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0553 - Die Gladiatoren von Terra

Titel: 0553 - Die Gladiatoren von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würde sich noch herausstellen müssen. Ich ging langsam auf den Rand des Schwimmbeckens zu und sog die kühle, feuchte Luft in meine Lungen.
    Toronar Kasom saß auf dem gekachelten Rand und ließ die stämmigen Beine ins Wasser baumeln.
    „Aufgeregt?" fragte er.
    Ich blickte in die Dunkelheit hinein. Dort begann jetzt die Nebelschicht zu leuchten wie die Füllung einer Leuchtröhre. Der leuchtende blaue Nebel begann einige Meter über dem Boden und setzte sich bis zu einer Höhe von zwanzig oder mehr Metern fort. Die Farbe änderte sich je nach Standort.
    Einmal war sie blau, dann bläulich-violett, an anderen Stellen strahlte der Dunst in einem reinen Violett.
    „Ein bißchen", sagte ich und setzte mich neben ihn. Die einzigen Geräusche kamen aus den Unterkünften hinter uns und von dem Metall des Gleiters, das langsam abkühlte und dabei knackte. Und dann, ganz von fern, hörten wir das Donnern und Rumpeln des Vulkans.
    Der Ertruser meinte: „Unsere Mutanten glauben, dies sei die Nacht des großen Ereignisses. Sie meinen, diese Nacht geschähe noch etwas."
    Ich sagte hart: „Ich bin gegenteiliger Auffassung, Toronar."
    Er warf Wellen auf, als seine mächtigen Beine das Wasser bewegten.
    „Warum?"
    Ich zögerte mit der Antwort und faltete mein Handtuch säuberlich zu einem Viereck zusammen. Dann erwiderte ich leise: „Sie werden uns wieder warten lassen. Dieses Warten ist Teil des Testes. Frage: Wie verhält sich ein Stamm von primitiven Jägern und Kämpfern, wenn er zum Warten gezwungen wird.
    Denken Sie an meine Worte, Toronar."
    Ich stieß mich ab und schwamm ein paar Runden. Das kühle Wasser tat gut, und das Schwimmen machte hungrig. Ich glaubte nicht daran, daß der Test schon heute beginnen sollte. Das Warten, der Aufenthalt - das waren wichtige Stationen. Man konnte die Natur eines Menschen nicht nur in der ausbrechenden Gefahr testen, sondern auch im Verhalten während des Wartens auf diese Gefahr. Ich schwamm und schwang mich schließlich aus dem Wasser. Langsam trocknete ich mein Haar ab, zog es straff in den Nacken und legte die Spange an. Ras Tschubai kam auf mich zu und fragte: „Essen Sie mit mir, Lhote?"
    „Gern", erwiderte ich. „Sie müssen nur warten, bis ich mich angezogen habe. Glauben Sie auch an besondere Ereignisse in dieser Nacht?"
    Ras machte eine vage Geste und deutete auf das Tal ringsum.
    Jetzt, da sich unsere Ohren auf die große Stille eingestellt hatten, konnten wir die Geräusche aus den Mooren, Tümpeln und dem Dschungel hören. Sie unterschieden sich in nichts von denen eines anderen Kreidezeitdschungels. „Ich glaube ein wenig daran, aber unsere Erfahrung spricht dagegen!" meinte Ras. „Lloyd hingegen ist überzeugt davon."
    Qualvolle Ungewißheit! Das war es, was sie erzeugen wollten, diese kosmischen Aggressoren. Sie unterjochten zahllose Völker und Planeten und fanden dabei noch Zeit, sich um die Vertreter eines neuen Volkes zu kümmern.
    Wir gingen hinüber in eine Art Speisesaal, der von unseren Kameraden entdeckt worden war. Dort bedienten uns Roboter, und die Speisen und Getränke, die sie uns vorsetzten, waren von fremdartigem Geschmack, aber durchaus wohlschmeckend. Wir aßen mit ziemlich gutem Appetit. Dann sagte Atlan: „Ein Teil von uns glaubt, daß wir heute nacht getestet werden, oder daß ein Ereignis dieser Art kurz bevorsteht. Ich glaube, es ist deshalb besser, wir schlafen in den Anzügen. Schließlich müssen wir schnellstens reagieren. Denkt an die Hochenergiewaffen."
    Er wandte den Kopf; etwas lenkte ihn ab. Als wir seinem Blick folgten und durch die großen Scheiben des Saales starrten, sahen wir die riesige Entladungsflamme.
    Eine Flammenzunge, weiß und blau, mit gelbem Kern, schoß mindestens zweihundert Meter hoch in die Luft, flackerte sekundenlang wie ein Blitz und erlosch dann abrupt.
    Eine gewaltige Entladung unterirdischen Gases, das sich in der heißen Luft entzündet hatte oder dadurch in Brand gesetzt worden war, daß vielleicht Steine oder Metallstücke hochgerissen wurden, aneinander schlugen und Funken bildeten.
    Lord Zwiebus fragte grimmig: „Warum leuchtet das Gas eigentlich so merkwürdig?"
    Irmina Kotschistowa, die einzige Frau unserer Gruppe, meinte ebenfalls: „Das würde nicht nur mich interessieren, glaube ich. Da schon Lordadmiral Atlan dieses Tal so beziehungsreich getauft hat, sollten wir auch wissen, ob dieses Gas tödlich ist oder nur als Farbeffekt gedacht."
    Einer der Wissenschaftler stand auf und sagte etwas

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