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0553 - Die Gladiatoren von Terra

Titel: 0553 - Die Gladiatoren von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fürchte ihn. Mehr will ich nicht sagen."
    Ras war diplomatisch und entgegnete: „Glücklicherweise zwingt Sie niemand, Atlan zu lieben, nicht wahr?"
    „Nein", sagte ich und schloß mich Mitgliedern meiner Gruppe an. „Niemand zwingt mich. Ich bin überhaupt schlecht zu etwas zu zwingen, wenn ich nicht mag."
    Wir sanken durch den Liftschacht nach unten, wurden zu den aufgereihten Bodengleitern eskortiert, setzten uns hinein und warteten wieder einmal. Aus dem Dschungel ringsum kam ein betäubender, stickiger Duft und überschwemmte den freien Raum zwischen den Gebäuden.
    Einer der Männer aus meiner Gruppe rief laut: „Wir bestehen einen Test, das ist klar! Aber vorläufig ist es ein Test unserer Beförderungs-Geeignetheit!"
    Zögernd erhob sich ein Gelächter.
    Als die Gleiter besetzt waren, schwangen sich die unglaublich knochigen kleinen Purpurnen hinein. Wieder bewegte sich die Karawane, diesmal in entgegengesetzter Richtung. Wir erreichten den Luftgleiter und stiegen um. Vier Purpurne kamen mit uns.
    Sie beobachteten uns wachsam, rührten aber ihre Waffen nicht an. Wieder einmal spielten einige von uns mit dem Gedanken, die vier Piloten zu überwältigen und den Gleiter zu kapern - aber es würde niemandem weiterhelfen.
    „Start!" sagte ich.
    Zwei der kleinen Purpurnen saßen in den hochlehnigen Pilotensesseln, die anderen zwei blieben in unserem Rücken stehen und faßten an die Griffe ihrer langen Waffen mit den merkwürdigen tellerartigen Vorderteilen. Der schwere Gleiter erhob sich vom Boden, drehte über der Stelle und wurde schneller.
    „Wohin geht es?" fragte ich.
    „Etwa in die Richtung, aus der wir gekommen sind!" sagte Atlan.
    Wir schwiegen und sahen aus den Luken hinaus. Sehr schnell und nur wenige hundert Meter über dem Boden fegte der Gleiter mit summenden Maschinen zurück nach Nordwesten. Wir näherten uns langsam wieder der Küste und somit den hohen Bergen, die wir schon einmal überflogen hatten. Als unter uns' ein Flußlauf auftauchte, den wir wiederzuerkennen glaubten, sank die Maschine abermals.
    „Wollen sie etwa wassern? Oder uns auf einer Insel absetzen?"
    Niemand gab Antwort. Das ereignislose Warten zerrte an unseren Nerven. Wir wurden reizbar und gespannt. Jeder vermied eine Unterhaltung, da in einer solchen Stimmung der kleinste Funken genügte, um eine Explosion hervorzurufen. Und Streit zwischen uns konnten wir wirklich nicht brauchen. Eine Stunde verging. Unsere Spannung nahm zu. Wohin brachte man uns? Wir überflogen endlose Dschungelflächen, die von verschiedenartigen anderen Vegeta-tibnszonen, Flüssen und Sandflächen durchzogen wurden. Eine Reihe schwarzer Felsen stieß aus dem Boden, die einzelnen Erhebungen wurden größer und scharfkantiger, und schließlich ging diese Felsenreihe am Horizont in ein Gebirge über. Dicht neben den Felsen verlief der Fluß.
    Der Gleiter folgte seinen Windungen und ging nun in einen leichten Steigflug über.
    Näherten wir uns dem Testgebiet? Das Gebirge tauchte auf.
    Zuerst einmal sahen wir die Rauchfahne eines tätigen Vulkans, die mit dem Westwind langsam nach Osten wehte. Die Berge wurden höher und zerrissener. Noch bildeten sich regellose Anhäufungen und Konzentrationen, von breiten Tälern mit silbernen Flußläufen dazwischen. Aber dann erkannten wir deutlich eine Wand, deren Umrisse geschwungen waren. Die Felsen waren hier nackt und erodiert; sie sahen aus, als bestünden sie aus Granit oder Basalt. Eine natürliche Barriere, mitten im Kontinent, nicht sehr weit von der Küste entfernt? Wir alle hatten den Weg im Kopf; Atlans photographisch exaktes Gedächtnis würde uns, falls es notwendig sein sollte, genau zum Raumhafen zurückführen und zu unserem Schiff AYCROM. Der versteckte Transmitter war unsere letzte Lebensversicherung.
    „Berge, ein Vulkan - es ergibt keinen Sinn!" sagte ich.
    Ras Tschubai, der in meiner Nähe saß, deutete auf die andere Seite des Flugzeuges und meinte: „Wenn die Landschaft jenseits der Berge denselben Gesetzen gehorcht, werden wir dort ein Tal finden. Ich vermute, daß dieses Tal unser Testgelände ist."
    Wir waren weder so hoch noch so nahe, daß der Paladin seine feinen Spür- und Ortungsgeräte einsetzen hätte können. Wir schauten hinunter und sahen, wie die Bergwände auf uns zukamen. Riesige, gebrochene Felsen voller Sprünge und Scharten. Von dieser Seite aus war das Tal dahinter unzugänglich.
    Wir waren mindestens sechstausend Meter hoch und überflogen jetzt die Barriere. Unter

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