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0556 - Milenas Opferstätte

0556 - Milenas Opferstätte

Titel: 0556 - Milenas Opferstätte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hier zu uns?«
    »Wir sind eine Gruppe von Männern, die allesamt aus Talley stammen und sich abgesetzt haben. Wir leben seit einiger Zeit woanders.«
    »In einem Nachbarort.«
    »Nein, auch nicht hinter den Mauern des verlassenen Klosters, dieser Brutstätte. Wir haben unseren Platz in einem Wohnwagen gefunden. Er steht nicht weit vom Ort entfernt. Es ist ein Wohnmobil. Nicht sehr bequem für fünf Leute, aber es läßt sich aushalten und ist besser, als zu ihren Opfern zu gehören.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wohnmobil?« Das hätte ich nicht gedacht. »Und Sie fühlen sich dort sicher?«
    »Relativ. Bisher haben sich die Blutsauger gehütet, uns anzugreifen.«
    »Wo waren Sie denn hin unterwegs?«
    »Ich habe Proviant geholt. Die Vampire haben es da einfacher, die ernähren sich vom Blut der Menschen.« Er schaute zur Straße hinüber. »Viel Platz bietet Ihr Porsche ja nicht. Einiges können wir auf dem schmalen Rücksitz schon verstauen.«
    »Meinetwegen.«
    Grealy öffnete die Heckklappe. Die dort lagernden Kartons mit Lebensmitteln waren bei dem Unfall verrutscht und zu einer Seite hingekippt. Wir suchten Brot, Dauerwurst, Bier und Schnaps aus. Hinzu kam noch eine kleine, ziemlich schwere Kiste.
    »Was ist darin?«
    »Munition!« erklärte mir Grealy keuchend, der die Kiste trug.
    »Schrot und geweihtes Silber gemischt. Patronen für die…« Plötzlich schwieg er und ließ die Kiste fallen.
    »Was haben Sie?«
    Er legte einen Finger auf die Lippen und duckte sich leicht. Wir standen zwischen den beiden Wagen am Rand der Straße. Ich hatte nichts bemerkt, doch Grealy sagte: »Ich glaube, sie kommen, Mister. Die verdammten Flugvampire.«
    Ich zog meine Beretta.
    Er lachte nur und hob die Schrotflinte an. »Was wollen Sie denn mit dieser Kanone?«
    »Lassen Sie sich überraschen. Vielleicht bin ich nicht grundlos nach Talley unterwegs.«
    »Ach so – ja…« dehnte er, fragte aber nicht weiter.
    Die Stille wurde durch rauschende und klatschende Geräusche unterbrochen, als würde sich in der Luft etwas bewegen und heransegeln. Noch konnte ich nichts erkennen. In der Richtung, wo Talley liegen mußte, sah ich den »Flieger«!
    Es war eine pechschwarze gewaltige Fledermaus, die ihre Schwingen ausgebreitet hatte.
    Zwischen ihnen, ziemlich genau in der Mitte, sah ich einen Kopf.
    Dunkle Haare wehten im Wind, darunter schimmerte ein totenbleiches Gesicht, das von innen her zu leuchten schien, damit besonders die angsteinflößenden Vampirhauer zum Vorschein kamen.
    »Das ist einer von ihnen!« schrie Grealy, konzentrierte sich auf den Blutsauger und sah den zweiten nicht, der von der anderen Seite her gegen seinen Rücken flog…
    ***
    Bill Conolly hatte Lorna zwar eine gute Nacht gewünscht, er selbst aber konnte nicht schlafen. Nicht nach den Ereignissen der letzten Stunden, die ihn innerlich aufgewühlt hatten.
    Der Traum war am schlimmsten gewesen. Über ihn dachte Bill intensiver nach. Weshalb hatte er so etwas geträumt? Konnte ihm jemand diesen Traum geschickt haben?
    Daß es so etwas gab, daran zweifelte der Reporter nicht. Traumdämonen, die sich in die Psyche der Menschen hineinwürgten und ihnen Bilder des Schreckens vorgaukelten.
    Sein Traum hatte ihm einen Schock gegeben, der tief saß und eine seelische Wunde hinterlassen hatte. Er hatte dieses furchtbare Wesen gesehen, das auf den Namen Milena hörte. Ein Mädchen, eine Kommilitonin, die er und John vor Jahren kennengelernt und längst wieder vergessen hatten. Urplötzlich aber spielte sie die erste Geige.
    Sie wollte Blut. Sie hatten sich das Blut genommen. Viele Menschen mußten ihr bereits gefolgt sein in das Reich des Schatten, der Finsternis und Verdammnis. Welches Spiel trieb sie?
    Bill fand keine Antwort. Ihn beschäftigte noch ein anderes Problem. Beim Weggehen hatte ihm Lorna erklärt, daß Milena überall sei. Das wiederum gab ihm zu denken.
    Kannte das Mädchen die Blutsaugerin?
    Ihren Worten nach zu urteilen, mußte das einfach so sein. Milena war überall – auch hier?
    Allmählich kamen Bill Zweifel, ob er richtig gehandelt hatte. Wäre es nicht besser gewesen, mit John zu fahren? Möglicherweise befand er sich bereits im Netz dieser Blutfrau, ohne die einzelnen Fäden sehen zu können.
    Er zog seine Pistole hervor. Es war eine Beretta, geladen mit Silberkugeln.
    Bill verließ sich auf diese Waffe. Seine goldene Pistole, das Erbe vom Planeten der Magier, hatte er in London gelassen. Vielleicht hätte sie ihm geholfen. Noch war es

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