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0553 - Totenlade mit dem Satan

0553 - Totenlade mit dem Satan

Titel: 0553 - Totenlade mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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alles.«
    »Befindet er sich hier?« fragte ich. Jane konnte nichts sagen. Sie mußte sich das Gehörte erst durch den Kopf gehen lassen.
    »Mandragoro ist überall. Er ist nicht allmächtig, aber er kennt sich aus.«
    »Und du glaubst, daß er gegen Asmodis ankommt?« fragte Jane.
    »Das ist sein Gebiet. Wer es einmal betreten hat, wird es aus eigener Kraft nicht verlassen können. Es tut mir leid für dich, aber es gab auch für mich keine andere Lösung. Ich mußte ihm einfach gehorchen, mehr kann ich dir dazu nicht sagen.«
    »Hätten Sie nichts unternehmen können, Mr. Morgan?«
    Er lachte nach meiner Frage auf. »Ich soll etwas unternehmen? Ich bin ein Krüppel.«
    »Wieso?«
    »Kommen Sie her, Mister, kommen Sie ruhig näher…«
    »Ich heiße John Sinclair!«
    »Ah – ja, von Ihnen ist auch gesprochen worden. Das heißt, Ihr Name fiel einige Male.«
    »Gut, dann wissen Sie Bescheid, daß ich weder vor Mandragoro noch vor dem Teufel kusche.«
    »Es ehrt sie, Mr. Sinclair. Doch hier sind Sie an Ihre Grenze gelangt. Sie werden hier nicht mehr freikommen. Mandragoro hält alles unter Kontrolle. Stellen Sie sich vor, der Teufel würde erscheinen, um Jane Collins zu helfen. Sie hätte nur die Wahl zwischen der einen oder der anderen Hölle. Es ist schlimm für sie geworden.«
    Das stimmte. Dennoch würde ich nicht aufgeben. Ich war froh, daß Jane mich informiert hatte. Beim Magus von Zypern hatte sie es nicht getan. Diesmal konnten wir von Beginn an gegen unsere Feinde angehen.
    »Ich werde wohl sterben«, sagte Morgan, »denn ich habe meinen Auftrag erfüllt. Es gleicht schon einem kleinen Wunder, daß ich noch lebe. Dieses Haus gehört mir nicht mehr, auch nicht das Sport-Zentrum und ebenfalls nicht das Gelände. Mandragoro hat alles übernommen. Ich bin nur eine Hülle, nicht mehr und nicht weniger, und ich weiß, daß ich den gleichen Weg gehen werde wie meine Söhne. Ihr seid von oben gekommen, ich hörte eure Schritte, also müßt ihr sie auch gefunden haben.«
    »Ja, wir sahen sie, aber sie zerfielen zu Staub.«
    »Das hat mir Mandragoro prophezeit. Durch seine Magie trocknen die Körper aus. Er kann ihnen die Lebenssäfte der Natur eingeben, er kann sie aber auch anders behandeln.«
    »Was ist mit Ihnen?« fragte ich.
    »Sie können sich überzeugen!«
    Jane wollte schon vorgehen. Ich hielt sie zurück und holte die Lampe aus der Tasche.
    Der schmale Strahl zerschnitt die Finsternis wie ein heller Speer und traf das Ziel haargenau.
    Es war ein Gesicht!
    Als entstellt wollte ich es nicht bezeichnen, doch als normal konnte ich es auch nicht ansehen.
    Eine Haut, die grau, faltig und gleichzeitig auch lederartig wirkte.
    Durchzogen von zahlreichen Falten und Kissen, die ein Netzwerk gebildet hatten.
    Mund, Nase und Augen kamen mir vor wie Fremdkörper. Das Haar wuchs struppig wie staubbedecktes Gras.
    Er zwinkerte, da ihn das helle Licht störte. »Leuchten Sie ruhig nach unten!« sagte er rauh. »Bitte in die Tiefe strahlen, dann werden Sie sehen, was mit mir geschehen ist.«
    Das tat ich auch. Ich senkte den Arm nur um eine Winzigkeit – und erwischte das Ziel.
    Es hätten seine Beine sein sollen, doch ein Flechtwerk aus Wurzeln, biegsamen Zweigen und irgendwelchen Halmen bildete den Unterkörper. Jetzt war mir auch klar, weshalb es ihm nicht möglich war, sich zu erheben.
    Auch Jane hatte ihn gesehen. Um einen Schrei der Überraschung oder Angst zu unterdrücken, hielt sie eine Handfläche gegen ihren Mund gepreßt. Darüber zeigten die Augen die blanke Furcht.
    Clive Morgan lachte krächzend. »Ich möchte fast sagen, daß es meine Söhne besser hatten. Sie haben wohl nicht so lange gelitten. Ich aber mußte noch leiden, doch das wird ein Ende haben. Ich spüre, daß ich meine Pflicht getan habe.«
    »Wie ist es dazu gekommen?« wollte ich wissen.
    »Es war die Magie des Mandragoro. Sie befindet sich hier im Haus, niemand kann ihr entkommen. Ich habe es versucht, ich bin ein Opfer geworden. Die Natur wird mich verschlingen, das hat er mir versprochen, und er wird sein Versprechen auch halten, davon bin ich überzeugt.« Er hob seinen Arm. Die Hand wirkte im Licht der Lampe bleich wie eine Totenklaue. Morgan bewegte die Finger winkend. »Ein Abschied«, flüsterte er. »Es wird ein Abschied von euch, von dieser Welt. Ich hätte mir nicht träumen lassen, daß ich in meiner letzten Stunde zwei Fremde sehe.«
    »Kannst du denn nichts für ihn tun, John?« flüsterte Jane.
    »Nein, das kann er nicht«, gab

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