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0553 - Die Gladiatoren von Terra

Titel: 0553 - Die Gladiatoren von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Haluter klopfte seine Kombination ab und meinte sehr beeindruckt: „Nein. Es war ein würdiger Gegner. Aber irgendwie verließ ihn mitten im Kampf die Kraft. Und das Leben verließ ihn auch. Ich habe gesiegt, und ihr werdet in dieser Nacht gut schlafen können!
    Icho Tolot wacht über euch, meine Kleinen!"
    Ich ließ mich erschüttert und verblüfft auf mein Lager fallen, und Irmina nickte mir dankend zu. Sie schloß die Tür hinter sich, und ich schaltete das Licht aus. Der Versuch, zu schlafen, mißlang in dieser Nacht.
    Eine Stunde später schreckte ich schon wieder hoch.
    Von draußen kam ein Knistern und ein Poltern herein, als bewege sich die Erde. Außerdem beganrvich empfindlich zu frieren. Ich seufzte auf, stand in kurzer Zeit am Fenster und blickte wieder einmal hinaus.
    „Nein!" ächzte ich laut auf.
    Das durfte es nicht geben. Keine dreißig Meter von der Mauer entfernt, sah ich eine glatte, helle Fläche. Sie wirkte wie eine Mauer. Als sich einige Lichter einschalteten und der Kegel eines Handscheinwerfers über diese Fläche huschte, sah ich, daß es...
    „Es ist unfaßbar! Eis!" rief jemand.
    Tatsächlich. Langsam schob sich eine Eiswand, deren Mächtigkeit nicht weniger als zwanzig Meter betrug, auf unsere Behausung zu. Sie kam, an ihrer Oberseite beleuchtet von dem bläulichen Nebel, aus dem Gebiet der Sümpfe, Felsen und Moorfelder. Einige Sekunden lang herrschte unter uns eine Verblüffung, die uns alle sprachlos werden ließ.
    Dann lösten wir uns aus der Erstarrung, und Atlan rief quer über die freie Fläche: „Lhote Bayaka! Sind Sie wach?"
    Ich beugte mich vor, legte die Hand an den Mund und rief zurück: „Ich bin wach und friere."
    In der Tat ging von dieser Eismasse deutlich eine Kältewelle aus. Als sich der Scheinwerferstrahl verirrte, sah ich zu meinem Erstaunen, daß das Wasser im Schwimmbecken eine dünne Schicht von Eiskristallen bedeckte.
    „Wir frieren auch. Bitte, gehen Sie hinunter und untersuchen Sie das Phänomen!"
    „Selbstverständlich, Sir!" sagte ich.
    Ich verließ mein Zimmer, rannte eine Schrägfläche hinunter und öffnete die Schiebetür zur freien Fläche, die sich zwischen den Häusern und dem Rand des Dschungels erstreckte. Rechts von mir sah ich die Eisschicht des Schwimmbeckens. Erfroren und weiß vor Kälte hingen die Köpfe der nahen Pflanzen nach unten. Ich ging zögernd auf die Eisfläche zu.
    Als ich nur einige Meter davon entfernt war, knisterte es drohend von oben. Ich sprang mit einem gewaltigen Satz rückwärts, überschlug mich und kam wieder auf die Beine. Ein einzelner Mann lachte, hörte dann aber mitten im Gelächter auf.
    Vor mir zischten einige gewaltige Eissplitter herunter, überschlugen sich langsam, zerbrachen an den Berührungspunkten, und eine Ansammlung von lanzenförmigen Splittern fuhr in den Boden. Der letzte Splitter befand sich nur wenige Zentimeter vor meinem rechten Fuß. Ich ging wieder nach vorn und fühlte, wie eine Kältewelle dicht über dem Boden auf mich zukroch wie schweres Gas.
    „Was sehen Sie?" fragte Atlan laut.
    „Eis!" gab ich zurück.
    Niemand lachte.
    „Ich habe nicht um eine sarkastische Einlage gebeten, sondern um eine exakte Auskunft!" schrie der Arkonide aufgebracht. Ich grinste leicht in mich hinein und berührte das Eis mit den Fingerspitzen. Es war kalt wie ... nun, wie Eis. Ich hatte schon mehrmals am Rand eines Gletschers gestanden.
    „Ich sehe nichts anderes als ein Stück Gletscher, der sich langsam nähert!" sagte ich.
    „Richtiges Eis?" wollte Atlan wissen.
    „Soweit ich es erkennen kann, ja!" rief ich und drehte mich halb um. Jemand leuchtete die Stelle, an der ich mich befand, mit dem Handscheinwerfer aus. Da sah ich, wie sich unter dem Rand des Eises das Erdreich aufwölbte, immer wieder nachfiel und vorwärtsgeschoben wurde.
    „Was hat das zu bedeuten?" schrie ich und zog meine Waffe.
    „Vorsicht!" meinte jemand. Ich glaube, es war Tschubai. „Wenn Sie das Eis verdampfen, können sich wieder Splitter vom oberen Rand lösen und Sie erschlagen."
    Ich gab bissig zurück: „Das würde die Schlagkraft unserer Gruppe nur unwesentlich schwächen!"
    Ich ging zehn Schritte zurück, trat wütend die Eisnadeln in Trümmer, die im Boden steckten. Dann zielte ich kurz und feuerte. Der Schuß ging röhrend und fauchend los. Er zeigte keinerlei Wirkung, sah ich von einer kleinen Dampffahne ab, die an der Aufschlagstelle erschien und davon wehte.
    „Aufhören!"
    Ich nahm den Zeigefinger vom Feuerknopf.

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