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0554 - Sie kam von den Sternen

0554 - Sie kam von den Sternen

Titel: 0554 - Sie kam von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihm eine Hand auf den Unterarm. »Es gibt zudem noch einen zweiten Grund, weshalb wir zu Ihnen gekommen sind.«
    »Ach ja?«
    »Wir suchen jemand. Einen Mann namens Rusty Long. Ein Kollege, wenn Sie verstehen?«
    Es war ziemlich dunkel in der Bude, zudem war sie verqualmt.
    Trotzdem erkannten wir, wie ihm das Blut ins Gesicht stieg. »Kollege?« fragte er. »Wie soll ich das verstehen?«
    »Ganz einfach. Wir sind vom Yard.«
    Er räusperte sich. »Es tut mir leid, da sind Sie falsch. Hier wird kein Kokain verkauft und kein…«
    »Darum geht es uns nicht. Wir wollen mit Mr. Long sprechen. Er war bei Ihnen.«
    »Wann soll das denn gewesen sein?«
    »Heute!«
    »Nein, nie!« Heftig schüttelte Fox den Kopf. »Also das hätte ich wissen müssen.«
    »Aber Sie geben zu, daß Sie ihn kennen!« sagte Suko scharf.
    »Ja!«
    »Und er war nicht hier?«
    »Das sagte ich Ihnen doch.«
    »Sein Wagen parkt aber nicht weit entfernt.«
    Fox reagierte gut. »Na und? Long hat öfter in der Gegend zu tun. Ich wurde nicht allein von ihm besucht. Vielleicht steckt er in einem anderen Haus. Kann auch sein, daß er noch kommt.«
    »Das glauben wir Ihnen aber nicht, mein Freund.«
    »Daran kann ich nichts ändern.«
    »Mr. Fox«, sagte ich nach einem langen Atemzug. »Es wäre für Sie besser, mit offenen Karten zu spielen.«
    Er starrte mir ins Gesicht. »Ich halte meine Karten nicht verdeckt, Sir. Sie liegen offen.«
    Fox besaß klare Augen. Allerdings wollte ich ihm nicht so recht folgen. Ich war davon überzeugt, daß er mich reinlegte und genau wußte, was mit Rusty Long passiert war. Sehr genau schaute ich ihn an, zu genau für ihn, denn er begann sich unwohl zu fühlen.
    »Was ist denn? Was habe ich an mir? Habe ich überhaupt etwas an mir?« Er spielte auf einmal den Nervösen. Hatte ich einen schwachen Punkt bei ihm getroffen?
    Ich hakte nach, wurde trotzdem sehr vorsichtig, um ihn in dem Glauben zu lassen, daß ich mehr wußte. Suko hielt sich raus. Er würde zu gegebener Zeit etwas sagen, dessen war ich mir sicher.
    »Im Prinzip nicht«, murmelte ich, »aber diese Streifen an den Gelenken.« Ich hatte sie erst im letzten Augenblick entdeckt und auch nur, weil er seine Hände so nervös bewegte.
    »Das ist von der Arbeit.« Eine dumme Ausrede. Zudem zupfte er noch seine Ärmel vor, um die Stellen so schnell wie möglich zu verbergen. Er rückte von mir ab, geriet in Sukos Nähe, und der faßte zu. Nur mit dem Zeigefinger und dem Daumen behielt er das Handgelenk umklammert, aber er bewies, welch eine Kraft darin steckte.
    »Ganz ruhig!« flüsterte mein Freund. »Sie brauchen nicht zu schreien, nicht zu trampeln, überhaupt nichts zu machen. Nur einfach sitzenbleiben, mehr nicht.«
    »Ich werde…«
    »Sie werden nichts.« Suko lächelte. Sehr langsam schob er das Ärmelchen zurück, damit das Handgelenkt freilag. Auch in der miesen Beleuchtung sahen wir die Streifen, die schon mehr langen Druckstellen glichen. Als Halbkreise zeichneten sie das Gelenk nach.
    »Normal ist so etwas nicht«, sagte Suko. Er hatte den Satz praktisch als Frage gestellt und forderte eine Antwort heraus.
    »Ich… ich weiß auch nicht, wie es dazu kommen konnte.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, verdammt.«
    Suko räusperte sich und hielt das Gelenk weiterhin fest. »Wir haben Erfahrung, mein Freund. Ich will Ihnen wirklich nichts anhängen, aber ich für meinen Teil glaube, daß diese ungewöhnlichen Druckstellen von gewissen Fesseln herrühren. Stricken oder Bändern, wenn Sie verstehen. Man hat Sie gefesselt.«
    »Nein, ich…«
    »Doch!« Ich knallte ihm die Antwort hin, beugte mich vor und zischte: »Raus mit der Sprache, Fox. Was haben Sie mit unserem Kollegen Rusty Long angestellt?«
    »Nichts, überhaupt nichts.«
    Ich starrte ihm in die Augen und sah die Angst darin. Ja, er hatte Furcht. Stellte sich die Frage, vor wem er den Schwanz einzog. »Sie haben Angst, Fox?«
    Er lachte schrill. »Ich? Vor wem denn?«
    »Vielleicht vor der Prinzessin!«
    Er staunte mich derart an, daß ich nicht an eine Lüge glauben konnte. So gut konnte niemand schauspielern.
    Mittlerweile waren wir aufgefallen. Kunden und Gäste umstanden den runden Tisch. Sie flüsterten miteinander, doch es war niemand da, der eingriff. Sie hatten erkannt, daß wir zur Polizei gehörten. Damit wollte sich niemand anlegen.
    Fox schwitzte und lachte zugleich. »Ich soll vor der Prinzessin Angst haben?«
    »Kann doch sein.«
    »Vor einem Spiel?«
    »Wirklich nur ein Spiel?«
    Er war unsicher.

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