0553 - Die Gladiatoren von Terra
drei oder vier Menschen waren an Bord.
Jemand feuerte nacheinander die Kammern der langsamen, aber mit schweren Kampfköpfen versehenen Raketen des Schiffes ab. Hin und wieder erschütterten Einschläge das Schiff selbst.
Atlan drückte seinen Zünder, und der Gleiter detonierte, wo immer er sich gerade befand. Dann erhielt ich einen Stoß, taumelte durch den Transmitter und befand mich plötzlich mitten unter meinen aufgeregten Kameraden tief unter der Erdoberfläche.
„Willkommen, Gladiator!" begrüßte mich jemand.
„Ras und Atlan sind noch drin!" sagte ich aufgeregt und deutete auf die Transmittersäulen.
Atlan würde jetzt die Vernichtungsautomatik der AYCROM einschalten.
Eine Viertelstunde später kamen die letzten aus dem Transmitter heraus. Man sah ihnen an, daß sie einer Hölle entronnen waren. Fast gleichzeitig mit Atlan, der als letzter das gefährdete Schiff auf dem Planeten Tester verlassen hatte, traf der alarmierte Großadministrator ein.
Atlan und Rhodan standen einander gegenüber. Ich gönnte Atlan die bevorstehende Blamage. Jeder Verlust an persönlichem Prestige würde ihn annehmbarer und netter machen. Ich mochte ihn noch immer nicht, obwohl ich wußte, wie verdammt gut er wirklich war. Ich hatte es schließlich wochenlang erleben können.
„Was habt ihr erreicht?" fragte Rhodan nach einer herzlichen, aber sehr kurzen Begrüßung. Atlan erwiderte halblaut: „Die AYCROM dürfte gerade jetzt detoniert sein. Die Energie reicht aus, sie zu einer kleinen Sonne werden zu lassen.
Große Teile der Oberfläche von Tester sind zweifellos nachhaltig geschädigt worden. Das Tal der blauen Nebel dürfte restlos ruiniert worden sein. Unersetzbare Anlagen der Schwarmgötzen sind vernichtet."
Er machte eine kleine Pause und fuhr dann fort: „Und wir haben den Götzen verraten, daß Terra und die Planeten über Fünf-D-Kräfte verfügen."
Rhodan wußte natürlich, was dies bedeutete.
Bis jetzt würde der Götze Corkt Y'Xamterre wissen, daß der Krieg auf der Erde nichts anderes als ein Schauspiel gewesen war, das dazu hatte dienen sollen, ihn, den Götzen, zu belügen.
Perry Rhodan hatte dem Schwarm und dessen Herrschern grundfalsche Daten vorgeheuchelt -das würde binnen kürzester Zeit einen Gegenangriff von selten der Götzen herausfordern. Zu unser aller Erstaunen sagte der Großadministrator jedoch nur: „Ich bin froh, daß ihr alle zurück seid. Früher oder später hätten die Götzen doch entdeckt, über welche Möglichkeiten wir in Wirklichkeit verfügen.
Übrigens ... ich erwarte natürlich in kurzer Zeit eine Gegenaktion des Schwarms."
Atlan nickte.
„Was mich zu einer neuen Frage bringt."
„Ja?" meinte Rhodan.
„Ist der systemüberspannte Paratronschutzschirm schon einsatzbereit?"
„Nein. Der Schirm ist noch nicht einsatzklar. Millionen von Wissenschaftlern, Technikern und Hilfskräften arbeiten ununterbrochen in Schichten daran, Kraftwerke und Projektoren zu reparieren oder neu zu justieren."
„Verdammt! Das wird knapp!" sagte Atlan.
Er verbarg seine tiefe Sorge über das weitere Schicksal der Erde mit einigen dürren Worten. In vierzehn Tagen würde der Planet Weihnachten feiern. Dieses Jahr drohte es ein trauriges Fest zu werden, und wenn wir nicht viel Glück hatten, konnten wir das Fest in der Sklaverei des Schwarms feiern.
Feiern?
Zum Feiern war dann nicht der mindeste Grund. Wir verabschiedeten uns voneinander, zerstreuten uns und versuchten, in den nächsten Stunden Schlaf und Ruhe, medizinische Betreuung und ein gutes Essen zu finden.
Die Gladiatoren von Terra hatten den Einsatz überlebt.
Die Götzen waren nach wie vor ungeschlagen.
ENDE
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