0553 - Die Gladiatoren von Terra
zu schwanken.
„Festhalten!" schrie ich. „Und schnell hinüber!"
Die schmale Felsenbrücke erzitterte unter Stößen, die unterirdisch zu sein schienen. Der feste Boden verwandelte sich in eine Fläche, die sich nach allen Seiten bewegte. Wir warfen uns vorwärts, hielten uns an den Schlingpflanzen fest, klammerten uns aneinander. Ich strauchelte, als ich nach vorn rannte, dem großen, rettenden Felsen entgegen.
„Halt!"
Des Haluters Arm holte aus, seine Finger hakten sich in meinen Gürtel, und er hob mich in die Höhe. Hinter uns taumelten und rannten die übrigen Terraner über den schmalen Grat. Atlan glitt aus, fing sich wieder und wurde von Tolotos in den sicheren Schutz des großen Felsens gerissen. Rings um uns platzten Blasen.
Es wurden immer mehr, die mit dumpfen, häßlichen Geräuschen platzten und das Gas freiwerden ließen. Es stank erbärmlich.
Die Gase, die von uns eingeatmet wurden, betäubten uns.
Endlich, unter dem pausenlosen Zittern und Beben der Felsenbrücke, erreichten wir den festen Stein.
„Hierher!"
Icho Tolot rannte auf einem schmalen Felsenband halb um die spitzkegeligen Felsen herum und blieb ruckartig stehen.
„Die Saurier!" schrie er dröhnend. „Sie greifen an! Wehrt euch!"
Ich prallte gegen ihn, als ich meine Waffe hochriß und mich nach rechts wandte. Dort, in weniger als hundert Metern Entfernung, war ein riesiger Saurier erschienen. Er stand bis zur gepanzerten Brust im Sumpf; die Bestie war nicht herangerannt, sondern genau dort entstanden. Wieder eine dieser tödlichen Projektionen.
Einundsechzig Personen klammerten sich rings um den Felsen fest und richteten ihre Waffen auf mehr als zwei Dutzend Saurier in allen Größen und allen Farben, die wie ein Ring, der sich immer enger schloß, aus dem Sumpf auf uns zustapften.
„Feuer!"
Drei schwebende Burgen beobachteten den Kampf, der jetzt anfing. Eine schwarze Burg mit dicken, wulstigen Türmen schwebte über dem Sumpf. Sie besaß dieselbe Farbe wie der Untergrund. Eine zweite, schlank und zierlich und mit einer aufgerauhten Fläche, die wie bearbeiteter Felsen aussah, schwebte langsam von Norden heran. Da ein jeder Götze des Schwarms über eine besondere parapsychische oder paraphysikalische Gabe verfügt - das hatten unsere Wissenschaftler vermutet -, schienen auch die Burgen speziell auf die Erfordernisse des jeweiligen Götzen abgestimmt zu sein.
Das Gefecht zwischen uns und den Sauriern war in vollem Gang.
Die Giganten wateten durch den Sumpf und kamen immer näher. Ihre langen Schwänze peitschten den Morast und überschütteten uns mit einem Regen übelriechender Brühe, mit losgerissenen Pflanzen und mit schwarzem Schlick.
Die Feuerstrahlen und die Entladungen unserer Waffen verwandelten breite Zonen des Sumpfes in dampfende und explodierende Flächen. Die Saurier verendeten oder verschwanden einfach, nachdem die schweren Entladungen der Hochenergiewaffen aufbrüllten. Wir hingen an den Felsen, krallten uns in Gesteinsspalten und feuerten gezielt.
Minutenlang war nichts anderes zu hören als unsere Schreie, die Schüsse, die Detonationen und die Schreie der sterbenden und angreifenden Vorzeitbestien. Ein Teil von ihnen, besonders die fliegenden Pteranoda, schienen lebende Wesen des Planeten zu sein; der Rest war sicher Projektion. Ich rutschte Stück um Stück weiter, bis ich die andere Landbrücke erkennen konnte.
Als Icho Tolot einmal kurz herschaute, winkte ich ihm, gleichzeitig traf ich einen riesenhaften Dinosaurier ins Auge.
Er verschwand.
Icho Tolot brüllte: „Wir haben gleich gesiegt! Es treten keine neuen Tiere auf."
Die letzten Erschütterungen des Untergrundes erreichten den massiven Felsen und ließen ihn wanken. Ich rettete mich mit einem beachtlichen Schwung auf das tieferliegende Felsenband und warf mich mitten in brennende und beißende Pflanzen, als ein lederhäutiges Pteranodan auf mich herunterstieß, den langen scharfen Schnabel wie einen Speer nach vorn gereckt. Ich fühlte den Sturmwind der flatternden Schwingen, warf mich auf den Rücken und feuerte zweimal.
Der Saurier schrie krächzend auf, flatterte im Todeskampf und stürzte in den Morast. Als ich mich wieder aufrichtete, versank er langsam.
„Weiter!" schrie ich. „Wir müssen an das andere Ende des Tales kommen!"
Wir waren zwar in einigermaßen guter körperlicher Verfassung, aber wir hatten erst einen kleinen Teil des Weges zurückgelegt.
Wir hasteten weiter.
Während die letzten von uns die restlichen
Weitere Kostenlose Bücher