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0555 - Consuelas bitteres Sterben

0555 - Consuelas bitteres Sterben

Titel: 0555 - Consuelas bitteres Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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empfanden, aber mich erfreuten die Möbel aus der guten alten Zeit, auf die Lady Sarah aber keinesfalls verzichten wollte.
    Es tat gut, in einem der bequemen Ohrensessel Platz nehmen zu können. Ich schloß die Augen, genoß die Wärme des Raumes. Allmählich verschwanden die schrecklichen Bilder aus der Halle vor meinen Augen. Die Toten, das Blut, die Schreie, das Krachen, Nebel und Staub. Es rückte alles sehr weit weg.
    Das Klappern des dünnen Teegeschirrs riß mich aus meinen Gedanken. Lady Sarah deckte den Tisch, unterstützt von Jane, die einem Monster ähnelte.
    Erst nach zwei kleinen Schlucken sagte Sarah Goldwyn: »Ihr scheint nicht erfolgreich gewesen zu sein, wenn ich euch so ansehe?«
    Ich stellte die Tasse zur Seite und schüttelte den Kopf.
    »Einspruch«, sagte Suko. »So kannst du das nicht sehen. Wir haben schließlich ein Leben gerettet.«
    »Und zwei andere nicht.«
    »Wie bitte?« wunderte sich Jane.
    Sie bekam die Geschichte von Suko erzählt. Eigentlich waren es ja zwei, die zusammenliefen.
    Jane und Sarah hörten angestrengt zu. Daß der Fall derart ausufern würde, damit hätte keiner von ihnen gerechnet. Auch sie waren deprimiert, daß wir es nicht geschafft hatten, die Sternen-Königin zu stellen und den Jungen wieder seinen Eltern zu übergeben.
    »Dann wird sie weiter Unheil anrichten«, flüsterte die Horror-Oma. »John und Suko, nicht nur auf euch lastet eine Verpflichtung, auf mir ebenfalls. Ich fühle mich mitverantwortlich für die Dinge, die geschehen sind. Letztendlich habe ich euch auf die Spur gebracht.«
    »Das stimmt, aber…«
    »Kein Aber, John. Wir müssen in diesem Fall zusammenarbeiten. Die Sternen-Prinzessin muß gestellt werden.«
    »Aber wie?« fragte Suko. »Sie ist verschwunden, wir haben wieder keine Spur mehr von ihr.«
    »Ihr nicht«, gab Lady Sarah zu. »Vielleicht bringt uns das Buch weiter.«
    »Das haben wir uns schon angeschaut«, sagte Suko, der ebenfalls die Beine ausgestreckt hatte. Jane Collins saß zwischen uns beiden.
    »Auch genau genug?«
    »Kaum.«
    »Eben. Darin liegt das Problem.«
    Ich stand Suko bei. »Wir wissen immerhin, um was es geht, Lady Sarah. Es ist von einer Zeitverschiebung geschrieben worden, von einer Sternen-Prinzessin, die sich auf den Weg gemacht hat, um den Sohn des Lichts zu treffen.«
    »Die sich auf den Weg machen wird!« präzisierte Sarah Goldwyn.
    »Meinetwegen auch das. Die Zeitverschiebung muß stattgefunden haben, sonst wäre sie nicht gekommen. Wie sich die Dimensionen dabei überlappten und verschoben, kann ich nicht sagen.«
    Suko stellte eine andere Frage. »Wer hat das Buch überhaupt geschrieben?«
    Die Horror-Oma hob die Schultern. »Den Autor kenne ich nicht.«
    »Er heißt Ursenius«, sagte Jane.
    »Ein Pseudonym!«
    »Bestimmt, John.«
    »Und von wann ist das Buch?«
    Lady Sarah schaute zuerst mich an, dann klappte sie es auf. »Aus dem vorigen Jahrhundert. Im Impressum fehlen genaue Angaben.«
    »Aber der Verlag.«
    Sie nickte. »Das schon.« Dann setzte sie ihre Brille auf, die an einer Schnur um ihren Hals hing. Die Ketten klirrten, sie hielt das Buch gegen das Licht und konnte die Schrift entziffern. »Das ist der Universum-Verlag.«
    »Kenne ich nicht«, sagte Suko. »Du etwa, John?«
    »Nein, auch nicht.«
    Lady Sarah ließ das Buch sinken. »Wir könnten mal nachschauen, ob es diesen Verlag noch gibt. Oft ist es so, daß sich Verlage über Jahrzehnte hinweg halten.«
    »Meinst du wirklich?«
    »John, du bist heute nicht in Form.« Sie wollte aufstehen, Jane Collins kam ihr zuvor und holte ein Branchenbuch. Die Horror-Oma war wirklich mit allem ausgestattet.
    »Schau unter U nach«, sagte Suko grinsend.
    »Danke, lesen kann ich allein.« Jane blätterte. Ich trank Tee, Suko schaute gegen die Fensterscheibe mit der weißen Gardine davor, nur Lady Sarah war gespannt.
    Hoffnung hatte ich so gut wie keine – und wurde angenehm enttäuscht, denn Jane rief: »Hier ist es… Universum-Verlag. Der hat seinen Sitz in Kensington, in der Phillimore Street, gar nicht mal weit vom Holland Park entfernt.«
    Triumphierend nickte sie uns zu. »Jetzt schaut ihr dumm aus der Wäsche, wie?«
    »In der Tat«, erwiderte ich britisch vornehm. »Der Ausdruck ist genau zutreffend.«
    Suko stand bereits auf. »Dann wäre unser nächstes Ziel ja klar. Ich wollte schon immer mal einen Verlag besichtigen.«
    »Falls dort noch gearbeitet wird.« Ich warf einen Blick auf die Uhr.
    »Ich rufe an!« Jane steckte voller Aktivität, was

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