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0553 - Die Gladiatoren von Terra

Titel: 0553 - Die Gladiatoren von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Pflanzen schienen zu geheimnisvollem Leben zu erwachen. Ich konnte es nicht sehen, dafür waren die Bewegungen zu minimal.
    Aber die Gewächse schienen zu zittern wie im Fieber. Sie waren unruhig. Ich ging langsam weiter, entsicherte meine Waffe und schob meinen Fuß mit Absicht in die Nähe eines der peitschenähnlichen Pflanzenauswüchse.
    Dann schrie ich: „Vorsicht! Die Pflanzen greifen nach uns!"
    Ganz plötzlich, von einer Sekunde zur anderen, bewegten sich die mindestens einhundert Pflanzen. Die Ranken peitschten wild durch die Luft und schlängelten sich über den Kies auf unsere Füße zu. Die Männer hinter mir behielten die Nerven und schossen gezielt. Die Feuerstrahlen trafen die Kerne der runden, halbkugeligen Pflanzen. Wir rannten langsam weiter, während hinter uns die mörderischen Pflanzen ver-schmorten und verbrannten.
    „Schneller! Wir ersticken sonst!" rief der Arkonide hinter uns.
    „Wir müssen genau sehen, wohin wir laufen!" rief ich zurück.
    Icho Tolot bückte sich mit der Schnelligkeit eines Automaten.
    Er griff furchtlos in die ringenden, sich schlangelnden Gewächse hinein und riß sie samt der langen Pfahlwurzeln aus.
    Er schleuderte sie mit spielender Leichtigkeit nach allen Seiten.
    „Wie sieht es aus, dort vorn?" heulte die mechanisch verstärkte Stimme von Harl Dephin über unsere Köpfe hinweg.
    „Nicht schlecht!" röhrte der Haluter zurück.
    Ich nahm meine schwere Hochenergiewaffe heraus, stellte den Strahl auf schärfste Bündelung ein und rief: „Wir dringen in den Dschungel ein."
    Zwischen rauchenden und sterbenden Pflanzen bewegte sich die Kette aus einundzwanzig Gliedern vorwärts. Der Haluter stapfte hinter mir einher. Ich ging in die Knie und feuerte, nachdem ich sehr sorgfältig gezielt hatte. Vor mir erstreckte sich, als ich den Zeigefinger vom Auslöser genommen hatte, eine Gasse im Dschungel. Zwei oder drei Meter breit, etwa hundert Meter tief. Die Pflanzen waren dicht über dem Erdboden abgeschnitten und legten sich um. Ich begann zu schwitzen, als wir hintereinander in die grüne, nur von vereinzelten flachen Sonnenstrahlen erhellte Dschungeldämmerung eindrangen. Die Unterhaltungen erstarben, nur der Geruch nach schmorenden Pflanzen folgte uns.
    Vor uns, neben uns und über uns schrien unsichtbare Tiere.
    Waren es Tiere?
    Weiter ... weiter ...
    Schweigend und schnell bahnten wir uns einen Weg durch die niedergesunkenen Pflanzen. Ich winkte nach hinten, und Icho Tolot überholte mich. Er setzte sich an die Spitze und trampelte für unsere Füße einen breiten Pfad. Ich ging unmittelbar hinter ihm und beobachtete die Pflanzen, versuchte, eine verräterische Bewegung zu erkennen. Der Schweiß lief in breiten Rinnsalen von meiner Stirn und versickerte in den Brauen. Meine Nerven waren in einem bisher nie gekannten Aufruhr - es schien um unsere Existenz zu gehen.
    Ich war Überlebensspezialist.
    Ich war verantwortlich - und jeder Schritt, den wir weiter in Richtung unseres Zieles taten, konnte uns das Verderben bringen. Mit einem gewaltigen Aufwand an Technik - der Schirm über uns bewies diese Theorie - schien der Planet oder wenigstens gewisse Teile davon zu einem Prüfgelände ersten Ranges gemacht worden zu sein. Einen Teil der möglichen Effekte hatten wir bereits kennengelernt.
    Im Laufe einer Stunde legten wir etwa dreitausend Meter zurück.
    Unser Weg führte uns durch einen Dschungel, der ineinander verflochten war wie selten ein Wald, den ich früher auf anderen Welten kennengelernt hatte. Rings um uns gellten die Geräusche. Jeder Ton war furchtbarer und erschreckender als der vorhergehende. Unsere Nerven wurden strapaziert. Wenn sie im offenen Aufruhr waren, würde sich die Aktion eskalieren.
    Wir erreichten den Rand eines schwarzen, stinkenden Moores, aus dem kantige Felsen ragten, als die ersten direkten Sonnenstrahlen den Talboden trafen und den Nebel durchdrangen wie flammende Speere.
    Ich hob die Hand und rief: „Kurze Pause. Ich muß das Gelände prüfen!"
    „Verstanden!" gab der Arkonide zurück.
    Ich ging langsam auf den Rand des Sumpfes zu.
    Ekelerregende Sumpfgase schlugen mir entgegen. Gerade als ich mich niederkauerte und meinen Finger in die Brühe steckte, schrie Irmina weit hinter uns: „Seht in die Luft - dort ist etwas! Die Götzen sind offensichtlich eingetroffen!"
    Ich richtete mich langsam auf und sah dorthin, wohin Irmina deutete. Ich erhielt den Schock meines Lebens.
    Direkt über der Sandfläche, die wir verlassen hatten,

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