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0553 - Die Gladiatoren von Terra

Titel: 0553 - Die Gladiatoren von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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undeutlich, weil er noch kaute: „Wir haben es hier vermutlich mit verschiedenen Gasen zu tun.
    Unterirdisch entstandenes Moorgas, die losgelassenen Gase, von Geysiren mitgeschleppt und freigeworden, sobald der Dampf den Boden verläßt. Auch ist dies ein Vulkangebiet. Allerlei Gase strömen ständig aus und vermischen sich mit der Luft."
    Ich hob meinen Arm und erkundigte mich: „Müssen wir auch damit rechnen, daß die Gaskonzentration an besonders tief liegenden Stellen groß genug ist, um einen von uns umzubringen, Icho Tolot vielleicht ausgenommen?"
    „Damit müssen wir rechnen: daß die Gaskonzentrationen an besonderen Stellen giftig für uns sind, Lhote!" sagte einer der anderen wissenschaftlich Gebildeten. „Es sind nach meiner Meinung nicht nur die Gase, sondern auch gewisse Chemikalien, die freigeworden sind und sich, mit Luft gemischt, in dieser charakteristischen Art färbten."
    Dröhnend rief Lord Zwiebus, während er mit seiner Keule aufstampfte, daß die Teller klapperten: „Aber warum leuchtet das Gas auch in der Nacht?"
    „Vielleicht ist eine gewisse Elektrizität vorhanden? Ich weiß es nicht", war die wenig erschöpfende Antwort.
    Es war, besonders jetzt in der Nacht, eine unwirkliche Landschaft, von der wir umgeben waren. Die vier Purpurnen hielten sich im Gleiter auf, was die erleuchteten Bullaugen bewiesen.
    Eine Traumlandschaft.
    Eine Traumlandschaft, wiederholte ich, als ich mich, so weit angezogen wie möglich, auf das Lager setzte, an der Wand lehnte und zum weit offenen Fenster hinaussah. Der Gurt mit der fremden Waffe lag derart dicht neben mir, daß ich die Waffe innerhalb einer halben Sekunde ziehen und abfeuern konnte.
    Die Nacht schritt weiter fort, Ich fand keinen Schlaf und ärgerte mich darüber. Ich stand wieder auf, setzte mich ans Fenster und schaute mich um. Das Zimmer lag im zweiten Geschoß, also innerhalb des Daches. Ich hatte einen befriedigenden Überblick. Ich schaltete mein Mikrophon wieder an und sprach leise meine Eindrücke auf Band.
    Ich richtete meinen Blick nach oben. Ich sah keine Sterne.
    Dann blickte ich hinaus ins halbe, bläulich-violette Dunkel.
    Felsen und besonders große Bäume am Rand der unergründlichen Fläche wirkten geheimnisvoll und drohend.
    Drohend wie die Situation, in der wir uns befanden. Wieder, sehr weit entfernt, erhellte eine neue Fackel die Nacht. Sekundenlang leuchtete das Gas im Umfeld der Eruptionsfackel auf.
    Jetzt, im ersten Drittel der Nacht, schien die Gasschicht weiter vom Boden aufzusteigen. Jetzt reichte sie bis etwa fünfzig Meter Höhe hinauf. Wir alle warteten weiter darauf, was sich der Götze des Testplaneten einfallen lassen würde. Ich schaute hinaus in dieses Inferno, das seine Schrecken jetzt, nachts, am deutlichsten zeigte. Am Tag nahm das Sonnenlicht der geradezu mythologischen Landschaft die meisten Schrecken. Leuchtendes Gas, ferne und nahe Fackeln, in deren Licht die Bäume und Felsen aufschimmerten wie seltsame Tiere - und dazu die Laute des nächtlichen Waldes. Die Insekten Schwärmten vor den offenen Fenstern, kamen aber nicht näher.
    Ich schauderte und ging zurück auf das Lager.
    Ich verschränkte die Arme hinter dem Kopf und dachte daran, daß sie, die Fremden, die Wartezeit bis zu einem Punkt ausdehnen konnten, an dem sich die mühsam beherrschte und aufgestaute Nervosität schlagartig entlud, wie eine dieser Gasfackeln.
    Um es vorwegzunehmen: Wir warteten lange. Fast zu lange ...
    Die erste Nacht: Ich mußte eingeschlafen sein. Plötzlich stand Irmina in meinem Zimmer und rief: „Lhote! Sehen Sie zum Fenster hinaus!"
    Ich sprang auf, hatte augenblicklich die Waffe in der Hand und hörte jetzt ein langgezogenes, auf und abschwellendes Wimmern. Ich stürzte zum Fenster, und was ich dort sah, trieb mir die kalten Schauder über den Rücken. Dort draußen stand, riesengroß und drohend, ein Tier. Es stapfte über die Mauer, walzte den Zaun nieder und wurde von einer dicht neben ihm aufleuchtenden Gasfackel schauerlich angestrahlt. Ich entsicherte die Waffe, richtete sie auf den Giganten, der die Fackel mühelos mit seinem gewaltigen Schwanz ausschlug.
    Dann feuerte ich.
    Röhrend entlud sich zweimal die Hochleistungswaffe. Aus anderen Fenstern kamen weitere Schüsse. Ein Inferno tobte zwischen den Unterkünften und dem Waldrand. Das Tier ließ sich nicht aufhalten - von ihm zuckte das Feuer ab, als sei der Gigant durch einen Energieschirm geschützt.
    „Hört auf zu schießen!" schrie jemand.
    Ich zog

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