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0553 - Totenlade mit dem Satan

0553 - Totenlade mit dem Satan

Titel: 0553 - Totenlade mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stehen.
    »Dann… dann hörst du genau, was wir sagen?«
    »So ist es.« Die drei Worte drangen nicht normal aus dem Gesichtsgeflecht. Sie waren mehr ein Blubbern und Schmatzen, wobei sich zwischen die Lücken des Geflechts noch grüner Schleim drängte.
    Rose warf ihren Freundinnen einen hilfesuchenden Blick zu, der nicht erwidert wurde. Weder Ann noch Biggy wußten einen Rat. Sie alle konnten nicht fassen, wie diese Veränderung überhaupt entstanden war. Aber Rose wollte es wissen.
    »Tessy«, sprach sie leise, dennoch klar verständlich. »Du… du warst einmal ein Mensch, aber jetzt nicht mehr. Was ist passiert? Wir haben dich gesucht. Wie konnte es…?«
    »Mandragoro!«
    Nur einen Begriff hatte sie hervorgestoßen. Für sie Antwort genug, nicht für die Frauen, die mit diesem sowieso schwer verständlichen Begriff nichts anfangen konnten.
    »Was ist das?«
    Die nächste Erwiderung war klarer zu verstehen. »Ein Dämon, ein Herrscher der Pflanzenwelt. Er ist der Sieger, er beherrscht alles hier. Er hat sich gezeigt. Er haßt diejenigen, die sich auf seinem Gelände aufhalten. Er wird sie vernichten, denn das hier gehört alles ihm. Mandragoro ist der König…«
    Rose hatte, ebenso wie die anderen Frauen, genau zugehört. Sie wollte wissen, ob es nur ihr so ergangen war. »Ich habe nichts begriffen. Ihr vielleicht?«
    »Nein«, sagte Ann.
    Biggy schüttelte nur den Kopf.
    Rose Darker wiederholte den Namen. »Mandragoro«, sagte sie.
    »Wer ist dieser…?«
    »Ich habe es euch gesagt. Hier ist Unrecht geschehen, großes Unrecht sogar. Aber Mandragoro wird alles wieder in die Reihe bringen, das steht fest. Ich werde ihm dabei helfen.«
    »Du hast ihn gesehen?«
    »Ja, er nahm mich in seine starken Arme.«
    »Wie sieht er aus?«
    »Er ist alles in einem: Mensch, Tier, Pflanze. Er ist ein Wunder und ein Herrscher…«
    »Und wo hält er sich auf?« hauchte Rose.
    »Seinen Geist findet ihr überall. In jedem Blatt, in jedem Grashalm, der hier wächst. Er steckt in den Zweigen der Bäume ebenso wie in den Stämmen. Er wird sich nichts mehr gefallen lassen. Menschen und Dämonen müssen endlich erkennen, daß es ihn gibt, und sie werden ihn auch akzeptieren, das steht fest.«
    Rose hatte noch immer keine richtige Erklärung bekommen. Für sie und ihre Kegelschwestern war alles zu vage, zu wenig real, obwohl dieses Monstrum zur Realität zählte. Ihr lag eine Frage auf dem Herzen, nur traute sie sich nicht, diese auszusprechen, das übernahm Ann Peters. Sie hatte Mühe, das Beben ihrer Stimme zu unterdrücken.
    »Was geschieht mit uns? Wir haben dir und deinem Dämon nichts getan. Was willst du also?«
    »Ihr seid in sein Gebiet eingedrungen!«
    Ann schaffte es sogar zu lachen. »Was heißt denn sein Gebiet? Wir haben hier gekegelt. Das taten wir schon seit mehreren Monaten. Wir haben uns zusammengeschlossen und waren…«
    »Ihr hättet heute nicht kommen sollen«, erklärte das Monstrum blubbernd. »Für eine Rückkehr ist es zu spät.«
    »Was soll das heißen?«
    »Ganz einfach. Ich werde euch ihm als neue Diener bringen. Wir gehören von nun an zusammen.«
    »Nein, nein!« rief Biggy Capper. »Das kann es nicht geben.« Sie streckte den Arm aus. Der Zeigefinger wies wie eine Speerspitze auf das Monstrum. »Ich will nicht so werden wie du! Hast du gehört? Ich will es einfach nicht, verdammt!«
    »Danach fragt dich niemand!«
    »Doch!« schrie Biggy. »Ich will aber danach gefragt werden!« Sie schaute die anderen an. »Kommt, wir müssen etwas tun!«
    Niemand wußte einen Rat. Die Blicke der Frauen waren stur auf die veränderte Tessy gerichtet, die sich jetzt bewegte und ihre knotigen Arme ausbreitete. »Wen von euch soll ich mir als erste vornehmen? Ich könnte wählen, entscheiden…«
    »Keinen!« rief Ann.
    »Dann komme ich!«
    Schon beim letzten Wort ging sie einen großen Schritt nach vorn.
    Schuhe trug sie keine mehr. Das Leder war durch den Druck der Verwandlung zerstört worden. Es hing auch nicht mehr in Fetzen an den knotigen Füßen, deren Zehen wie lange Stricke aussahen. Mit sehr unkontrolliert wirkenden Bewegungen verkürzte sie die Distanz.
    Am nächsten war ihr Rose Darker. Die spürte den Druck des Tisches in ihrem Rücken, schwang die Beine hoch, winkelte sie an, hockte auf dem breiten Tisch und kroch in dem Augenblick weg, als die Hand des Monstrums nach unten hieb.
    Sie erwischte nicht mehr den Fuß der Fliehenden, sondern klatschte auf die Tischplatte.
    Ann und Biggy zog die fliehende Rose

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