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0552 - Gefangene der bösen Träume

0552 - Gefangene der bösen Träume

Titel: 0552 - Gefangene der bösen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dem Bettvorleger lang.
    Nicole nahm die Dynastie-Schußwaffe aus dem Koffer und ließ sie in ihre Umhängetasche fallen. Angesichts eines noch nicht ausfindig gemachten Ungeheuers, das immerhin schon einen Menschen ermordet hatte, fühlte sie sich mit dem Blaster etwas sicherer. So konnte sie sich im Falle eines Angriffs wesentlich besser verteidigen.
    Sie verließ das Zimmer wieder und machte sich auf, Zamorra und jenen Bo zu suchen.
    ***
    Zamorras Unterhaltung mit Inspector Caledfryn war von bemerkenswerter Kürze.
    »Wer Sie sind und was Sie hier wollen, interessiert mich nicht! Halten Sie sich aus der Sache raus! Falls Sie sich einmischen, werde ich Mittel und Wege finden, Sie aus dem Verkehr zu ziehen! Solange mir also keine offizielle Dienstanweisung vorliegt, daß ich Sie in den Fall einbeziehen soll, gehen Sie mir lieber weiträumig aus dem Weg. Ich mag es nicht, wenn sich Möchtegern-James-Bonds in meine Ermittlungen mischen und mir das Wild verscheuchen, ehe ich überhaupt weiß, wie es aussieht. Guten Tag und guten Weg, Sir.«
    Caledfryn machte keine Mördergrube aus seinem Herzen und ließ Zamorra seine Abneigung gegen höhere Sicherheitsorgane deutlich spüren.
    Dagegen war nichts zu machen.
    Zamorra bekam nicht einmal Gelegenheit, den Tatort zu besichtigen. Informationen über den Erkenntnisstand der Polizei erhielt er nicht, und als er trotz Caledfryns Abweisung Fragen stellte, wurde er aus der Etage komplimentiert.
    Er bedauerte, daß sein Amulett noch nicht wieder richtig funktionsfähig war. Seit sich die Wesenheit Taran daraus gelöst hatte und prompt spurlos verschwunden war, zeigte sich Merlins Stern erheblich geschwächt. Und Zamorra hatte nicht die geringste Ahnung, wie er die »Erholungsphase« der handtellergroßen silbernen Zauberscheibe beschleunigen konnte. [3]
    Vielleicht hätte Merlins Stern ihm sonst verraten können, ob hier dämonische Kräfte wirksam geworden waren. So aber war alles oder nichts möglich.
    Zamorra konnte nur hoffen, daß er zu einem späteren Zeitpunkt wieder an den Tatort konnte, um dann mit dem Amulett die Zeitschau durchzuführen, den kontrollierten Blick in die Vergangenheit. Zumindest das, hoffte er, würde einigermaßen funktionieren.
    Aber hätte nicht wenigstens Fenrir etwas bemerken müssen? Auch der Wolf hatte nicht gewarnt!
    Also suchte Zamorra diesen Bo auf.
    Die Tür des Zimmers war nicht richtig geschlossen.
    »Nein«, hörte er jemanden keuchen. »Das macht mich verrückt! Das ist doch absurd, das kann nicht sein… unmöglich…«
    Zamorra schob die Tür auf, trat lautlos ein und sah, wie ein junger Mann neben seinem Bett stand und die Hände gegen den Kopf preßte.
    Bo?
    »Nichts ist unmöglich«, sagte Zamorra ruhig. »Vielleicht kann ich Ihnen helfen?«
    ***
    Sabella starrte das Zimmertelefon an, das schließlich aufgehört hatte zu klingeln. Es konnte nur Bo gewesen sein, aber sie wollte nicht durch eine Telefonleitung mit ihm reden. Sie wollte sich auch nicht seine Ausflüchte anhören, er sollte endlich Klartext reden. Sie wollte jetzt wissen, woran sie mit ihm war - woran sie alle mit ihm waren.
    Sie hatte vor einiger Zeit eine Beobachtung gemacht, zu der das jetzige Geschehen paßte…
    Bo hatte damals nicht gemerkt, daß sie ihm zugeschaut hatte. Er war in einen Text vertieft gewesen - und ein ganz eigenartiges Wesen hatte dabei hinter ihm gestanden und ihm über die Schulter gesehen. Doch während Bo so sehr in seine Arbeit vertieft gewesen war, daß er die Welt um sich herum vergaß, hatte dieses Wesen sehr wohl Sabellas Anwesenheit bemerkt.
    Es war herumgefahren - und hatte sich im gleichen Moment in Nichts aufgelöst!
    Damals war Sabella so verwirrt gewesen, daß sie sich einfach zurückgezogen hatte und nicht mehr davon sprach. Sie hatte ihre Beobachtung für eine Halluzination gehalten. Aber als sie dann Bos neuestes Lied gehört und das Trickbild dazu gesehen hatte, das Imogen nach seinen Angaben entwickelt und in ein Dia gezaubert hatte, hatte sie eine seltsame Ähnlichkeit mit dem unheimlichen Wesen, das sie in Bos Zimmer zu sehen geglaubt hatte, erkannt!
    Und nun ein mordendes Raubtier. Und ein Drache…
    Geschöpfe einer Alptraum-Fantasie! Aber auch Geschöpfe, die in die Show der »Fairy Tellers« paßten!
    Steckte tatsächlich Bo Vinerich hinter diesen Erscheinungen? Konnte er so etwas bewirken?
    Aber wie stellte er es an?
    Geschah es vielleicht gar ohne seinen Willen, ohne daß er etwas davon wußte? Dann hatte er sie vorhin

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