Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0551 - Mörderische Drillinge

0551 - Mörderische Drillinge

Titel: 0551 - Mörderische Drillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
setzte sich gerade und steif hin. »Winston, ich habe dir zugute gehalten, daß du von den Ereignissen, die du nicht gewohnt bist, überrascht wurdest. Aber du bist erwachsen. Du müßtest Courage genug besitzen, um normal reagieren zu können und nicht wie eine feige Memme. Reiß dich zusammen!«
    Sir Winston schnappte nach Luft und schüttelte gleichzeitig den Kopf. »Wie redest du überhaupt mit mir?«
    »Wie es sich für dich gehört.«
    »Aber das ist eine Beleidigung, eine Provokation. Schau dich hier um. Das ist nicht normal. Hier hat ein Tobsüchtiger gewütet, und Peter wurde umgebracht. In diesem Haus läuft ein Killer frei herum. Wir sitzen hier in der Halle, tun nichts und warten darauf, daß er zu uns kommt, um uns umzubringen.«
    »Stimmt genau, Winston.«
    »Mehr… mehr hast du dazu nicht zu sagen?«
    »Im Moment nicht. Ich weiß aber nicht, ob der Killer zu uns kommen wird, denn John Sinclair…«
    »Vergiß ihn doch, er ist geflohen.«
    »Wenn du das meinst, Winston, ich sehe das anders. Aber bitte, wer hindert dich daran, auch zu fliehen?«
    »Mich?«
    »Ja.«
    »Ich komme hier nicht weg, ihr auch nicht.«
    »Vielleicht will ich nicht. Arthur haben wir noch nicht gefragt. Au ßerdem hast du zwei gesunde Füße, nehme ich an. Du kannst laufen.«
    Sir Winston bückte sich. »Laufen, ja, und dann habe ich das Untier im Nacken.«
    »Das hast du doch hier auch.« Sir James griff zu seiner Waffe.
    »Willst du sie noch haben?«
    »Danke, ich verlasse mich auf meine.«
    »Dann ist es gut.«
    Sir Winston schwitzte stark und wischte mit einem karierten Tuch über sein Gesicht. Unruhig schaute er sich um. Sein Blick glitt auch über die Stufen der Treppe. »Man hört nichts«, flüsterte er. »Ist das ein schlechtes Zeichen?«
    Sir James lächelte. »Willst du nachschauen?«
    »Bin ich verrückt?« schrie er. »Ich bleibe hier. Außerdem kann ich nach draußen laufen und…«
    Er sprach nicht mehr weiter, weil im Hintergrund eine Tür knallte.
    Dann hörten sie Schritte.
    Auch Sir James stand auf. Er hob seine Waffe an. Wie zufällig wies die Mündung in die Richtung der ankommenden Gestalt.
    Es war Evita Tijon!
    Und sie sah aus, wie der weibliche Tod auf zwei Beinen!
    ***
    So hatte sie keiner der Männer je erlebt. Okay, sie gehörte nicht zu den ängstlichen Frauen, aber die Person, die in die Halle trat, war zwar Evita Tijon, aber trotzdem eine andere.
    Sie wirkte wie verkleidet, nur konnte niemand über ihren Aufzug lächeln.
    Evita Tijon hatte sich umgezogen und ihr Haar nach hinten gekämmt, wo es sich zu einem kleinen Schwanz formte, der von einer schwarzroten Spange gehalten wurde. Die Frisur machte das Gesicht schmaler und auch härter, wie der Ausdruck in ihren Augen.
    Der düstere Blick paßte zu der dunklen Lederkleidung, die sehr eng saß und bei ihr wie eine zweite Haut wirkte. Es war ein ziemlich dünnes Material, wie Schlangenhaut. Die Hose besaß einen breiten Gürtel, der um die Taille geschlungen war. Die Füße steckten in hellen Turnschuhen. Sie garantierten, daß sich die Person so gut wie lautlos fortbewegen konnte.
    Keiner der Männer sprach ein Wort, aber jeder schaute die Veränderte an. Sir James’ Blicke blieben auf den beiden schweren Revolvern haften, die im Gürtel steckten. Wer so bewaffnet war, der würde sich auch nicht scheuen, die Waffen einzusetzen.
    Sie stieß einen kleinen Tisch zur Seite, der ihr im Wege stand, ging noch zwei Schritte und blieb stehen. »Überrascht?« fragte sie mit einer harten Stimme.
    Sir Winston und Sir Arthur nickten nur. Ihnen war anzusehen, daß sie sich vor der Frau fürchteten. Auch Sir James war dieser Auftritt nicht eben angenehm, doch er gehörte zu den Menschen, die sich schnell auf eine neue Lage einstellen konnten.
    »Ja, wir sind etwas überrascht, Miß Tijon…«
    »Sagen Sie ruhig Evita. So nennen mich alle Gäste, die herkommen und in mir das Mädchen sahen, von dem sie sich bedienen lassen und dem sie dreckige Anträge machen konnten, die ich lange Zeit habe erdulden müssen. Bis heute, Gentlemen, denn heute ist der Tag meiner Abrechnung gekommen.«
    »Nein, nein, Moment.« Sir Winston streckte seinen Arm vor. »Wir haben Ihnen keine schmutzigen Anträge gemacht. Das war höchstens Peter, und der lebt nicht mehr. Ich weiß nicht, was Sie noch von uns wollen. Wir sind hergekommen, um zu jagen.«
    Die Mundwinkel der Frau zuckten, als sie sagte: »Wer sich entschuldigt, klagt sich an. Ist das nicht so, Sir James?«
    »Ja, man sagt es.

Weitere Kostenlose Bücher