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0552 - Gefangene der bösen Träume

0552 - Gefangene der bösen Träume

Titel: 0552 - Gefangene der bösen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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brav ist. Hat ja schon fast gar keine Zähne mehr, der alte Greis.«
    Warte nur , telepathierte Fenrir. Darüber unterhalten wir zwei uns noch. Danach wirst Du ein neues Gebiß brauchen! Von wegen alter Greis . …!
    Zamorra grinste ihn an. Er kraulte Fenrirs Nacken, der darauf hingebungsvoll schniefte und sich an seinem Bein rieb.
    »So was könnten wir in unsere Show einbauen«, überlegte Schwarzbart. »Aber vermutlich wird ihm das zu laut sein, dann flippt er aus. Aber… sagen Sie, können wir vielleicht ein paar Videoaufnahmen von dem Burschen machen? Man kommt sonst so schlecht an Wölfe ran, und wenn wir da ein paar Szenen aufnehmen und später auf der Bühne abspieleñ könnten… Kennen Sie unsere Auftritte überhaupt?«
    »Ich hatte bisher noch nicht das Vergnügen. Ich bin erst durch die Plakate und diese Zeitungsartikel auf Sie aufmerksam geworden.«
    »Zeitungsartikel? Was hat der Quatsch mit dieser UFO-Sichtung mit uns zu tun? Nichts, sehen Sie? Aber ich hab ’ne Idee, Zamorra. Gehen wir erst mal in die Bar. Wenn Sie mir einen kleinen Whisky ausgeben, können wir über die Videoaufnahmen mit diesem Wolfsmonstrum ins Geschäft kommen, ja? Wird Ihr Schaden nicht sein, Sie können gutes Geld damit machen. Dann können Sie sich hinterher auch ’nen neuen Anzug kaufen.«
    Er grinste schief und wies auf Zamorras Jackett und Hose, die durch Fenrirs Brackwasser-Spritzerei völlig ruiniert waren.
    »Das wird die neue Herbstmode«, versicherte Zamorra beinahe glaubhaft. »All right, wenn die Bar schon offen hat, bekommen Sie Ihren Whisky und ich ein paar Informationen von Ihnen ja?«
    Die Bar hatte schon offen.
    ***
    Vinerich grübelte. Der Mann, der Professor Zamorra sein mußte, hatte das Hotel inzwischen betreten. Vinerich fragte sich, was der Parapsychologe hier wollte - wenn er es tatsächlich war.
    Wie kam er von Frankreich hierher? Urlaub? Ausgerechnet in der walisischen Hafenstadt Cardiff?
    Und dann wohnte er ausgerechnet in diesem Hotel? Denn warum sonst hätte er es so zielstrebig betreten sollen?
    Noch vor einem Jahr hätte es Vinerich wirklich interessiert, einen seiner ehemaligen Professoren ausgerechnet hier zu treffen. Aber er hatte längst mit seiner Studienzeit abgeschlossen. Es war vorbei; er hatte sein Examen nicht geschafft, weil seine Arbeit nicht angenommen worden war. Wahrscheinlich sein eigener Fehler - Pech gehabt.
    Er war damals niedergeschlagen gewesen, hatte es jedoch hingenommen und die Sorbonne wieder verlassen, um nach Großbritannien zurückzukehren.
    Natürlich hätte er versuchen können, das Examen zu wiederholen, aber er wollte es nicht. Er war kein Mensch, der verpaßten Chancen nachjagte und Verlorenes zu retten versuchte. Er hatte festgestellt, daß er jetzt in der Musik seine Erfüllung fand, und er verdiente nicht schlecht damit. Vielleicht besser, als es ihm nach einem bestandenen Examen möglich gewesen wäre. Da hätte eher die Arbeitslosigkeit auf ihn gewartet.
    Jetzt aber konnte er seinen Träumen nachgehen und immerhin davon leben. Er verdiente mehr Geld, als er benötigte. Deshalb kam er auch nicht in Versuchung, den Wünschen der Band und des Managers nachzugeben, eine CD zu produzieren.
    Nun war der Professor hier… na und? Es irritierte ihn ein wenig, mehr allerdings nicht.
    Interessanter war es, seine jüngsten Ideen in Texte umzusetzen. Imogen und Harper würden sich darauf stürzen und Melodien dazu komponieren. Er wußte, daß seine Ideen sie begeistern würden, wie immer.
    Er wandte sich vom Fenster ab und setzte sich an den kleinen Schreibtisch, nahm das Notebook in Betrieb und begann die ersten Wörter zu formulieren, Stimmungen zu erschaffen. Dabei summte er versuchsweise Melodie-Fragmente, testete sie an, um herauszufinden, wie sie vom Klang, von der Tonfolge, zu den Texten und Stimmungen paßten. Zwar würden Imogen oder der »Vampir« letztendlich die dazugehörige Musik komponieren, aber er konnte ja Vorschläge machen.
    Der stählerne Wolf und das Elfenwesen mit den Schmetterlingsflügeln…
    In seiner Fantasie nahmen sie Gestalt an…
    Und wurden zur Wirklichkeit.
    ***
    Schwarzbart hatte sich als Yan Clancey vorgestellt. In Sachen Whisky orderte er gleich eine ganze Flasche und libernahm das Einschenken selbst. Er lullte sein und Zamorras Glas fast bis zum Rand und leerte seines mit dem ersten Schluck gleich zur Hälfte.
    Zamorra bliçb da wesentlich vorsichtiger. Er nippte nur an der goldgelben Flüssigkeit, weil er absolut keinen Sinn darin

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