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0552 - Gefangene der bösen Träume

0552 - Gefangene der bösen Träume

Titel: 0552 - Gefangene der bösen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Parapsychologen hatte ihn damals herzlich wenig interessiert.
    Aber er sah ihm so unglaublich ähnlich.
    Zamorra, Professor der Parapsychologie!
    Je länger Vinerich ihn vom Fenster aus betrachtete, desto sicherer wurde er.
    Der Mann mit dem Wolfshund mußte jener Professor Zamorra sein!
    ***
    Archie Lennox hörte das seltsame Rauschen in der Luft. Er sah von der Gartenarbeit auf und nach oben.
    Er glaubte, seinen Augen nicht trauen zu können.
    »John, was ist denn das? Siehst du, was ich sehe?« rief er seinen Nachbarn zu, der mit der Pflege seines Zierrasens beschäftigt war.
    Jetzt sah auch John Doe auf.
    »Was ist das? Ein Vogel? Ein Flugzeug? Superman?«
    »Sieht eher wie ein Drache aus, nicht?« Lennox stützte sich auf seinen Spaten und sah dem seltsamen Etwas nach, das über dem Dorf in Richtung Norden entschwand.
    Doe nickte. »Könntest recht haben. Wenn die Drachen nach Norden fliegen, wird’s Sommer.«
    Lennox sah ihn kopfschüttelnd an.
    »Mann, hast du deinen Tee mit Whisky verwechselt? Erstens sind es die Schwalben, mit denen der Sommer kommt, und Sommer haben wir zweitens schon seit ein paar Monaten!«
    »Aber wie eine Schwalbe sah dieser Drache ganz sicher nicht aus«, grübelte Doe. »A propos Tee und Whisky… was hältst du davon, wenn wir vor der tea-time noch in den Pub gehen und einen gepflegten zur Brust nehmen? Schließlich müssen wir den anderen ja sagen, daß wir den ersten Drachen in diesem Jahr gesehen haben und es bald wirklich Sommer wird.«
    Lennox nickte. »Gute Idee - das mit dem Whisky.« Ob Ben, der Wirt, Doe allerdings für noch nüchtern genug halten würde, ein weiteres Maxigläschen zu verkraften, hielt er für fraglich.
    ***
    Wie ein braver Hund trottete Fenrir voraus zum Lift, während Zamorra den Zimmerschlüssel an der Rezeption entgegennahm.
    Als er sich umdrehte, sah er durch die Glastür einen Ford Windstar vor dem flotel stoppen. Ein schwarzbärtiger Mann kletterte aus dem Van und drückte dem Portier den Zündschüssel in die Hand, worauf dieser den Wagen in Richtung Tiefgarage fuhr. Der Schwarzbärtige betrat die Halle.
    Im Rückfenster des Wagens erspähte Zamorra einen Plakatausschnitt. Den Schriftzug glaubte er zu kennen. Der Windstar war zu weit von ihm entfernt und verschwand auch viel zu schnell, als daß er den Text hätte lesen können, aber er glaubte, ein Plakat der »Fairy Tellers« erkannt zu haben.
    Der Schwarzbärtige, der in seinem Outfit - verwaschene und mehrfach geflickte Jeans, grellbuntes T-Shirt und Lederweste, Lederarmbänder und Stiefel mit Nietenbänder - nicht so recht in das Foyer des Upper-Class-Hotels passen wollte, baute sich neben Zamorra auf und forderte ebenfalls seinen Zimmerschlüssel.
    Gleiche Etage, in der Zamorra und Nicole mitsamt Fenrir ein geräumiges Quartier bezogen hatten!
    Zamorra sprach den Mann an und nannte seinen Namen. »Gehören Sie zu den ›Fairy Tellers‹?«
    Der Schwarzbärtige verdrehte die Augen. »Zum Teufel, noch ’n Fan? Sie haben mir gerade noch gefehlt, Mann! Autogramme gibt’s heute abend eine halbe Stunde vor der Vorstellung. Allerdings - Sie sehen nicht gerade so aus, als wäre unsere Musik auch Ihre!«
    »Ach«, schmunzelte Zamorra. »Woran wollen Sie das erkennen?« Schwarzbart winkte ab. »So was sieht man eben. Was wollen Sie? Uns managen? Wir haben schon einen Manager -und einen Verrückten, mit dem er sich ständig herumstreiten muß.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. Er legte die zusammengerollten Zeitungen auf die polierte Marmorplatte der Rezeption, faltete sie auseinander und deutete auf die Schlagzeilen. »Das hier interessiert mich.«
    »Och nöö«, brummte Schwarzbart. »Haben wieder ein paar Halbirre ’ne fliegende Untertasse gesehen? Wissen Sie was. Fragen Sie doch beim Cardiff-Wales-Airport nach. Oder gleich bei der Royal Air Force. Die haben so was wie Radarschirme und Luftraumüberwachung, oder?«
    Er wandte sich ab und ging zum Lift hinüber, wo Fenrir brav auf den Hinterläufen saß, das Maul leicht geöffnet, die Zunge heraushängend und den Kopf leicht schräggelegt. Wie ein braver Haushund wedelte er dabei dezent mit dem Schweif.
    Schwarzbart wandte sich um. »Ist das Ihrer, Fan ? Beißt der?«
    Zamorra nahm die Zeitungen wieder an sich und kam näher. »Nur wenn er Hunger hat«, versicherte er.
    »He, Mann, ich meine, ob er Leute nahe an sich heranläßt!«
    »Sicher. Sonst könnte er Sie ja nicht beißen«, grinste der Parapsychologe. »Aber Sie können sicher sein, daß er

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