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0553 - Geisterstunde

0553 - Geisterstunde

Titel: 0553 - Geisterstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Cardiff zu tun hatten, gehört aber in eine völlig andere Schublade.«
    »Vielleicht«, überlegte Teri, »solltet ihr Julian Peters bitten, sich um die Sache zu kümmern, um die eine wie auch um die andere. Er ist doch der eigentliche Experte für Träume und Traumwelten.«
    Gryf winkte ab. »So furchtbar dringend wird die Geschichte wohl nicht sein, zumindest sollten wir uns heute nicht die Köpfe darüber zerbrechen. Das Etwas, mit dem es Zamorra in Cardiff zu tun gehabt hat, wird nicht gleich heute wieder auftauchen. Vermutlich muß es sich erst in der anderen Welt, in die es gelangt ist, orientieren, und so etwas kann lange dauern.«
    »Vorhin sagtest du noch, es könnte jederzeit wieder angreifen«, erinnerte ihn Zamorra.
    »Bei der Mondgöttin, ja«, brummte der Druide. »Leg doch nicht alles auf die Goldwaage, sonst kommt’s noch dahin, daß du einen Dolmetscher anforderst, wenn ich bloß huste.«
    Wie zu den Worten passend, zog er eine Pfeife und den Tabaksbeutel aus der Brusttasche seiner Jeansjacke. Er stopfte die Pfeife und setzte sie mit einem magischen Fingerschnipsen in Brand.
    »He, das hätte ich besser gekonnt!« meldete sich Fooly.
    »Ach ja, der große feuerspeiende Drache«, erkannte der Silbermond-Druide. »Sag mal, könntest du deine sicherlich phänomenalen Fähigkeiten nicht dazu verwenden, die Grillkohle in Brand zu setzen?«
    »Sicher!« erklärte Fooly selbstbewußt und stapfte zum Holzkohlegrill hinüber.
    Dort atmete er tief ein - und wieder aus.
    Nichts weiter geschah.
    Gryf kicherte.
    Teri legte ihm die Hand auf die Schulter. »Abwarten. Er zieht nur eine Show ab«, vermutete sie.
    Der kleine Drache holte wieder tief Atem und versuchte Feuer über den Grill zu speien.
    Abermals ohne jeglichen Erfolg, es kam nur heiße Luft. Und die reicht nun mal nicht aus, um Grillanzünder oder gar Kohle selbst zu entflammen.
    Fooly hustete verkrampft, nicht einmal dabei kam Feuer.
    Nicole schüttelte den Kopf.
    »Der Bursche ist total verdreht«, vermutete sie. »Bei ihm läuft immer alles genau umgekehrt. Wenn er nicht soll, speit er bei jeder unpassenden Gelegenheit Feuer. Und wenñ er soll, geht gar nichts. Na, wir werden die Glut schon entflammen.«
    Sie ging auf den schon von Zamorra und Mostache vorbereiteten Grill zu.
    Da schaffte es Fooly doch noch, den entscheidenden Funken zu zünden.
    Er klopfte sich selbstbewußt gegen die Brust.
    »Gut Ding will Weile haben«, sagte er. »Laßt mich nur machen, es geht alles, wenn man nur will und Ruhe bewahrt.«
    Nicole verdrehte die Augen.
    Hinter Fooly schlugen meterhohe Flammen aus der Holzkohle…
    ***
    Etwas zuckte zurück.
    Es hatte nicht verstanden, wieso die von ihm gesuchten Wesen von einem Moment zum anderen nicht mehr unter der weißmagischen Kuppel existierten, sondern an einer anderen Stelle ganz in der Nähe auftauchten, unten am Fluß.
    Aber daß jetzt auch noch Flammen aufloderten, ließ es zurückschrecken.
    Wie das möglich war, begriff es nicht.
    War das ein Abschreckungsmanöver? Und war überhaupt das plötzliche Erscheinen der Wesen an einem anderen Ort eine Reaktion auf sein Auftauchen?
    Das würde bedeuten, daß das Körperlose entdeckt worden war.
    Aber wie?
    Es hatte keine Impulse wahrgenommen! Es war nach jenem kurzen Kontakt von vorhin, der unter der magischen Schutzglocke hervor erfolgt war, nicht mehr mental berührt worden! Selbst wenn das andere Wesen wußte, daß das Körperlose sich in unmittelbarer Nähe befand, konnte es nicht wissen, wo dieses jetzt war.
    Illusion oder nicht?
    Was war Traum, was Realität?
    Das Körperlose mußte das erst analysieren.
    In ihm flüsterte eine böse Stimme:
    Warum machst du dir diese Mühe, die wohl ohnehin zu keinem befriedigenden Resultat führt?
    Töte!
    Nur dann findest du Ruhe!
    Töte! Vernichte! Zerstöre!
    Nur dann findest du Ruhe!
    Töte!
    War das nicht wirklich die einfachste Lösung?
    ***
    »Das ist ein Holzkohlegrill«, ächzte Zamorra, »und kein Lagerfeuer!«
    Sie sahen zu, wie die Kohle in erstaunlichem Tempo wegbrannte, und schließlich blieben nur Aschereste und ein kleines bißchen Glut.
    Entschlossen füllte Zamorra Holzkohle nach, die jetzt normal zu brennen beziehungsweise zu glühen begann.
    Nicole indes verteilte einen Teil der von Mostache angelieferten Fleischvorräte auf dem Rost.
    »Ein Lagerfeuer wäre gar nicht mal schlecht«, meinte Gryf.
    »Wenn es in ein paar Stunden dunkel wird, könnten wir uns um das Feuer setzen und uns weitere Geschichten

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