar Lichtjahre brachten, konnten uns die Triebwerke der AYCROM nicht mehr

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