0551 - Menschheit im Test
Hulos!" lautete die Antwort.
„Einer der Thunderbolts?"
„Genau! Wir haben alle sechs den Paladin verlassen, um uns um die Bewußtlosen zu kümmern."
Meine Kehle war wie zugeschnürt, ich mußte mich anstrengen, um überhaupt einen Ton hervorzubringen. Zum erstenmal in meinem Leben sah ich einen Siganesen. Während des bisherigen Fluges hatte keiner der Thunderbolts den Roboter verlassen.
„Sie dürfen sich nicht überanstrengen", sagte Hulos. „Das sind die Nachwirkungen der Schwundstrahlen."
Ich hob den Kopf und richtete mich dann langsam auf.
Hulos lachte zufrieden.
In der Zentrale deutete nichts auf eine Tätigkeit der Lacoons hin. Dann jedoch bemerkte ich, daß niemand an den Kontrollen saß. Atlan und Saedelaere beratschlagten leise. Ich stellte fest, daß alle Besatzungsmitglieder, die sich in der Zentrale aufhielten, keine Waffen mehr trugen. Daraus schloß ich, daß wir Gefangene der Schwarmbewohner waren.
Ich näherte mich den Kontrollen. Auf dem Bildschirm konnte ich erkennen, daß die AYCROM sich nach wie vor auf der Plattform des riesigen Walzenschiffs befand. Im Hintergrund stand eine rote Sonne im Weltraum.
Vom Solsystem war nichts mehr zu sehen.
Obwohl ich darauf vorbereitet gewesen war, versetzte mir diese Erkenntnis einen starken Schock.
Baiton Wyt kam auf mich zu und faßte mich am Arm.
„Wieder alles in Ordnung?"
„Ja, ja", sagte ich unsicher. „Ich ... ich sehe, daß wir uns nicht mehr im Solsystem befinden. Können Sie mir sagen, was geschehen ist?"
Wyt nickte bereitwillig. Ich sah mich in der Zentrale um und stellte fest, daß einige Besatzungsmitglieder noch immer ohne Bewußtsein waren.
Wahrscheinlich sah es in den anderen Räumen des Schiffes nicht viel besser aus.
„Das schwarze Schiff hat zusammen mit der AYCROM einen Linearflug durchgeführt", berichtete der Telekinet.
„Glücklicherweise haben wir den Paladin bei uns. Der Roboter versorgte uns inzwischen mit allen Daten, die wir den Kontrollen der AYCROM nicht entnehmen können."
„Wie weit haben wir uns von der Erde entfernt?"
„Einhundertdrei Lichtjahre", erklärte Wyt.
„Das hört sich nicht schlimm an."
Der Mutant blieb gelassen.
„Es ist genauso schlimm wie drei Lichtjahre oder wie dreißigtausend. Mit den Triebwerken, die uns zur Verfügung stehen, ist das bedeutungslos."
„Wir haben ja den Transmitter", machte ich mir Hoffnung.
„Ja", sagte Wyt. „Hoffentlich kommen wir jemals dazu, ihn zu benutzen."
Er erklärte mir, daß die Sonne, die ich auf dem Bildschirm sah, von Atlan „Kontakt-1" getauft worden war. Der kleine rote Stern besaß vier Planeten. Mehr hatte die Besatzung der AYCROM inzwischen noch nicht festgestellt.
Dagegen erfuhr ich, daß die Besatzung des Walzenschiffs ausschließlich aus Lacoons bestand. Die schlangenköpfigen Wesen waren in die AYCROM eingedrungen und hatten alle Waffen weggebracht. Natürlich hatten sie die gut versteckten Waffenarsenale übersehen. Auch die Schalteinrichtungen des Raketenwerfers hatten sie zerstört. Danach waren sie in ihr Schiff zurückgegangen.
Atlan schloß daraus, daß die Lacoons nur den Befehl hatten, uns auf einen bestimmten Schwarmplaneten zu bringen.
„Wir nähern uns der zweiten Welt dieses Systems", klang die Stimme von Harl Dephin über den Lautsprecher des Paladins.
Der Roboter, der wie ein Haluter aussah, war der vierte dieser Art. Ich hatte erfahren, daß auf Quinto-Center bereits Paladin Vbereitstand - für den Fall, daß Nr. IV ein ähnliches Schicksal widerfahren sollte wie Paladin III.
„Offenbar haben wir unser Ziel erreicht", stellte Atlan fest. „Ich bin gespannt, was man mit uns vorhat."
Die Schwäche wich allmählich aus meinem Körper. Ich konnte mich wieder einwandfrei bewegen. Von fremdartigen Strahlungen war nichts mehr zu merken.
Plötzlich empfingen wir wieder hypnotische Befehle. Sie gingen einwandfrei vom großen Walzenschiff aus. Diesmal waren sie jedoch nicht so stark wie beim erstenmal.
Ich spürte den Drang in mir, mit der AYCROM den zweiten Planeten der Sonne Kontakt-1 anzufliegen „Diesmal verzichten sie auf Ultrakurzwellenbefehle", stellte Atlan fest. „Sie befürchten offenbar, daß wir sie wieder ignorieren könnten."
Er wandte sich an Toronar Kasom.
„Trauen Sie sich zu, die AYCROM auf die Welt zu bringen, auf der uns unsere Gegner gern gesehen würden?"
„Das kommt auf die Umstände darauf an", entgegnete der Ertruser. „Ich brauche Daten über diesen Planeten, vor allem über seine
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