Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0554 - Sie kam von den Sternen

0554 - Sie kam von den Sternen

Titel: 0554 - Sie kam von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Bären aufgebunden hatte. »Also gut. Die Kerle haben über eine Stunde Vorsprung. Wir werden jetzt verschwinden, Fox. Ich rate Ihnen, den Mund zu halten. Das geschieht in Ihrem Interesse. Wenn die andere Seite erfährt, daß Sie geredet haben, kann es Ärger geben.«
    »Die schneiden mir die Zunge aus dem Mund. Ich kenne sie. Das sind miese Schweine.«
    »Nicht, wenn Sie vernünftig sind.«
    »Man hat uns zusammen gesehen.«
    »Na und?«
    Er winkte ab. »Schon gut, gehen Sie endlich.«
    Das taten wir auch. Draußen holte ich tief Luft. »Die Sternen-Prinzessin, die Mafia und ein Kollege vom Rauschgift-Dezernat. Verdammt, Suko, was ist das nur für eine Kombination?«
    »Keine Ahnung. Aber wir werden es herauskriegen.«
    »Okay, zum Hafen!«
    Daß wir es mehr als eilig hatten, versteht sich von selbst. Während wir zum Wagen liefen, dachte ich zudem noch an den elfjährigen Jungen, den ich auf dem schwebenden Messer gesehen hatte.
    Hoffentlich konnten wir ihn retten…
    ***
    Von der relativ langen Fahrt hatte Rusty Long nichts mitbekommen.
    Am Ziel erst erwachte er.
    Es war leider nicht so wie das Erwachen aus einem langen, erholsamen Schlaf. Bei ihm machte sich der harte Treffer bemerkbar, der ihn irgendwo zwischen Hals, Ohr und der rechten Gesichtshälfte erwischt hatte. Und die kam ihm wie gelähmt vor, obwohl sie gleichzeitig vor Schmerzen explodieren wollte.
    Gefesselt hatten sie ihn nicht. Er war nur entwaffnet worden. Außerdem war es ihm in seiner Lage nicht möglich, etwas gegen ausgebildete Killer zu unternehmen. Er konnte froh sein, überhaupt noch am Leben zu sein.
    Rusty Long lag auf dem Rücken. Zwar hielt er die Augen offen, aber er konnte nicht sehen, wo man ihn hineingepfercht hatte. Jedenfalls fiel ihm zuerst der Geruch auf.
    Es stank nach Schmierfett, nach Öl und nach Staub. Ein widerliches Konglomerat, dessen Geruch sich auch in seiner Kleidung festgesetzt hatte.
    Vom Magen her würgte Übelkeit in ihm hoch. Wenn er atmete, pfiff die Luft über seine Lippen.
    Trotzdem dachte er nach. Sie hatten ihn nicht grundlos aus dem Laden geschafft. Er kannte die Methoden der Mafia. Das Opfer kidnappen, wehrlos machen, um es in aller Ruhe töten zu können.
    Auch dabei gab es noch Unterschiede. Jemand konnte schnell sterben, aber auch langsam sein Leben aushauchen.
    Was sie mit ihm anstellen würden, wußte er nicht. Sicher war, daß er sein Grab in der Themse finden sollte. Wenn es zutraf, dann befand er sich nahe des Wassers.
    Rusty wußte auch, daß die Mafiosi gerade im Hafen aktiv waren.
    Dort unterhielten sie Firmen, Lagerschuppen, sogar kleine Fabriken.
    Alles legal, doch für illegale Aktivitäten genutzt, wie eben das Beseitigen unerwünschten Personen, wie es bei ihnen oft hieß.
    Dazu zählte auch er.
    Long war der Rauschgift-Mafia schon zu oft auf die Zehen getreten. Manchmal nur sanft, hin und wieder auch ganz schön hart, so daß die Hydra zusammengezuckt war.
    Das alles gehörte zu seinem Job. Mit dieser Gefahr mußte er leben, obwohl er eine Regel nicht beachtet hatte, die ihnen ständig eingebläut wurde.
    Nie etwas auf eigene Faust unternehmen, immer zu zweit gehen, damit einer den anderen decken konnte. Das schloß zwar einen Überfall nicht aus, verminderte das Risiko jedoch.
    Nichts von dem hatte Long getan. Sich sogar Urlaub genommen, um seinen entführten Sohn zu suchen.
    Damit hatten sich seine Gedanken wieder beim eigentlichen Thema festgehakt.
    Es war nicht um ihn gegangen, sondern um seinen Sohn. Rusty hatte ihn finden wollen und war den Killern der Mafia in die Falle gelaufen. Ausgerechnet an diesem Tag hatten sie auf ihn gelauert.
    Das Schicksal mußte sich gegen ihn verschworen haben.
    Niemand wußte sein Ziel. Auch Linda hatte er nichts gesagt. Sie sollte auf keinen Fall belastet werden.
    Er stöhnte auf, als er daran dachte. Wenn die Mafiosi ihn killten, waren auch die Chancen seines Sohnes auf Null gesunken. Dann holte ihn keiner mehr raus.
    Er dachte dabei an Sinclair und Suko. Okay, man konnte sie als Spezialisten bezeichnen, doch auch bei ihnen würde es eine Weile dauern, bis sie eine Spur gefunden hatten.
    Long fiel das Denken schwer. Der Schlag hatte ihn härter erwischt als angenommen. Die mit den Schmerzen verbundene Übelkeit stieg in Wellen hoch und konzentrierten sich in seiner Kehle. Noch hatte er sich nicht übergeben müssen. Bei jeder neuen Welle brach ihm der Schweiß aus allen Poren.
    Er sah sich selbst nicht, nur wußte er, daß er im Gesicht so bleich

Weitere Kostenlose Bücher