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0552 - Gefangene der bösen Träume

0552 - Gefangene der bösen Träume

Titel: 0552 - Gefangene der bösen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Vielleicht hat der Drache sie besonders beeindruckt. Massenhalluzination nennt man das wohl, oder? Nein, Zamorra. Die Holografie-Technik kriegen wir erst noch. Imogen will sich darum kümmern, weil Sabella unbedingt mit ’nem Troll Interaktion machen will, und das klappt bei der Leinwandprojektion nicht so richtig. Aber das Mistzeug ist verdammt teuer. Kennst du nicht zufällig ’nen Millionär, den wir beerben können? Dann wär’ das kein Problem. Das Problem ist, daß unser Manager den Löwenanteil unserer Gagen frißt. Und wir könnten mehr Kohle abzocken, wenn Bo nicht so beknackt wäre. Der will keine CD machen. Fühlt sich als Künstler. Scheiß was auf die Kunst, Mann! Es geht um die Kohle! Ich will in zehn Jahren in Rente gehen und ’ne Villa am Strand mit Swimming-pool, Rolls-Royce und Butler haben! Und mit einem Haufen hübscher Girls, die mich rund um die Uhr verwöhnen.«
    Wenn du in zehn Jahren überhaupt noch lebst, dachte Zamorra. Bei Clanceys Whiskykonsum war das eher unwahrscheinlich. Alles sah danach aus, als wäre er schon seit einiger Zeit Alkoholiker. In ein paar Jahren würde er ein körperliches und vermutlich auch geistiges Wrack sein, wenn er so weitermachte. Er brauchte unbedingt Hilfe.
    Aber er würde diese Hilfe wahrscheinlich ablehnen. Bis zum Zusammenbruch.
    Zamorras Gedanken kehrten zum Drachen-Problem zurück.
    Keine Holografien. Aber Massenhalluzinationen produzieren nicht unbedingt leuchtende Drachen. Im Zeitalter der UFO-Hysterie würden die Leute doch eher fliegende Untertassen als Drachen sehen. Und die Menschen, die diesen Drachen am Nachthimmel gesehen haben, sind den Zeitungsartikeln zufolge keine Besucher des Konzertes gewesen.
    Somit steckte also doch etwas anderes dahinter.
    Aber was?
    Vielleicht sollte er sich die Veranstaltung einmal ansehen.
    »Wenn ich den Wolf für eure Show filmen lasse, wie sieht’s dann mit Freikarten aus?« nassauerte er.
    »Kein Problem«, behauptete Clancey großzügig. »Wie viele willst du? Der Köter kommt natürlich nicht mit ins Publikum. Aber wenn du deine Freundin mitbringen willst…«
    Zamorra nickte.
    Fenrir meldete sich telepathisch aus seiner Ecke. He, mich fragt wohl erst keiner, was? Ich bin doch kein Schmierenkomödiant, den du für deine Genußsucht vermarkten kannst! Ich lasse mich nicht filmen! Und du wirst deine Eintrittskarten gefälligst selbst bezahlen!
    Zamorra senkte kurz seine telepathische Sperre, die verhinderte, daß andere seine Gedanken lesen konnten, und sendete zurück: Noch ist doch gar kein Vertrag unterzeichnet! Also reg dich nicht künstlich auf, Mann!
    Ich bin kein Mann, sondern ein Wolf! Versuch nicht, mich als Mensch abzuqualifizieren! Ich bin Sproß einer zivilisierten Rasse! protestierte der Wolf. Frag den Saufkopp lieber, was für mich dabei herausspringt! Hin und wieder bin ich bestechlich.
    Eine Portion Chappi, schlug Zamorra vor und brach den Kontakt ab, weil Clancey wieder etwas zu sagen hatte.
    »Du kannst dir die Freikarten an der Abendkasse abholen«, schlug er vor. »Sag einfach deinen Namen, und dann kriegst du sie. Schau dir das Konzert an, dann weißt du auch genau, was wir machen und was wir wollen, all right?«
    Zamorra nickte. »Mit Vergnügen.«
    Endlich ein Fall, mit dem Nicole von einem Einkaufsabenteuer in London abgehalten werden kann.
    Jemand betrat die Bar.
    Und beim Anblick dieses Jemand fiel Zamorra fast die Kinnlade herunter…
    ***
    Wie schon früher, hatte Bo Vinerich für wenige Augenblicke das Gefühl, beobachtet zu werden. Als er sich umsah, konnte er allerdings niemanden entdecken.
    Nur einen Schatten, der verschwand…
    Aber vielleicht hatte er sich das auch nur eingebildet.
    Er kopierte den fertigen Text auf eine Diskette, um sie Imogen zu bringen. Vielleicht hatte sie schon eine Idee, wie sie zumindest den Stahl wolf im Trickfilm verwirklichen konnte…
    ***
    »Rufen Sie unverzüglich die Polizei, damit man dieses Ungeheuer erschießt!« verlangte Harriet Cribbs. »Und bereiten Sie meine Rechnung vor! Ich bleibe keine Sekunde länger in einem Haus, in dem wilde Bestien frei herumlaufen! Das Untier hätte mich töten können!«
    Craig Terywydd, der Geschäftsführer des Hotels, verdrehte die Augen. Abwehrend hob er beide Hände. »Mylady, ich kann Ihnen versichern, daß es in unserem Haus keine wilden Bestien gibt!«
    »Aber ich habe das Ungeheuer gesehen!« behauptete die schmuckbehängte Lady. »Es war ein Wolf, Terywydd. Ein leibhaftiger Wolf! Er lauerte im Lift und

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